Im neuen Buch des renommierten Autors bezieht er deutlich Stellung gegen das Bild, das in unserer Gesellschaft, aber auch in der Medizin von der Depression gezeichnet wird: Häufig wird hier mit großer Eindeutigkeit von einer psychischen Krankheit gesprochen – mit all den verheerenden Folgen für Betroffene. Nach Ansicht von Josef Giger-Bütler braucht es dagegen eine ganzheitliche Sicht auf die Depression und den depressiven Menschen, denn depressives Verhalten ist nicht krankhaft, sondern erlernt – und kann deshalb auch wieder verlernt werden. Mit der Abgrenzung der Depression gegenüber emotionalen Belastungszuständen trägt der Autor zudem dazu bei, dass die Diskussion über die psychischen Folgeerscheinungen der Corona-Pandemie, die häufig als Depression bezeichnet werden, versachlicht wird. Ein Buch, das der Depression einen völlig neuen Stellenwert zuweist – und so dem depressiven Menschen seine Würde und Handlungsfähigkeit zurückgibt.
Inhalt
Einleitung..................................................................................... 8
I. Das traditionelle Bild der Depression...............................14
Leben am Rand der Gesellschaft.............................................14
Das Ideal vom starken, gesunden und glücklichen
Menschen....................................................................................15
Nicht alles ist eine Depression.................................................18
Verbitterung...............................................................................23
Burnout.......................................................................................26
Unzufriedenheit, Leid und Einsamkeit......................................27
Emotionale Belastungszustände (EBZ)....................................30
Ein falsches Bild und seine Folgen............................................33
Vorurteile und ein neuer Blick................................................ 37
2. Das heutige medizinisch-psychiatrische Verständnis
der Depression..........................................................................40
Der Symptomkatalog der WHO als Grundlage
von Diagnostik und Behandlung..............................................40
Die Gefahr von Fehldiagnosen................................................45
Folgen der medizinischen Meinungsführung:
Depressive Menschen müssen sich beweisen ......................50
Vorurteil versus Tatsachen ......................................................52
Sind alte Menschen depressiv?................................................55
Das Selbstbild depressiver Menschen....................................58
Plädoyer für eine neue Depressionstheorie............................60
3. Kindheit und Depression....................................................62
Die Entstehung depressiver Muster in der Kindheit............ 62
Das brüchige Zuhause ............................................................ 65
Die Weichenstellung für eine depressive Entwicklung
in der Adoleszenz .................................................................... 69
4. Was sind depressive Verhaltensmuster?............................72
Die Entwicklung depressiver Verhaltensmuster......................72
Gefangen in depressiven Verhaltensmustern ........................76
Die Starrheit der Muster........ ..................................................78
Lebensbedingungen für eine nichtdepressive
Entwicklung................................................................................80
5. Die verschiedenen Phasen der Depression..................... 81
Die latente Depression............................................................ 81
Die manifeste Depression........................................................ 84
Depressive Muster: Freund und Feind....................................86
6. Wandel der depressiven Symptome im Lauf einer
depressiven Entwicklung.........................................................90
Die Symptome als Spiegel der Gefühlslage............................90
Der schwierige Ausstieg aus prägenden Mustern..................93
7. Die depressive Persönlichkeit..............................................95
Sich fremd sein und dennoch funktionieren..........................95
Stärken, die vieles verbergen...................................................100
8. Der Ausstieg aus der Depression..................................... 103
Wege in ein neues Leben.......................................................103
Der innere Dialog.....................................................................107
9. Prävention ...........................................................................110
Den Schutzschirm in der Kindheit aufspannen.................... 110
Grundsätze für eine rechtzeitige Weichenstellung............ 112
10. Corona, Depression und emotionale
Belastungszustände................................................................114
Notwendige Abgrenzungen.....................................................114
Die Folgen der Pandemie.......................................................115
Die Notwendigkeit einer angemessenen
Diagnostik................................................................................. 117
Wie haben Menschen diese Zeit erlebt und
überlebt?................................................................................... 119
Corona als emotionaler Belastungszustand ........................ 121
Warum depressive Menschen die Coronazeit oft
besser überstehen...................................................................125
Die Pandemie als Nährboden einer depressiven
Entwicklung in der Kindheit.....................................................128
11. Das besondere Verhältnis von Ärztinnen zur
Diagnose Depression..............................................................131
Wenn die eigene Befindlichkeit und persönliche
Motive ärztliches Handeln bestimmen.................................. 131
Der äußere Druck auf Ärzte...................................................137
12. Abschließendes Plädoyer für ein neues
Depressionsverständnis......................................................... 144
Endlich bei sich selbst ankommen .........................................144
Warum sich der Blick auf depressive Menschen
ändern muss.............................................................................146
Neue Werte braucht das Land...............................................148
Der Blick auf den ganzen Menschen zählt............................ 150
Differenziert und fair: Eine neue Betrachtungsweise
in den Medien...........................................................................152
Schlusswort.............................................................................154
Meine Therapieerfahrungen mit depressiven
Menschen über mehr als vier Jahrzehnte.............................. 154
Literatur....................................................................................160