Als vor über 100 Jahren Sigmund Freuds Buch "Traumdeutung" erschien, entstand die moderne Traumkunde. Erstmals in der Kulturgeschichte wurde der Traum als individuelle Gestaltung aus dem Seelenleben begriffen. Er wurde zum Weg, auf dem das Unbewusste ergründet werden konnte. Traumdeutung war fortan ein Kernstück der psychoanalytisch begründeten Psychotherapie. Ursprünglich auf rein psychologischen Erkenntnissen aufgebaut, entwickelte sie sich zu einer umfassenden Traumwissenschaft weiter, in der psychologische und neurowissenschaftliche Ansätze zusammentreffen. Der Autor zeichnet diese Entwicklung nach. Dabei berücksichtigt er verschiedene tiefenpsychologische Richtungen und verweist auf Befunde neurowissenschaftlicher Traumforschung. Abschließend erläutert er die Besonderheiten des therapeutischen Umgangs mit niederstrukturierten Träumen, die bei schweren Persönlichkeitsstörungen und im Zustand tiefer Regression auftreten.
Inhalt
Vorwort................................................................................................ 5
1. Vorlesung
Freuds »Traumdeutung«.................................................................. 13
Die Bedeutung der Traumdeutung......................................... 14
Biographischer Hintergrund................................................... 17
Freuds Selbst-Analyse............................................................... 21
Der Initialtraum der Psychoanalyse...................................... 24
Assoziationen und Kommentare............................... 26
2. Vorlesung
Zur Metapsychologie des Träumens und der Träume.............. 32
Das dynamische Unbewusste.................................................. 32
Das Verdrängte und das Bewusste......................................... 34
Grammatik der Träume.......................................................... 36
Primärvorgang und Traumarbeit............................... 36
Traumzensur................................................................. 38
Detaildeutung von Träumen................................................. 41
Der Traum als Wunscherfüllung und Hüter des Schlafes... 43
3. Vorlesung
Traumdeutung nach Freud:
Weiterentwicklungen - Alternative - Neuerungen................... 47
Weiterentwicklungen: Die Neubewertung des manifesten
Traums....................................................................................... 47
Der Ansatz der Ich-Psychologie.................................. 48
Der Ansatz der Neopsychoanalyse............................. 51
Der Ansatz der Selbst-Psychologie............................. 52
Die Alternative: C.G. Jung - Traum und Individuation ... 53
Jungs Traumlehre......................................................... 53
Archetypisches Wissen................................................. 56
Jungs Umgang mit Träumen...................................... 57
Der Traum bei Jung und Freud im Vergleich.......... 58
Neuerungen: Traum, unbewusstes Denken und unbewusste
Phantasie.................................................................................... 60
Traum und unbewusste Phantasien.......................... 62
Traum und unbewusstes Denken............................... 64
Traum und Reverie...................................................... 66
4. Vorlesung
Der Traum und die Neurowissenschaften:
Träumen, Gehirn und Gedächtnis................................................. 69
Kasuistik........................................................................ 70
Kognitive Traumpsychologie.................................................. 71
Explizites und implizites Gedächtnis......................... 72
Dynamik des Gedächtnisses....................................... 74
Traumbiologie.......................................................................... 75
Neuroanatomische Grundlagen................................. 76
Das Neuron................................................................... 79
Ergebnisse der Schlaf-Traum-Forschung................................ 82
Traumerinnerung......................................................... 85
Der Traummechanismus.............................................. 87
Traumerzählungen und die Wirkung der Traumdeutung... 88
5. Vorlesung
Archaische Ich-Zustände und niederstrukturiertes Träumen... 91
Merkmale von niederstrukturierten Träumen...................... 92
Kasuistik........................................................................ 92
Phänomenologie........................................................... 93
Entstehung und Funktion niederstrukturierter Träume.... 96
Therapeutische Konsequenzen................................................ 98
Niederstrukturierte Träume und die Übertragung.............. 102
Implizite Übertragung in niederstrukturierten
Träumen........................................................................... 102
Implizite Beziehungsarbeit............................................ 104
Schlusswort......................................................................................... 106
Literatur................................................................................................ 107
Arbeiten des Autorszum Thema Träume und Träumen ... 107
Weiterführende Literatur........................................................ 108
Sachverzeichnis................................................................................... 109
Personenverzeichnis........................................................................... 113