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Die toten Seelen

Roman
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Gogol, Nikolaj V.
Verfasser*innenangabe: Nikolaj V. Gogol
Jahr: 2009
Verlag: Zürich, Diogenes
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Der ehemalige Petersburger Kollegienrat Tschitschikow führt sich in einer russischen Gouvernementsstadt in die Gesellschaft ein und macht bei Privatbesuchen fünf Gutsbesitzern den sonderbaren Vorschlag, ihnen »tote Seelen«, d. h. kürzlich verstorbene Leibeigene abzukaufen, die bis zur nächsten Revision weiter in den Büchern geführt werden; nur in einem Fall bleibt er erfolglos. Auf einem Ball sorgt der Gutsbesitzer Nosdrjow für erste Irritationen mit der laut zugerufenen Frage, wie viele Tote er eingekauft habe. Weitere Gerüchte (u. a. über eine geplante Entführung der Tochter des Gouverneurs und über Tschitschikows Identität mit Napoleon) verbreiten sich schnell. Die alte Gutsbesitzerin Korobotschka, die einzige Frau unter den Geschäftspartnern Tschitschikows, bringt mit ihrer Befürchtung, die toten Seelen zu billig verkauft zu haben, den Skandal endgültig ins Rollen. Fluchtartig reist Tschitschikow ab. Erst am Ende des Romans erfährt der Leser den betrügerischen Hintergrund seiner Geschäfte: Er wollte die gekauften Leibeigenen verpfänden und sich mit dem erschwindelten Kredit aus dem Staub machen.Die eigenartige Platzierung der umfangreichen Biografie des Helden erst am Ende des Romans zeugt vom ursprünglichen Plan, in Anlehnung an die Stationen Hölle, Fegefeuer und Paradies in der Göttlichen Komödie (1321) von R Dante Alighieri den Haupthelden in drei Bänden von der Sünde zu Reue und Vergebung zu führen. Gogol hat indes nur die Negativität, die Schlechtigkeit der Gegenwart darzustellen vermocht – der wenig überzeugende zweite Teil blieb Fragment, der dritte ist nie begonnen worden. Für den Autor stand – anders als für die Leserschaft im 19. und 20. Jahrhundert – nicht die Satire im Mittelpunkt, sondern ein religiöses Konzept. Die Welt wird vor allem als trivial begriffen: Alles ist gewöhnlich, mittelmäßig, platt und geistlos. Trivialität aber ist bei Gogol das Merkmal einer Welt, die gegen alles Transzendente abgeriegelt, aus der das religiöse Heil, das Wahre und Sinnhafte, vertrieben ist.Ebenso wie die Komik im Werk stets mit der Trivialität der gezeigten Welt zusammenhängt, dienen auch die Eigentümlichkeiten des grotesken Stils der Erniedrigung des nur scheinbar Geistigen, Bedeutenden, Erhabenen. Der in Russland lebendigen Tradition des Schelmenromans verlieh Nikolai Gogol mit Tote Seelen eine neue, tiefgründige Form. Seinen »Poem« untertitelten Roman konzipierte der von psychischen und religiösen Krisen erschütterte Autor als Epos der Reinigung der Seele.(Das Buch der 1000 Bücher)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Gogol, Nikolaj V.
Verfasser*innenangabe: Nikolaj V. Gogol
Jahr: 2009
Verlag: Zürich, Diogenes
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Systematik: Suche nach dieser Systematik DR, DD.G
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-257-20384-4
2. ISBN: 3-257-20384-5
Beschreibung: 365 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Löbenstein, Philipp [Übers.]
Originaltitel: Pochozdenija Cicikova ili mertvyja dusi <dt.>
Fußnote: Aus dem Russ. übers.
Mediengruppe: Buch