Vor dem Hintergrund des sich seit über zwei Jahren in der deutschsprachigen Öffentlichkeit abspielenden „Historikerstreit 2.0“ wird immer wieder über die Bedeutung des Holocaust gestritten: Was war der Holocaust und was war er nicht? Inwiefern ist er „präzedenzlos“? Wie wird an ihn erinnert, wie sollte es getan werden? Wer bestreitet seine Präzedenzlosigkeit und welche politischen Folgen bringt das mit sich? Die Beiträge des Bandes geben Antworten auf diese und viele weitere Fragen.
Mit Beiträgen von Yehuda Bauer, Nicolas Berg, Ingo Elbe, Jan Gerber, Jeffrey Herf, Steven T. Katz, Steffen Klävers, Felicitas Kübler, Stephan Lehnstaedt, Niklaas Machunsky, Rolf Pohl, Ljiljana Radonic, Elke Rajal, Lars Rensmann, Samuel Salzborn und Anja Thiele. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
9 Stephan Grigat, Jakob Hoffmann, Marc Seul, Andreas Stahl
Vom notwendigen Unbehagen in der deutschen Erinnerungskultur
-jenseits des revisionistischen Raunens
Zur Einleitung
1. ZUR PRÄZEDENZLOSIGKEIT DES HOLOCAUST
25 Stephan Lehnstaedt
Der Kern des Holocaust: Belzec, Sobibor, Treblinka und die »Aktion Reinhardt«
41 Rolf Pohl
Ganz normale Massenmörder?
Zum Normalitätsbegriff in der neueren NS-Täterforschung
85 Steven T. Katz
Gedanken über die »Einzigartigkeit« des Holocaust
107 Jeffrey Herf
Vergleichende Perspektiven zu Antisemitismus, radikalem Antisemitismus
während des Holocausts und amerikanischem weißem Rassismus
151 Yehuda Bauer
»Der Holocaust war ein ideologisches Projekt«
Yehuda Bauer über Fragen der Präzedenzlosigkeit, Geschichte der
Holocaustforschung und Universalität des Erinnerns
2. [UM-JDEUTUNGEN DES HOLOCAUST
169 Nicolas Berg
Geschichtsdeutungen der deutschen Schuld
Anfänge und Grundfragen der NS- und Holocaustforschung
in der frühen Bundesrepublik
199 Jan Gerber
Blockierte Wahrnehmung
Zur Gedächtnisgeschichte des Holocaust
225 Anja Thiele
Wenn es ans Überleben geht
Peter Edel und die Shoah in der Literatur jüdischer Kommunisten
in der DDR
249 Ingo Elbe
Hannah Arendts Bild des Holocaust - mit einem Ausblick
auf seine postkolonialen Erben
289 Steffen Klävers
Postkoloniale Holocaustdeutungen
und der Historikerstreit 2.0
3. ERINNERUNGSABWEHR UND
ANTISEMITISMUS IN DER GEGENWART
317 Ljiljana Radonic
Unsere und ihre- Opfer
(Post-)sozialistische Opferhierarchien und die Marginalisierung
der Holocaust-Erinnerung in Ostmittel- und Südosteuropa
337 Felicitas Kübler
Zwischen mahnender Symbolik und Reproduktion kapitalistischer Verhältnisse
Der unauflösbare Widerspruch von Erinnerungsorten
355 Samuel Salzborn
Schuldabwehr und Erinnerungsverweigerung
375 Niklaas Machunsky
Die antizionistische Aufhebung der Vergangenheitsbewältigung
Aleida Assmann und der linke Revisionismus
409 Lars Rensmann
Keine Judenfeindschaft, nirgends?
Die »Jerusalemer Erklärung« und die Antisemitismusforschung
439 Elke Rajal
Holocaust Education und antisemitismuskritische Bildungsarbeit
im Lichte der Kritischen Theorie
465 Über die Autorinnen und Autoren
469 Über die Herausgeber