Wir erfahren, wie unsere Persönlichkeit im Gehirn entsteht, wie sie bewusst und insbesondere unbewusst unsere Entscheidungen und unser Handeln lenkt. Bei Entscheidungen und Verhaltensänderungen haben die unbewussten Anteile unserer Persönlichkeit das erste und das letzte Wort, Verstand und Vernunft sind nur Berater. Der Autor erläutert, warum es schwer ist, uns selbst und andere nachhaltig zu ändern, und wie dies dennoch zu schaffen ist. Zwei Fragen haben die Menschen seit jeher beschäftigt: Soll ich bei Entscheidungen eher meinem Verstand oder eher meinen Gefühlen folgen? und: Wie schaffe ich es, andere so zu verändern, dass sie das tun, was ich von ihnen will – und warum ist es noch schwieriger, sich selbst zu ändern? Auf der Grundlage neuer psychologischer und neurobiologischer Kenntnisse können wir zu einem vertieften Verständnis von Entscheidungsprozessen und der Veränderbarkeit des Menschen kommen. Der Autor erläutert, wie innerhalb der Individualentwicklung die Persönlichkeit auf unterschiedlichen unbewusst-bewussten und emotional-rationalen Ebenen des Gehirns entsteht. Sie weist jeweils eine ganz spezifische Dynamik auf und bestimmt dadurch den Ablauf von Entscheidung sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Verhaltensänderungen. Ein grundlegendes Buch für unser Selbstverständnis und natürlich für Fragen der Erziehung, Personalführung, Psychotherapie.
»Jeder weiß, wie schwer es fäll, die eigenen Gewohnheiten zu ändern, und noch schwerer ist es, das Verhalten anderer in eine Richtung zu lenken, die wir für vernünftig halten. Warum das so ist, versucht der bekannte Hirnforscher Gerhard Roth in seinem neuen Buch zu erklären, und was er zu diesem Zweck aufbietet ist beeindruckend: Glasklar, geduldig und für den Laien weitestgehend verständlich, legt Roth hier mit vielen alltagspraktischen Beispielen aus der experimentellen Psychologie so etwas wie die Quintessenz seiner Forschung vor. ...« Christine Pries Frankfurter Rundschau
»... Gerhard Roth versteht es glänzend den derzeitigen Stand der Hirnforschung zusammenzufassen und Hält sich dabei erfrischend wenig an political correctness. Empfehlenswert!« Der Tagesspiegel
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort zur neunten Auflage 9
Vorwort zur ersten Auflage 11
1' Persönlichkeit, Anlage und Umwelt 19
Wie erfasst man "Persönlichkeit"? 19
Temperament 26
Die Bedeutung frühkindlicher Einflüsse und der
Bindungserfahrung 29
Intelligenz und Begabung : 36
Wie wird Intelligenz definiert und gemessen? 38
Welche neurobiologischen Grundlagen hat die
allgemeine Intelligenz? 41
Sind Intelligenz und Begabung angeboren oder erworben? 44
Zusammenfassung 52
2 Ein Blick in das menschliche Gehirn 54
Der allgemeine Aufbau 54
Die Großhirnrinde 58
Das limbische System 65
Zwischenhirn und Hirnstamm 71
Die Bausteine des Gehirns 76
Gehirnentwicklung 80
Exkurs 1: Methoden der Hirnforschung 89
3 Ich, Bewusstsein und das Unbewusste 95
Ich-Zustände 95
Bewusstsein 100
Was gehört zum Unbewussten? 102
Das Vorbewusstsein 105
Wie, wann und wo entsteht im Gehirn das Bewusstsein? .106
Wie steuert das Unbewusste das Bewusstsein? 110
Wo existiert das Vorbewusste? 113
4 Die Verankerung der Persönlichkeit im Gehirn 114
Die vier Ebenen der Persönlichkeit 116
Wie diese vier Ebenen die Entwicklung unserer
Persönlichkeit bestimmen 122
Die Grundlagen von Persönlichkeitsstörungen 137
Zusammenfassung: Vier Einflusskräfte formen die
Persönlichkeit 141
Exkurs 2: Verstand oder Gefühle - ein kleiner Blick in
die Kulturgeschichte 14s
5 Ökonomie und Psychologie der Entscheidungsprozesse 150
Die Theorie rationalen Handelns und ihre Kritik 150
Entscheidungs-Heuristiken 158
Möglichkeiten und Grenzen bewusster Entscheidungen .162
Der Umgang mit komplexen Geschehnissen 168
Bauchentscheidungen, Kopfentscheidungen -
oder etwas Drittes? 173
6 Psychologie und Neurobiologie von Verstand
und Gefühlen 177
Wo im Gehirn sitzen Verstand und Vernunft? 179
Was sind Gefühle und wo im Gehirn sitzen sie? 182
Das limbische System als Entstehungsort der Gefühle 185
Das zerebrale Belohnungs- und Belohnungserwartungssystem
191
Das ökonomische und das soziale Gehirn 197
7 Was uns Handlungspsychologie und Neurobiologie über
die Steuerung von Willenshandlungen sagen 205
Das Rubikon-Modell der Handlungspsychologen 209
Was passiert im Gehirn bei Willenshandlungen? 213
Woher weil? das limbische System, was zu tun ist?! 222
8 Welches ist die beste Entscheidungsstrategie? 227
Der Nachteil der "Bauchentscheidungen" 231
Die Falle des ersten Eindrucks 235
Die Vor- und Nachteile rationaler Entscheidungen 239
Über die Vor- und Nachteile intuitiven Entscheidens 243
Persönlichkeit und Entscheidung 247
Exkurs 3: Wie veränderbar ist der Mensch? Ein zweiter Blick
in die Kulturgeschichte 249
Erziehungsoptimismus als "Staatsreligion" 257
9 Persönlichkeit, Stabilität und Veränderbarkeit 262
Lebensläufe - wissenschaftlich untersucht 263
Wie eine gewalttätige Persönlichkeit entsteht 264
Wovon hängt die Zufriedenheit ab, und wie beständig
ist sie? 268
Bereiche der Veränderbarkeit des Menschen 273
10 Veränderbarkeit des Verhaltens aus Sicht
der Lernpsychologie 277
Bestrafung , 280
Belohnungsentzug 284
Vermeidungslernen 285
Belohnung 287
Weitermachen, wenn die Belohnung ausbleibt 291
11 Motivation und Gehirn 296
Motive und Persönlichkeit 302
Kongruenz und Inkongruenz von Motiven und Zielen 308
Merksätze zur Belohnung 313
12 Einsicht und Verstehen 319
Warum ist es schwierig, andere zu verstehen und ihnen
Einsicht zu vermitteln? 320
Jeder lebt in seiner Welt 323
Die Gründe von Nichtverstehen 330
13 Über die grundlegende Schwierigkeit, sich selbst
zu verstehen 336
Selbsttäuschung und Selbsterkenntnis 343
Selbsttäuschungen besonderer Art 347
Die drei Arten des Verstehens 351
14 Was können wir tun, um andere zu ändern? 354
Erste Strategie: Der Befehl von oben 355
Zweite Strategie: Der Appell an die Einsicht 357
Dritte Strategie: Orientierung an der Persönlichkeit 358
Der Vorgesetzte - eine Frage des Vertrauens 360
Der Vorgesetzte als Vorbild 364
Wie gehe ich mit den unterschiedlichen Typen
von Mitarbeitern um? 365
15 Möglichkeiten und Grenzen der Selbstveränderung 369
Tiefgreifende Persönlichkeitsveränderungen und
ihre Ursachen 370
(Selbst-)Veränderung allein und in der Partnerbeziehung 373
Selbstmotivation 378
16 Persönlichkeit und Freiheit 383
Worum geht es überhaupt bei der modernen Debatte
um die Willensfreiheit? 384
Die Unzulänglichkeiten des traditionellen
Willensfreiheitsbegriffs 386
Freiheit und Determinismus 388
17 Zusammenfassung 394
Ein neues Menschenbild? 394
Ist der Mensch nichts anderes als sein Gehirn? 399
Literaturzitate und weiterführende Literatur 403
Personenregister 418
Sachregister 420