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Von einem sehr persönlichen Standpunkt aus schildert diese, aus einer Dissertation hervorgegangene Studie die wohnungspolitische Diskussion und daraus resultierende Praxis im Wien der ausgehenden Kaiserzeit. Auf breiter Quellenbasis wird zunächst ein Überblick über die programmatischen Positionen der Parteien gegeben, wobei die in Wien vorherrschenden Christlich-Sozialen im Mittelpunkt stehen. Hier sowie bei der Diskussion im Wiener Gemeinderat, der der zweite Abschnitt gewidmet ist, erweist sich, daß es den Parteien trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen weniger um die Folgen der Wohnungsnot für die Betroffenen als um die Auswirkungen für das gesellschaftliche System ging. Bis weit in die Sozialdemokratie befürchtete man in der Konsequenz Aufruhr und sittlichen Verfall. Dementsprechend drehte sich die Diskussion mehr um die (Wohn-)Bedürfnisbefriedigung als um grundlegende Änderungen des Systems. Weitere Kapitel befassen sich mit der Haltung der gesellschaftlichen Gruppen. Den Mietvereinigungen gelang es trotz einiger spektakulärer Aktionen nie, den Einfluß der Hausbesitzer in der Kommunalpolitik zurückzudrängen. Zwar ist es in Wien, solange die Christlich-Sozialen das Sagen hatten, in der Wohnungspolitik nie über ansatzweise Maßnahmen hinausgegangen, aber die ständig sich intensivierende Diskussion und die stärker werdende Wohnungsreformbewegung lieferten die Basis für die wirklichen Reformmaßnahmen der zwanziger Jahre.