Nichts treibt den Menschen zeitlebens so sehr um wie der Tod. Besonders Heranwachsende beschäftigen sich auf vielfältige Weise damit, für Erwachsene erweist sich eine Annäherung an die kindliche Thanatologie allerdings oft als schwierig. Das Buch bietet neben fundierten theoretischen Überlegungen zur Entwicklungs- bzw. Psychodynamik des Todes einen praxisorientierten und lebendigen Einblick in die entsprechende psychotherapeutische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Es gibt Orientierung in einem schwer begehbaren und häufig tabuisierten Feld. Darüber hinaus vermittelt der Band heilsame Impulse für einen altersangemessenen Umgang mit Themen wie Suizidalität, Verlust, Trauer und (eigener) Sterblichkeit.
Inhalt
Einklang - Therapeutische Annäherung an den Tod, das Kind
und die Lebenskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1 Anfang und Ende: Die Psychodynamik des Todes bei
Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
1.1 Der Tod in seiner allumfassenden Gestalt . . . . . . . . . . 16
1.1.1 Ein phylogenetischer Blick auf die Geburt und die frühe Entwicklung der bewussten Menschheit . . . . . . . . . . 17
1.1.2 Traumatischer Wiederholungszwang . . . . . . . . 18
1.1.3 Äußerer und innerer Raum . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.1.4 Der Trieb zum oder die Angst vor dem Tod
und aggressive Lebensenergie . . . . . . . . . . . . . . . 27
1.1.5 Die Geburt der Psychoanalyse, ihr Begründer und der Tod . . . . . 31
1.2 Mythische Annäherung an den Tod . . . . . . . . . . . . . . . 37
1.2.1 Märchen und der Tod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.2.2 Der Mythos des Heros: Das Leben als Heldenreise . . . .. . . . . . . . . .42
1.3 Alles ist dem Tod gewidmet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
1.4 »Wo ist der Tod heute?« Der Sensenmann und seine
moderne Gesellschaft zu Kindern und Jugendlichen 46
2 Wie bedeutsam erscheint der Tod für Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
2.1 Patienten des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
2.2 Die Bezugspersonen bzw. -objekte und deren basale Bedeutung: Tod als Zusammenbruch der Beziehung zum Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
2.3 Denken über das Undenkbare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
2.4 »Wer hält eigentlich den Container?« Todes- und Lebensangst des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten . . . . . . . . . . . . . . . 73
3 Geburt, Tod und das »Dazwischen«: Ontogenetische
Entwicklungsdynamik des Todes bei Kindern und Jugendlichen . . . . . . .. . . . 84
3.1 Empfängnis und existenzielle Dynamik . . . . . . . . . . . 84
3.2 Die Psychoanalyse und ihr »Trauma der Geburt« . . 89
3.2.1 Haltgebende Lebensräume und Rituale . . . . . 92
3.3 »(Wann) Ist der Tod begreifbar?« Entwicklungspsychologisch-ontogenetische Todeskonzepte bei Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
3.3.1 Existenzielle Psychotherapie, psychotherapeutische Existenz . 106
4 Psychopathologie und Todesdynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
4.1 Das gesunde Kind und das kranke Kind . . . . . . . . . . . 118
4.1.1 Das gekränkte Kind: Lebensnarzissmus und Todesnarzissmus . . 120
4.2 Das verlorene Kind und Objekt: Verlust, Trennung und Trauer . . . . 126
4.2.1 Kindliche Trauerkonzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
4.2.2 Das sich verlierende Kind: Abschied vom Leben . . . . . . . .. . . . 135
4.3 Das todtraurige Kind: Depression des Lebens im Angesicht des Todes . . .138
4.3.1 Das Spiel des Lebens: Tragisches und Komisches . . . . . . . . . . .141
4.3.2 Das todessehnsüchtige Kind und Suizidalität:
»Das Leben ist nicht auszuhalten« . . . . . . . . . . 143
5 Das Kind, der Tod und schöpferische Kraft . . . . . . . . . . . . 156
5.1 Die Schöpfung des Selbst im Leben . . . . . . . . . . . . . . . 157
5.1.1 Die Grenzen meiner selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
5.2 Mystische Psychoanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
5.3 Es gibt nur einen Tod: Interkulturelle Annäherung 168
5.4 Wie das Leben so spielt: Der Tod ist Schicksal . . . . . 171
5.5 Das Leben, sein Anfang und das Heil(ig)ende . . . . . . 173
Ausklang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187