Radikal-realistischer Fahrplan für eine umfassende Agrar- und Ernährungswende.
Die Tierindustrie befeuert die Klimakrise, fügt Tieren furchtbare Qualen zu und gefährdet unsere Gesundheit. All das spricht für eine grundlegende Transformation unseres Ernährungssystems. Aber was heißt das konkret? Friederike Schmitz zeigt, welche Maßnahmen jetzt unerlässlich sind und was wir dabei gewinnen können.
Es reicht nicht, wenn Einzelne bewusster konsumieren. Kleine Reformen hin zu etwas mehr »Tierwohl« oder Klimaschutz sind ebenfalls keine Lösung. Stattdessen brauchen wir einen politisch organisierten Ausstieg aus der Tierindustrie. Eine sinnvolle Ernährungspolitik kann den Konsum von Fleisch, Milch und Eiern auf demokratische Weise schnell reduzieren. Durch Umschichtung von Subventionen und Gesetzesänderungen lässt sich auch eine gerechte Agrarwende gestalten.
Die Vorteile sind gewaltig: Wenn wir auf pflanzliche Nahrungsmittel setzen, können wir gesünder leben, Treibhausgase in Böden und Wäldern einlagern und ein besseres Verhältnis zu Tieren entwickeln. Damit all dies passiert, müssen wir uns politisch einmischen. Dieses Buch liefert dafür die entscheidenden Fakten und Lösungsvorschläge – und neue Impulse für die gesellschaftliche Debatte. (VERLAGSTEXT)
Schmitz, Friederike: Biografische Angabe
Friederike Schmitz engagiert sich seit über zehn Jahren in den Bewegungen für Tierrechte und Klimagerechtigkeit. Sie hat Proteste organisiert, heimlich in Mastanlagen recherchiert und dutzende Vorträge über die fatalen Auswirkungen der Tierindustrie gehalten. Immer wieder diskutiert sie mit Menschen aus Landwirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft darüber, was sich in unserem Ernährungssystem ändern muss. Mit ihrem aktuellen Buch zeigt sie konkrete Wege zur Transformation auf.
Aus dem Inhalt:
Einleitung
ZOONOSEN UND ZIVILISATIONSKRANKHEITEN:
WAS IST GESUNDHEIT UNS WERT?
Achtung Ansteckung • Frische Viren aus eigener Zucht • Die nächste Pandemie? • Die Superbazillen • Ist es das wert? • Bohnen oder Bulette • Krankheiten verhindern – Tierfabriken schließen
KLIMAKATASTROPHE UND GERECHTIGKEIT:
DIE ZEIT ZU HANDELN IST JETZT
Warm oder noch wärmer? • Klimakiller Tierindustrie • Futtermittel und Neokolonialismus • Klimaschutzpotentiale • Politik für Erderhitzung • Klimafreundliche Weidehaltung? Achtung Greenwashing • "Nutztiere" gegen Wildtiere • Das Ernährungssystem innerhalb der planetaren Grenzen
RESPEKT STATT AUSNUTZUNG:
EIN ANDERES VERHÄLTNIS ZU TIEREN
Skandale und Normalität • Die Psychologie der Gewalt gegen Tiere • Das Fleischparadox, der Karnismus und die Biotierhaltung • Das Leben unter Wasser • Eine andere Perspektive • Tiere essen: Natur und Ethik • Das Ende der (Aus-)nutzung • "Tierwohl" oder Gerechtigkeit für Tiere
GEHT DAS ÜBERHAUPT?
DIE NEUE LANDWIRTSCHAFT
Die Düngerfrage • Bodenschonende und tierfreundliche Landwirtschaft • Vegane Verschwendung? • Nährstoffe zurück auf den Teller • Und was wird aus dem Grünland? • Bäume für alle • Stadtgärten, Gewächshäuser und Algentanks • Sessel und Pullover ohne Tiere
ZUKUNFT DURCH TECHNIK?
ALTERNATIVE PROTEINE AUF DEM VORMARSCH
Perfekte Kopien • Veggie-Schnitzel aus der Fleischfabrik • Käse ohne Kühe • Die Rolle der Konzerne • Kuhkäse ohne Kühe • Sauberes Fleisch?
PFLANZLICH GLÜCKLICH:
DIE ERNÄHRUNGSWENDE
Staatliche Ernährungspolitik? • Instrumente für eine "nachhaltigere" Ernährung • Der Bürgerrat Klima • Anders essen – was braucht es dafür? • Soziale Normen • Eine große neue Erzählung • Die Vision
GERECHTE TRANSFORMATION:
DIE PRODUKTION UMSTELLEN
Ein neuer Gesellschaftsvertrag für die Landwirtschaft? • Entschädigungen, Entschuldung und Umstiegshilfen • Milliarden für die Tierindustrie – oder für die Alternativen • Auflagen verschärfen und durchsetzen • Ganz anders wirtschaften?
REBELLIEREN STATT KONSUMIEREN:
GEMEINSAM FÜR VERÄNDERUNG
Kleine Schritte und die Rolle der NGOs • Selbst wirksam werden • Aktiv in Parteien • Die Kraft zivilen Widerstands • Bäuerliche Perspektiven • Bewegungen verbinden • Wer nicht kämpft, hat schon verloren