»Bioökonomie« klingt zunächst harmlos. Unter dieser Bezeichnung arbeitet jedoch ein Bündnis aus Biotechnologie-, Pharma-, Chemie-, Nahrungsmittel- und Agrarunternehmen an der kommerziellen Inbesitznahme alles Lebendigen. Die aktuelle Bundesregierung unterstützt diese Bestrebungen, etwa im Rahmen des Programms »Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030«.
Anita Krätzer und Franz-Theo Gottwald beleuchten ein Feld an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik und Forschung, das in den Medien noch selten thematisiert wird. Die Autoren machen auf Basis der zentralen Aktionsfelder der Bioökonomie auf Weichenstellungen aufmerksam, die Tiere und Pflanzen erklärtermaßen zur »Biomasse« degradieren – eine Entwicklung, die letztlich auch vor dem Menschen nicht haltmacht.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort 7
Begriffsklärung 12
Inhalte, Ziele, Programme und Maßnahmen der Bioökonomie 13
Technologische Aktionsfelder der Bioökonomie 27
Die Hauptakteure in Deutschland 42
Der Bioökonomierat 44
Die Bundesregierung 51
Die bioökonomische Forschung 59
Wozu Bioökonomie? Nutzenversprechen und Realität ... 64
Gesunde und ausreichende Nahrung für alle 66
Nachhaltige Gestaltung der Agrarproduktion 75
Versöhnung von Ökonomie und Ökologie durch die Biologisierung von Energieerzeugung und Industrie 83
Der Irrweg der Bioökonomie: Denkfehler im System 88
Das Akzeptanzproblem. Wie der Bevölkerung die Bioökonomie schmackhaft gemacht werden soll 97
Scheinoffenheit und Infiltration 100
Angsterzeugung und Suggerieren von Alternativlosigkeit 108
Neusprech: Desorientierung durch Umbenennung III
Wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Alternativen zur Bioökonomie 116
Zukunftsfähige Alternativen für die Wirtschaft 121
Alternativen in der Wissenschaft: ökologisch-systemische Forschung 138
Politik als Förderer nachhaltiger Alternativen 147
Literatur 161