Renommierte Wissenschaftler:innen untersuchen, wie bewegte Bilder Emotionen bei ihren Betrachtern erzeugen und mit welchen filmischen Mitteln Emotionen auf die Leinwand gebannt werden – seien es Liebe und Zuneigung, Wut und Zorn oder Angst und Ekel. Daneben geht es um die Bedingungen von Emotionalität beim Betrachten von Filmen. Der Band stellt neue Forschungsansätze und Theorien aus dem Spannungsfeld von Filmwissenschaft und Kunstgeschichte, Film- und Psychoanalyse sowie der klassischen und der Postkinematografie vor und umfasst dabei eine historische Perspektive von der Frühzeit des Mediums bis hin zu aktuellsten Tendenzen. (Verlagstext)
Inhalt
Einleitung
Thomas Elsaesser
Das Kino der abjekten Affekte
Christoph Wagner
Der Schrei. Ein Geburtsmoment der Filmästhetik?
Bild und Emotion nach Lessings »fruchtbarem Augenblick«
Marcus Stiglegger und Andreas Hamburger
Szenisches Verstehen und die Seduktionstheorie des Films
Filmpsychoanalyse und Filmtheorie im Dialog
Lothar Mikos
Szenisches Verstehen als emotionale Aktivität in
der Rezeption von audiovisuellen Medien
Gerhard Schneider
Unbewusste Fantasie, Abwehr, Affekt
Eine psychoanalytische Perspektive auf die affektive Wirkung von Filmen
RalfZwiebel
Der Film als ungeträumter Traum des Zuschauers
Eine psychoanalytische Perspektive
Dirk Blothner
Bilddramatik und Filmwirkung
Können wir auf den Emotionsbegriffverzichten?
Norbert M. Schmitz
Fremde Verwandte
Zum Verhältnis von Kunst- und Filmgeschichte
Dario Vidojkovic
Künstler im Film, Künstler und Film
Eine kurze Geschichte einer langen wechselseitigen Beziehung
Michael Lüthy
»Those summer days of’66«
Zur Narration von the chelsea girls
Gertrud Koch
Der menschliche Körper als generische Form
Zum Anthropomorphismus der Medien
Marcus Stiglegger
Distorsionen
Francis Bacons Einfluss auf den Film
Marcus S. Kleiner
Atmosphärische Intimität
Das Leben von Ian Curtis in control
Anke Steinborn
Bekleiden/Entkleiden
Hülle, Haut und emotionales Entfalten im Film
Michael Braun
Von der Kunst des Erzählens
Warum Filmtheorie nicht taub werden sollte
Jürgen Müller
Babelsberg/Babylon
Fritz Langs Film Metropolis von 1927 in neuer Deutung
Henry Keazor
»Kein Gegenwartsbild«, »kein Zukunftsbild« — »ein Geschehen«
Zur Architektur von Fritz Langs Metropolis
Thomas Koebner
Die Inszenierung des einsamen Kindes
Beispiele aus der Filmgeschichte
Töru Itö
Dekonstruierte Vergangenheit
Das Selbstsein im Terayama Shüjis Film sterben auf dem land
Susanne Kappesser
Konstruktionen des monströsen Mütterlichen im Horrorfilm
Die Urmutter und die zweifelnde Mutter
Dominic E. Delarue
»In Spuren gehen«
Christomimesis im Film
Nina Gerlach
ex machina (2014): All-over-Ästhetik Künstlicher Emotionaler Intelligenz
Oder: Unsere Zukunft zwischen >Technikdarwinismus< und »Vertrauensfrage*
Lioba Schlösser
Kino als Emotionsraum
Mythisiertes Begehren im postklassischen Melodram
Kai Naumann
Mit den Ohren sehen
Uber das Wesen des »hörenden Blicks* in Dario Argentos suspiria
Sara Tröster Klemm
Von Dr. Caligari über Monty Python bis zum Videoclip
Ben Hopkins’ the nine lives of tomas katz
Gerald Dagit
FLESH AND BLOOD
Zur Absenz von Emotion bei Paul Verhoeven
Ivo Ritzer
Das Bewegungsbild im Zeitalter des Postkinematografischen
Direct-to-Video als Herausforderung für Medien-, Kultur- und Kunstwissenschaft
Filmografien, Bibliografien, Bildnachweise