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Deutschland misshandelt seine Kinder

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Tsokos, Michael ; Guddat, Saskia
Verfasser*innenangabe: Michael Tsokos ; Saskia Guddat
Jahr: 2014
Verlag: München, Droemer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die beiden Autoren berichten über drastische Fälle von Kindesmisshandlungen, werfen Sozialarbeitern, Richtern und Kinderärzten Versagen vor und machen Vorschläge, wie sich Kindesmisshandlungen verhindern lassen und wie das Kindes- und Jugendschutzsystem hierzulande wirkungsvoller werden kann.
 
 
 
"Das Buch lebt von drastischen Misshandlungsgeschichten, die einem gewissen Voyeurismus Vorschub leisten können, was sich in der Aufregung der Medien zu diesem Buch vermutlich widerspiegelt. Es schlägt einen hochgradig dramatisierenden, emotionalisierenden und polemischen Ton an, der eher medialem Boulevard ansteht als einem Buch, das sich ernsthaft mit Kindesmisshandlung auseinandersetzt, bspw. in Überschriften wie S. 105 „Goldene Tipps für Sadisten“; S. 187: „Blutrausch in der Kita“. In Bezug auf die Eltern nehmen der Autor und die Autorin eine grundsätzlich punitive Haltung ein und fordern, deren Kinder rechtzeitig in die Obhut des Staates zu nehmen: „Sind wir als Gesellschaft nicht verpflichtet, diesen Teufelskreis zu durchbrechen? Dürfen wir Kinder, deren körperliche, seelische und soziale Gesundheit mit siebzigprozentiger Wahrscheinlichkeit massiv geschädigt werden wird, einfach aufs Geratewohl ihren ‚Betreuern‘ überlassen – solange, bis die Schädigung tatsächlich eingetreten ist?“( S. 41 f).Bei dieser Frage ist nicht ganz klar, wie das gehen soll: Alle Kinder, die misshandelt wurden, sterilisieren, damit sie keine Kinder bekommen können? Alle Kinder, die misshandelt wurden, in eine Datenbank einspeisen und wenn sie dann Kinder bekommen, unter genaue Beobachtung stellen? Erst am Schluss des Buches – bei den Empfehlungen – wird dann eine therapeutische Unterstützung misshandelter Kinder gefordert, was ja durchaus sinnvoll ist. Die Empfehlungen am Schluss des Buches sind insgesamt nachvollziehbar – und teils banal, wie bspw. mehr Qualität der frühen Betreuung von Kindern in Kitas, Krippen mit gut ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher, verbesserte Qualifikation und Unterstützung von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe (und der Teufel liegt jeweils im Detail der Umsetzung). Die geforderten Veränderungen im Adoptionsrecht sind diskutierbar. Es gibt gravierende Fehler im Kinderschutzsystem, aber sinnvoll – statt pauschalisierender Anklagen – sind u.a. bessere Auswertungen von Kinderschutzfällen, wie bspw. in Systemen der „Serious Case Reviews“ vorgeschlagen (Eileen Munro 2011; 2012;[2] oder in Deutschland: Projekt „Lernen aus Fehlern im Kinderschutz“[3]). Eine ernsthafte Auseinandersetzung bietet dieses Buch nicht."
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Inhalt
Einleitung 7
1 Generation Kevin - aus Opfern werden Täter .. 16
2 Vorkämpferin gegen Kindesmisshandlung:
die Rechtsmedizin 53
3 Ritter mit stumpfen Schwertern:
Warum der Kinderschutz versagt 84
4 Freispruch zweiter Klasse:
Das Gesetz schützt die Täter 126
5 Das Schweigen der Ärzte 145
6 Friede den Toten - nicht den Tätern 167
7 Zum Fressen gern:
Verletzung der Aufsichtspflicht 176
8 Der Elterntest -
Wunschbild und Wirklichkeit 199
9 Nicht nur Misshandler haben Rechte:
das Opfer-Entschädigungsgesetz 206
10 Rechtzeitig helfen -
nicht nachträglich reparieren 217
11 Was sich ändern muss 230
12 Eingreifen, nicht wegschauen 247
Danksagung 254
Literaturnachweis 255
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Tsokos, Michael ; Guddat, Saskia
Verfasser*innenangabe: Michael Tsokos ; Saskia Guddat
Jahr: 2014
Verlag: München, Droemer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.EM
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ISBN: 978-3-426-27616-7
2. ISBN: 3-426-27616-X
Beschreibung: 255 S.
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch