Ludwig Stecewicz hat mehr als sechzig Jahre lang die Geschehnisse im österreichischen Sport mitverfolgt und in diesem Buch seine Einschätzung der Verquickung von Sport und Politik in der Zeit des Ständestaates und der NS-Diktatur niedergeschrieben. Ausgehend von umfangreichen Recherchen in der zeitgenössischen Presse eröffnet Stecewicz einen dennoch persönlichen Blick auf die Politisierung und politische Beeinflussung des sportlichen Geschehens, wie ihn nur ein Zeitzeuge der Ereignisse besitzt. Das Bild des unpolitischen Sportes, wie es bis heute gerne gezeichnet wird, kann angesichts des Arierparagraphen und Ausschlusses der Juden aus weiten Bereichen des Sportes jedenfalls schon für die dreißiger Jahre nicht mehr aufrechterhalten werden. (Verlagstext)
INHALT
Einleitung | 15
Die Vorgeschichte | 18
1867 - Die große Wende, Import aus dem Norden, Radsport, Die Frau im Sport, Völkerverbindender Sport - ein Schlagwort, Turner - die dritte Klasse, Die Geschichte der Vereine und Verbände, Die Tschechenfrage, Die Sportausschüsse, Der Gesundheitszustand der Jugend, Die soziale Lage, Der Arbeitersport, Die Fußballer aufgesplittert, Noch eine Trennung, War die politische Trennung gut, Die christlichen Turner brechen aus, Der Staat hat Interesse
Der Ständestaat: Österreichische Sport- und Turnfront | 60
Der 12. Februar 1934, Zeittafel der Ereignisse, Wohin gehen die Arbeitersportler, Die verschiedenen Wege, Problem - Die Naturfreunde, Und was geschah in Österreich, Deutscher Turnerbund lässt sich eingliedern, Dollfuß Tod, Regierungskommissar für den Schiverband, Änderungen im professionellen Fußball, Die Schilehrerfrage erhitzt die Gemüter, Fußball-Reformen, Massenansturm nach Garmisch, Die große Wende, Deutscher Turnerbund ohne Verwalter, Sportliche Höhepunkte 1937, Noch einmal Gold, Verstärkte Jugendarbeit, Deutscher Turnerbund auf Reformkurs, Ein Fußballskandal, wie er noch nie da war, Tiefschlag gegen die Radfahrer, Christlich-deutsche Turner weiter im Vormarsch, Die Masse ist apathisch, Eine konzentrierte Naziaktion, Kontrolle über die Jugend, Wende nach links, Die Bilanzen, Neues Leben regt sich, 1938 Österreich - Deutschösterreich - Ostmark, Der große Szenenwechsel beginnt
Sport im NS-Staat: NS-Reichsbund für Leibesübungen | 157
Die Neuordnung beginnt, Hakoah-Resultate gestrichen, Österreicher müssen ins zweite Glied, Die Hilfe der deutschen Turner, Der Sport geht weiter, Hinter dem Jubel verbirgt sich die Tragödie, Weisungen und wieder Weisungen, Propagandawelle vor der Volksabstimmung, Bildserie aus dem Reichssportblatt, Hitlerstraße und Ehrenbürger, Hitlerstraße und Ehrenbürger, Gegen die Postenjägerei, Nazigrößen haben Hochbetrieb, Das große Fußballspiel, Man musste Farbe und Richtung wechseln, Millionen dem Phlegma entrissen, Führer und Führerstab des Gau, Eingriffe auf Sportvereine, Die Änderungen im Fußball, Der Sportbetrieb der SS, SA und HJ, Die Organisation des Jugendsports, Keine Frau darf Schilehrer sein, Blick über die Grenzen, Der Sport marschiert: Jugend- und Wehrerziehung, Sportlicher Kampf und umfassende Leibeserziehung, Konrad Henlein, Sportärztliche Betreuung und die Sportstelle der Gemeinde Wien, Startverbot für Spitzenkönner, Fußball: Gauliga und Tschammer-Pokal, Gegen alles Undeutsche, Aus DRL wird NSRL, Sieg und Verlust im Fußball, Deutschlands Sportdank, Politik geht vor Sport, Anti-Nationalsozialistische Demonstrationen
Sport im Krieg | 240
Schutzschild hilft, Die große Wende, Die Rückversicherer, Die Sammlung geht weiter, Der Widerstand, Nach Stalingrad, Deutschland kapituliert nicht, auch nicht im Sport, Nochmals Menschentausch, Sieg der Narren