zur Rezeption der Evolutionstheorie in der deutschen und der österreichischen Sozialdemokratie vor 1933/34
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Zwischen Darwin und Marx
zur Rezeption der Evolutionstheorie in der deutschen und der österreichischen Sozialdemokratie vor 1933/34
Verfasser*in:
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Saage, Richard
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Verfasser*innenangabe:
Richard Saage
Jahr:
2012
Verlag:
Wien, Böhlau
Mediengruppe:
Buch
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Teil I der Studie klärt die externen und internen soziokulturellen Rahmenbedingungen, unter denen sich die SPD und die SDAP die Deszendenztheorie in den Kaiserreichen und in den Ersten Republiken in Deutschland und Österreich aneigneten. Was die externen Bedingungen betrifft, so wird die Frage diskutiert, warum die Rezeption des Darwinismus gerade in Deutschland - im Vergleich zu Frankreich und Großbritannien - besonders intensiv verlief. Mit Blick auf die internen Bedingungen wird der Frage nachgegangen, welche Rolle Marx und Engels vor allem nach dem Erfurter Programm in der Darwin-Rezeption der Sozialdemokratie spielten. Im Zentrum des zweiten Teils steht die Auseinandersetzung sozialdemokratischer Autoren mit dem Sozialdarwinismus von rechts, der von Biologen und Philosophen wie Thomas Henry Huxley, Herbert Spencer, Ernst Haeckel u. a. "erfunden" wurde. Es geht im Kern vor allem um die Grenzziehung zwischen der biologischen und der sozialwissenschaftlichen Deutungshoheit von Evolutionstheorie einerseits und Historischem Materialismus andererseits, ohne deren gemeinsame Schnittmengen aus dem Blick zu verlieren. Der dritte Teil ist der Kontroverse zwischen den sogenannten Linksdarwinisten und dem marxistischen Zentrum der SPD und der SDAP bis zum Ende der Ersten Republiken in Deutschland und Österreich gewidmet. Wie war es möglich, die Evolutionstheorie mitsamt ihrer Selektionskonzeption "links" zu wenden? Wie positionierten die Linksdarwinisten ihr organologisches Gesellschaftsbild gegenüber der marxistischen Analyse, die sich nicht in biologischen, sondern in historisch geprägten sozioökonomischen Kategorien artikuliert? Diese Frage ist der Ausgangspunkt einer innersozialdemokratischen Kontroverse, die in ihren Grundzügen und Facetten rekonstruiert wird. Im letzten Teil zieht der Verfasser die anthropologischen Konsequenzen aus der Darwinismus-Rezeption der Sozialdemokratie vor 1933. Er kommt zu dem Schluss, dass das sozialdemokratische Menschenbild weder dem Spiritualismus der christlichen Anschauung noch dem naturwissenschaftlichen Naturalismus zuzuordnen ist. Das anthropologische Fundament der beiden ältesten demokratischen Parteien im deutschsprachigen Bereich lässt sich am ehesten dadurch charakterisieren, dass ihr Menschenbild gekennzeichnet ist durch das nicht dualistische Ineinandergreifen der animalischen und der soziokulturellen Dimension des Menschen.
InhaltsverzeichnisEinleitung
Teil I
Bedingungen und Strukturen sozialdemokratischer Darwin-Rezeption.
Teil II
Die sozialdemokratische Auseinandersetzung mit dem antisozialistischen Darwinismus
Teil III
Die Kontroverse innerhalb der Sozialdemokratie zwischen Linksdarwinisten und marxistischem Zentrum
Teil IV
Anthropologische Aspekte im Selbstverständnis der SDP und der SDAP bis 1933/34
Anhang
Quellen und Literatur
Kurzbiografien
Anmerkungen
Personenregister
Sachregister
Langtext1859 erschien Charles Robert Darwins bahnbrechende Studie über Die Entstehung der Arten . Etwa um die gleiche Zeit setzte die Industrielle Revolution in Mitteleuropa und damit die Konstituierung der Arbeiterbewegung ein. Diese Gleichzeitigkeit wurde noch dadurch untermauert, dass Karl Marx ebenfalls 1859 seine Kritik der politischen Ökonomie veröffentlichte. Wer also die Geschichte des Darwinismus von links rekonstruieren will, kommt um die Auseinandersetzung mit der Rezeption der Evolutionstheorie in den größten Emanzipationsbewegungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Deutschland und Österreich nicht herum. Die Studie trägt daher zum besseren Verständnis der anthropologischen Grundlagen der Sozialdemokratie vor 1933/34 im Spannungsfeld zwischen Darwin und Marx bei.
Biografische Anmerkung zu den VerfassernRichard Saage, Dr. Prof. i. R. für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Halle-Wittemberg und Ordentliches Mitglied der Historisch-philologischen Klasse der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
Verfasser*innenangabe:
Richard Saage
Jahr:
2012
Verlag:
Wien, Böhlau
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Systematik:
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ISBN:
978-3-205-78803-4
2. ISBN:
3-205-78803-6
Beschreibung:
1., neue Ausg., 216 S.
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Mediengruppe:
Buch