Das praxisorientierte Manual stellt die Therapie von Zwangsstörungen anhand zahlreicher Fallbeispiele vor. Es kombiniert aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und die langjährige klinische Erfahrung des Autorenteams. Neben der Psychotherapie werden auch die Pharmakotherapie und andere Behandlungsansätze aufgezeigt und verschiedene Strategien z.B. bei Zwangshandlungen, Zwangsgedanken, schwierigen Therapiesituationen, Komorbiditäten oder Therapieresistenz vermittelt. Arbeitsblätter zum direkten Einsatz in der Einzel- und Gruppentherapie sowie ausführliche Fallbeschreibungen stehen zum Download bereit.
REZENSION"Diskussion
Grundsätzlich ist anzumerken, dass Rituale nicht immer krankhaft sind. Sie begleiten uns durch unseren Alltag, bringen Struktur in unser Leben und vermitteln uns ein Stück weit Sicherheit und Zufriedenheit. Rituale werden erst dann krankhaft, wenn sie nicht beherrschbar werden, wenn Betroffene Angst bei Nichtausführung ihrer Handlungen verspüren und wenn Erkrankte erheblich unter der Ausführung ihrer Rituale leiden.
Viele verschiedene Gefühle, die bei einer Zwangsstörung zusammenwirken, gleichzeitig aber auch die Erkrankung an sich, schränken die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein. Die Zwangsstörung hat daher oftmals einen sozialen Rückzug zur Folge und kann als ein Hilferuf der Seele verstanden werden. Oftmals mündet dieser Hilferuf unbehandelt in eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Die Entstehung einer Zwangsstörung wird oftmals als schleichend wahrgenommen, was die Erkrankung gefährlich und heimtückisch macht.
Fazit
Das vorliegende Werk beschreibt eindrucksvoll die Behandlung von Zwangserkrankungen und hebt die Besonderheiten der (kognitiven) Verhaltenstherapie hervor. Es ist für Fachkräfte gut geeignet, die sich einen Überblick über Behandlungsformen aneignen oder sich in diesem Bereich fortbilden möchten. Ein gewisses Maß an Vorwissen zum Störungsbild ist für das weitere Verständnis förderlich."
socialnet - vollständige Rez siehe Link
Inhalt
Geleitwort................................................................................................... 5
Übersicht der Zusatzmaterialien............................................................. 11
Vorwort für die 2. Auflage....................................................................... 13
Vorwort zur 1. Auflage............................................................................. 15
1 Diagnose und Behandlung der Zwangserkrankung................. 19
1.1 Epidemiologie und Klinik der Zwangserkrankungen............. 19
1.1.1 Zwänge im Erwachsenenalter..................................... 19
1.1.2 Zwänge im Kindes- und Jugendalter.......................... 28
1.2 Diagnostische Kriterien................................................................ 31
1.2.1 ICD-Klassifikation......................................................... 31
1.2.2 DSM-Klassifikation........................................................ 32
1.2.3 Instrumente zur Diagnostik......................................... 34
1.3 Differenzialdiagnosen und Komorbidität................................. 36
1.3.1 Affektive Störungen...................................................... 39
1.3.2 Schizophrenie................................................................. 40
1.3.3 Suchterkrankungen ...................................................... 43
1.3.4 Angststörungen ............................................................. 44
1.3.5 Persönlichkeitsstörungen.............................................. 45
1.3.6 Essstörungen.................................................................. 49
1.3.7 ADHS............................................................................. 52
1.3.8 Zwänge bei Autismus-Spektrum-Störungen .............. 54
1.3.9 Zwänge bei neurologischen Erkrankungen................ 55
1.4 Zwangsspektrumsstörungen: Mit Zwangsstörungen
verwandte Störungen ................................................................ 57
1.4.1 Klassifikation der Zwangsspektrumstörungen........... 57
1.4.2 Körperdysmorphe Störungen....................................... 58
1.4.3 Olfaktorische Referenzstörung (Eigengeruchswahn) .. 60
1.4.4 Hypochondrische Störung............................................ 61
1.4.5 Pathologisches Horten ................................................. 62
1.4.6 Körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen....... 65
1.4.7 Tic-Störungen................................................................ 67
1.5 Neurobiologische Erklärungsmodelle........................................ 68
1.5.1 Genetik........................................................................... 68
1.5.2 Neuropsychologie.......................................................... 69
1.5.3 Serotoninhypothese....................................................... 70
1.5.4 Dopaminerge und glutamaterge Dysfunktion bei
Zwangsstörungen........................................................... 71
1.5.5 Bildgebende Befunde und Erklärungsmodelle........... 71
1.6 Psychologische Erklärungs- und Behandlungsmodelle........... 74
1.6.1 Psychodynamische Modelle ......................................... 74
1.6.2 Lerntheoretische Modelle ............................................. 78
1.6.3 Integrative Betrachtungen zur Behandlung von
Zwängen.......................................................................... 82
1.6.4 Empirische Untersuchungen (Untersuchungsbefunde)
zur Ätiologie................................................................... 85
1.7 Alternative und ergänzende Therapieformen .......................... 88
1.7.1 Metakognitive Therapie................................................ 88
1.7.2 Achtsamkeitsbasierte Ansätze....................................... 90
1.7.3 Akzeptanz- und Commitment-Therapie..................... 96
1.7.4 Systemische Ansätze............................. 99
1.7.5 Psychoedukative Gruppentherapie............................... 101
1.7.6 Selbsthilfetechniken und gestufte Begleitung............. 102
2 Störungsspezifische Psychotherapie der Zwangsstörung........ 107
2.1 Psychotherapie der Zwangsstörungen - die wissenschaftliche
Evidenz ....................................................................................... 107
2.1.1 Stand der Leitlinien....................................................... 108
2.1.2 Ergebnisse von Psychotherapie-Studien bei
Zwangsstörungen........................................................... 109
2.1.3 Kognitive vs. »reine« Verhaltenstherapie..................... 111
2.1.4 Langfristige Effekte von KVT ...................................... 113
2.1.5 Hochintensive Exposition im Blockformat ................ 114
2.1.6 Prädiktoren für Response ............................................ 114
2.1.7 Wirksamkeit von KVT und Exposition als
Gruppentherapie............................................................ 115
2.1.8 Wissenschaftliche Datenlage bei anderen
Psychotherapieverfahren................................................. 116
2.1.9 Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit
Zwangsstörungen ........................................................... 117
2.1.10 Internettherapien............................................................. 117
2.2 Einleitung und »Gebrauchsanweisung« für das
»Therapiemanual«....................................................................... 118
2.3 Gestaltung der therapeutischen Beziehung .............................. 123
2.4 Eingangsphase der Therapie und Motivationsaufbau............... 140
2.5 Diagnostische Phase.................................................................... 146
2.6 Verhaltensanalyse......................................................................... 147
2.6.1 Kognitiv-Emotionale Grundlagen ................................ 153
2.6.2 Hypothesen zur Funktionalität..................................... 154
2.7 Zielanalyse.................................................................................... 167
2.8 Störungsspezifische Techniken in der Einzel- und
Gruppentherapie........................................................................ 170
2.8.1 Psychoedukation in Einzel- oder Gruppentherapie ... 178
2.8.2 Einführung der Exposition mit
Reaktionsmanagement (ERM)....................................... 181
2.8.3 Vermittlung psychologischer Modelle zur Entstehung
und Aufrechterhaltung von Zwängen............. 187
2.8.4 Erarbeitung eines individuellen multifaktoriellen
Entstehungsmodells....................................................... 190
2.8.5 Spezielle Techniken ....................................................... 192
2.8.6 Gemeinsamer Entschluss zur Reizkonfrontation........ 205
2.9 Durchführung der Reizkonfrontation ..................................... 208
2.9.1 Reflexion der Erfahrungen aus der ERM für die
weitere Therapie ............................................................ 217
2.9.2 Reflexion von Schwierigkeiten während und nach
der Reizkonfrontation.................................................... 221
2.9.3 Neuere Erkenntnisse zur Exposition............................ 225
2.9.4 Einbeziehung von Angehörigen................................... 231
2.10 Therapeutische Bearbeitung grundlegender Problembereiche 235
2.10.1 Beendigung der Therapie, Transfer der
Therapieerfahrungen in den Alltag und
Rückfallprophylaxe......................................................... 237
2.11 Besonderheiten bei Kontrollzwängen,
Wiederholungszwängen............................................................ 237
2.11.1 Beschreibung des Störungsbildes.................................. 237
2.11.2 Fallbeispiel: Stationäre multimodale Behandlung
eines Patienten mit Kontrollzwängen ......................... 240
2.12 Aggressive, blasphemische oder sexuelle Zwangsgedanken ... 259
2.12.1 Besonderheiten des Störungsbildes.............................. 259
2.12.2 Zeitliche Abfolge bei der Therapie von Patienten mit
Zwangsgedanken................................................ 261
2.12.3 Analyse des Zwangssystems (mod. nach Hoffmann
und Hofmann 2018) .......................................... 261
2.12.4 Modell zur Entstehung und Aufrechterhaltung der
Zwangsgedanken................................................ 262
2.12.5 Vorbereitung und Durchführung der ERM bei
aggressiven Zwangsgedanken............................ 268
2.12.6 Fallbeispiel: Reizkonfrontation bei aggressiven
Zwangsgedanken (Herr K.)................................ 274
2.12.7 Besonderheiten bei blasphemischen oder religiösen
Zwangsgedanken................................................ 278
2.12.8 Besonderheiten bei magischen Zwangsgedanken....... 283
2.13 Besonderheiten bei Wasch- und Reinigungszwängen ............ 285
2.13.1 Besonderheiten in der Reizkonfrontation bei
Waschzwängen................................................................ 287
3 Störungsspezifische Pharmakotherapie der Zwangsstörungen 292
3.1 Stellenwert der Pharmakotherapie im Verhältnis zur
Psychotherapie............................................................................ 292
3.2 Historie der Pharmakotherapie der Zwangsstörungen........... 294
3.3 Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)............ 296
3.3.1 Zeitverlauf und Dosisabhängigkeit der SSRI-Wirkung
bei Zwangsstörungen .................................................... 299
3.3.2 Ungeklärte Fragen im Zusammenhang mit der
Pharmakotherapie bei Zwangsstörungen.................... 304
3.3.3 Pharmakotherapie bei Zwangsstörungen und
Depression....................................................................... 305
3.3.4 Nebenwirkungen von SSRIs.......................................... 305
3.3.5 Pharmakotherapie von Zwangsstörungen im Kindes-
und Jugendalter.............................................................. 307
3.4 Pharmakotherapie bei Therapieresistenz.................................. 308
3.4.1 Ursachen und Gründe für Therapieresistenz.............. 308
3.4.2 Wechsel des SSRIs.......................................................... 309
3.4.3 Clomipramin ................................................................ 309
3.4.4 Medikamente zur Wirkungsverstärkung von SSRI
(Pharmakologische Augmentation).............................. 310
3.4.5 Elektrokrampftherapie ................................................. 314
3.4.6 Hirnstimulationsverfahren............................................ 314
3.4.6 Psychochirurgie............................................................. 316
3.4.7 Übersicht: Empfehlungen bei Therapieresistenz auf
medikamentöse Therapie............................................... 317
Zusatzmaterial zum Download............................................................... 319
Literatur....................................................................................................... 320
Stichwortverzeichnis................................................................................. 343