(I-23/01-C3) (GM ZWs / PL)
Wie viel Religion verträgt der säkulare Staat? Und wie viel an einer Demokratie verträgt die Religion? Diese Fragen untersucht der international renommierte Ethiker und Philosoph Otfried Höffe in diesem herausragenden Essay. Die Begegnungen von Politik und Religion bringen oft Konflikte mit sich, das Thema ist höchst aktuell. Wie damit umgehen? Das erörtert Höffe und blickt dabei auch zurück zu der säkularen Antike auf den Weg in die Moderne. Interessant, dass schon Aristoteles in seiner Moral- und Politiktheorie vollständig auf Religion und Theologie verzichtete. Begründungsmuster für eine verbindliche Rechtsmoral, die ohne Religion auskommt, haben also eine lange Tradition. Höffe umkreist in seinem Essay u. a. den "Wert" der Religion, widmet sich dem Thema Verzicht und geht auf mögliche Gefahren ein, die seitens der Religion und Religionsgemeinschaften gegenüber der Demokratie drohen können.
Inhalt
Vorwort....................................................................................................... 9
Einführung................................................................................................. 13
Der Weg zur Moderne.................................................................................. 22
Säkulare Antike.......................................................................................... 24
Dekalog: säkular.................................................................................. 26
Konfuzianismus.................................................................................... 29
Griechenland........................................................................................ 33
Entsäkularisierungund Resäkularisierung................................................ 38
Vorläufer Cicero.................................................................................... 39
Augustinus........................................................................................... 39
Abu Nasral-Farabi................................................................................ 46
Thomas von Aquin................................................................................ 48
Niccold Machiavelli, Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau................. 50
Provisorische Amoral............................................................................. 51
Staatsmoral.......................................................................................... 54
Bürgerreligion...................................................................................... 60
Immanuel Kant........................................................................................... 63
Staat und Recht.................................................................................... 64
Moral..................................................................................................... 67
Führtdie Moral unumgänglich zur Religion?....................................... 68
Eine Neuinterpretation biblischer Themen......................................... 71
Neuere Verteidiger der Religion................................................................. 74
Nichtpostsäkular.................................................................................. 75
Spren Kierkegaard................................................................................ 79
WilliamJames........................................................................................ 81
Niklas Luhmann.................................................................................... 83
Charles Taylor........................................................................................ 85
HansJoas............................................................................................. 90
Zeitgenössische Probleme......................................................................... 94
Staat und Religion...................................................................................... 95
Toleranz................................................................................................ 95
Rechtfertigungen................................................................................. 98
Gegenseitige Zumutungen.................................................................... 102
Gemeinsamkeit mit Unterschieden...................................................... 105
Staat ohne Gott?................................................................................... 107
»Totale« Religionsfreiheit?................................................................... 111
Politische Gerechtigkeit ohne Religion................................................. 111
Vom diesseitigen Wert der Religionen........................................................ 114
Redensarten.......................................................................................... 116
Orts-und Landschaftsbild................................................................... 120
Jahreskreis und Lebenslauf.................................................................. 121
Kunst, Musik, Sprache und Literatur..................................................... 124
Wirtschaft.............................................................................................. 127
Gefühlswelt.......................................................................................... 128
BesonnenheitundVerzicht......................................................................... 132
Antike................................................................................................... 133
Christentum.......................................................................................... 137
Neuzeitund 20.Jahrhundert...................................................................
Zwei politische Probleme..................................................................... 143
Soziale und politische Präsenz................................................................... 145
Soziale Einrichtungen und christliche Parteien.................................... 145
Christliche Politik?................................................................................ 148
Was ist christliche Politik?..................................................................... 149
Personalität, Solidarität und Subsidiarität........................................... 151
Politische Folgen.................................................................................. 155
Evangelische Pfarrhäuser und katholischeWissenschaftsgesellschaft.. 161
Privilegien?............................................................................................ 162
Religionsverfassungsrecht................................................................... 174
Exkurs: Demokratieunfähigkeit im deutschen Protestantismus?....... 178
Gefahren seitens der Religionen................................................................ 180
Gewaltbereitschaft.................................................................................181
Noch einmal: antike Religionskritik.................................................... ...
Karl Marx, Friedrich Nietzsche und Neuer Atheismus.......................... ...
»Opium des Volks«...................................................................................188
»Gott ist tot«........................................................................................ 190
Neuer Atheismus.................................................................................. 192
Religiöser Fanatismus........................................................................... 195
»Unorthodox«........................................................................................ 195
Missbrauch in der Kirche....................................................................... 197
Politischer Islam.................................................................................. 197
Gehörtder Islam zu Deutschland?........................................................ 202
Demokratie und Religion?........................................................................... 207
Zwei unabhängigeSphären?..................................................................208
(Staats-)Bürgerlicher Ungehorsam...................................................... 213
Der Demokratie zustimmen!................................................................ 214
Der Religion entgegenkommen?.......................................................... 219
Kein Dilemma............................................................................................. 224
Literaturhinweise...................................................................................... 226
Personenregister........................................................................................ 228