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John Maynard Keynes

Finanzierungsprozesse, Investition und Instabilität des Kapitalismus
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Minsky, Hyman P
Verfasser*innenangabe: Hyman P Minsky. [Nachw.: Dirk Gerlach]
Jahr: 1990
Verlag: Marburg, Metropolis-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

"Der verstorbene Amerikaner (1919 bis 1996) hatte schon vor Jahrzehnten eine Theorie der Finanzmärkte vorgelegt, die in der Lage schien, ziemlich gut zu erklären, was sich seit einiger Zeit an den Märkten abspielt. Minskys später Ruhm schlägt sich auch in Zahlen nieder. Für einzelne Exemplare einer in kleiner Auflage erschienenen Buches aus dem Jahre 1986 ("Stabilizing an unstable Economy") werden Preise bis zu 2000 Dollar bezahlt.
Minksy war zu Lebzeiten ein Außenseiter in einer zunehmend von liberalen Ideen geprägten Zeit. Aus einer russischen Familie stammend, studierte er in Harvard bei Joseph Schumpeter, dessen Idee des wirtschaftlichen Fortschritts durch kreative Zerstörung er auf die Finnazbranche anwandte. ... Ansonsten war Minksy vor allem durch den berühmten Ökonomen John Maynard Keynes geprägt, über dessen Theorie er ein auch in deutscher Sprache erhältliches Buch (John Maynard Keynes, Marburg 1990) verfasste. Wie der Brite glaubte auch Minsky nicht an die von den Liberalen beschworenen Selbstheilungskräfte des Marktes, sondern an die Notwendigkeit von Staatseingriffen. Finanzkrisen hielt der Amerikaner entgegen der Mehrheitsmeinung in der Ökonomie für ganz normale Ausprägungen eines grundsätzlich zur Instabilität neigenden Kapitalismus.
Minskys Krisentheorie sieht so aus: In langen Zeiten wirtschaftlichen Wachstums verlieren Banken, Unternehmen und Konsumenten das Gefühl für Risiko und beginnen, von der Gier nach immer höheren Gewinnen getrieben, sich immer mehr in gewagte Finanzierungen zu stürzen. Unterstützt wird diese Neigung nicht nur durch einen Herdentreib, sondern auch durch den unerbittlichen Wettbewerb zwischen den Banken, der zur Erfindng neuer Finanzprodukte beiträgt und zu Versuchen der Banken, herrschende Regulierungen zu umgehen. Die Finanzmärkte beginnen in dieser Phase, heiß zu laufen, ohne dass die Brisanz der Lage deutlich würde. Daueroptimisten melden sich zu Worte, typischerweise mit Äußerungen wie "Es gibt keinen Konjunkturzyklus mehr. Von jetzt an wird die Wirtschaft ohne Pause wachsen." Im Boom der "Neuen Ökonomie" waren solche Prognosen sogar von gewöhnlich ernstzunehmenden Ökonomen zu hören gewesen. ...
Das Ende der Party kann dann ein eigentlich nebensächliches Ereignis auslösen, das die gesamte Finanzbranche in eine Krise stürzt. Als "Minsky-Moment" bezeichnet man eine Phase, in der Kreditgeber äußert vorsichtig mit neuen Ausleihungen werden und in der Folge nicht nur wirtschaftliche schwache, sondern auch eigentlich solide Finanzhäuser beginnen in Schwierigkeiten zu geraten. ... (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.9.2007)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Minsky, Hyman P
Verfasser*innenangabe: Hyman P Minsky. [Nachw.: Dirk Gerlach]
Jahr: 1990
Verlag: Marburg, Metropolis-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.VS
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ISBN: 3-926570-06-7
Beschreibung: 238 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Analyse, Keynessche Theorie, Keynesianismus
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Gerlach, Dirk [Beitr.]
Originaltitel: John Maynard Keynes <dt.>
Fußnote: Aus dem Engl. übers.
Mediengruppe: Buch