Eine junge Ärztin begibt sich 1921 zu Freud in Analyse. In einem Tagebuch hält sie fest, was sie bewegt. Inspiriert von diesen Aufzeichnungen machen sich PsychoanalytikerInnen und GeschichtsforscherInnen Gedanken zu Freud und seiner Arbeitsweise.
Dieser Fund »kommt für die Wissenschaftsgeschichte einer kleinen Sensation gleich. Es ist das Zusammentreffen von drei Faktoren, das dieses Tagebuch zu einem einzigartigen Dokument macht: Erstens handelt es sich hier um eine reine Patientenanalyse, im Unterschied zu einer Lehranalyse, zweitens fand sie vor Freuds Krebserkrankung statt, und drittens sind die Notizen anscheinend wörtlich notierte Niederschriften dessen, was im Behandlungszimmer gesagt wurde. [...] Unter den bisher veröffentlichten Dokumenten gibt es keines, bei dem alle drei Kriterien zutreffen« (Ernst Falzeder in: DIE ZEIT).
AUS DEM INHALT
Einleitung 9
Anna Koellreuter
Als Patientin bei Freud 1921 -
Aus dem Tagebuch einer Analysandin 17
Anna Koellreuter
Das Tagebuch 39
Editiert von Ernst Falzeder
Erstes Heft 41
Zweites Heft 63
Träume - Die via regia zum Unbewussten 81
Gespräch mit Paul Parin
Aufgezeichnet von Claudia Roth und Anna Koellreuter
Von Freud analysiert:
Ein Analysetagebuch aus dem Jahre 1921 93
Anne-Marie Sandler (übersetzt von Anna Koellreuter)
Freud beim Deuten beobachtet:
Über eine spezifische "Vernünftigkeit"
im psychoanalytischen Dialog 109
Peter Passett
"Prof. Freud fordert Toleranz!"
Und: Gedankenstriche, die Couch und Politik bewegten 131
Karl Fallend
Auf den Spuren des Verhältnisses
zwischen S. Freud und E. Bleuler zwischen 1916 und 1927 145
Bernhard Küchenhoff
Freud arbeitete anders.
Bemerkungen zum Analysentagebuch
von Anna Guggenbühl 155
Ulrike May
Freud als Analytiker und Therapeut 175
Ernst Falzeder
"Ich schlage ein Kind"
Einige Bemerkungen zum Fall G. 189
August Ruhs
"I dwell in possibility" -
Gedanken über das Zögern 207
Ulli Gast
"Ich lag im Bett. Freud war auch da."
Einige Bemerkungen zum Analysetagebuch
der Anna Guggenbühl 217
Thomas Aichhorn
Notizen und Fragen an Freud und Frau G.
Zum "Fall G." 235
Andre Haynal (übersetzt von Ernst Falzeder)
Dr. G.s stürmische Übertragungsneurose.
Über Gebrauch und Missbrauch der Abstinenz 245
John Forrester (übersetzt von Ernst Falzeder)
Die psychodynamischen Hauptpunkte
in der Analyse von G. bei Sigmund Freud 259
Rolf Vogt
Kommentar zum Analysetagebuch von G. 269
Rolf Klüwer
"Ich habe Sie so unbeschreiblich gern
wie ich noch gar niemand vorher geliebt habe
kommt es mir vor." 281
Sebastian Krutzenbichler
ANNA: Fragment eines weiteren Falles
von petite hysterie 297
Juliet Mitchell (übersetzt von Anna Koellreuter)
Autorinnen und Autoren 313