Klimaproteste, Gelbwesten, PEGIDA, Occupy, Hongkong, Arabellion - die Anlässe sind vielfältig, die Inhalte unterschiedlich, und doch ist all diesen Protestbewegungen eines gemein: ihre formale Ähnlichkeit. Protest wird dann wahrscheinlich, wenn Interessen, Geltungsansprüche und Kritik an sich selbst erleben, dass sie sich in den eingefahrenen Routinen einer trägen Gesellschaft nicht durchsetzen können. Einerseits wird Protest damit zum Demokratiegenerator, versucht andererseits aber jener Vetospieler zu sein, den moderne Gesellschaftsstrukturen nicht zulassen. Die Grenzen, an die der Protest hierdurch stößt, initiieren eine merkwürdige Steigerungslogik und münden in einer strukturell tragischen Konstellation: In den Mühlsteinen der Gesellschaft, die es schafft, alle Opposition zu integrieren, verpufft der Protest.
Dieses Buch erklärt, wie aus Kritik Protest wird, wie er eingebettet ist in die Kommunikationslogik unserer Zeit, wie sich seine Eigendynamik entfaltet und worin genau die Tragik des Protests besteht ¿ ein Vademecum für all diejenigen, die gegenwärtige Protestformen ganz unterschiedlicher Couleur verstehen wollen. Keine Protestschrift, sondern eine Schrift über den Protest ¿ über einen Sichtbarkeitsgenerator, der gesellschaftlichen Konflikten einen Ausdruck verleiht.
INHALT
Vorwort
Einleitung
Das Protestpotenzial von Kommunikation
Die Institutionalisierung von
Nein-Stellungnahmen und ihre Grenzen
Das symmetrische Nein
Die Unmöglichkeit des Vetospielers als
Protestgenerator
Die Funktion des Protests
Protest als Themengenerator
Charisma und das Zeitproblem des Protests
Die Steigerungslogik des Protests und
die Attraktivität von Gewalt
Protest im Netz
Protest als Demokratiegenerator
Anmerkungen
Über den Autor
Verfasser*innenangabe:
Armin Nassehi
Jahr:
2020
Verlag:
Hamburg, Kursbuch Kulturstiftung
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
9783961961283
2. ISBN:
396196128X
Beschreibung:
160 Seiten
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Enthält Literaturangaben
Mediengruppe:
Buch