Dieser Band enthält einen Vortrag (1960), der die Kernthesen des damals abgehaltenen Seminars über »Die Ethik der Psychoanalyse« zusammenfasst, und eine Pressekonferenz (1974), in der Lacan den Triumph der Religion auf Kosten der Psychoanalyse prognostiziert: die Religion verhindert, dass wir merken, was alles in der Welt nicht geht, während nur die Psychoanalyse sich genau mit dem Skandal befasst, was alles nicht geht.»Ich bin ein Priesterkind«, sagte Lacan. Von den Maristenbrüdern erzogen, war er ein frommer Knabe und erwarb sich ein sinnliches, intimes Wissen von den Qualen und Listen der christlichen Spiritualität. Er konnte so wunderbar zu den Katholiken sprechen und sie für die Psychoanalyse zugänglich machen. Die Gesellschaft Jesu setzte auf seine Schule.Freud, der alte Optimist der Aufklärung, glaubte, daß die Religion nur eine Illusion sei, die die Fortschritte des wissenschaftlichen Geistes in der Zukunft zerstreuen würden. Lacan ganz und gar nicht: Er dachte im Gegenteil, daß die wahre, die römisch-katholische Religion letzten Endes die ganze Welt einwickeln würde, indem sie aus vollen Kübeln Sinn über das immer beharrlichere und unerträglichere Reale ausschütten würde, das wir der Wissenschaft verdanken.
Inhalt
Notiz ...................................................................... 6
DISKURS AN DIE KATHOLIKEN
Ankündigung ....................................................... 9
I. - Freud setzt, die Moral betreffend,
die Gewichtung richtig an................................... 11
II. - Ist die Psychoanalyse konstitutiv
für eine Ethik, welche die wäre,
die unsere Zeit benötigt? .................................... 39
DER TRIUMPH DER RELIGION
Regieren, Erziehen, Analysieren ....................... 61
Die Angst der Wissenschaftler ......................... 65
Der Triumph der Religion ................................. 69
Das Symptom einengen ...................................... 73
Das Wort macht genießen ................................. 78
Sich an das Reale gewöhnen ............................. 81
Nicht philosophieren .......................................... 85
Bibliographische Hinweise ............................... 91
Verfasser*innenangabe:
Jacques Lacan. Übers. aus dem Franz. von Hans-Dieter Gondek. [Jacques-Alain Miller]
Jahr:
2006
Verlag:
Wien, Turia + Kant
Enthaltene Werke:
Der Triumph der Religion, Der Diskurs an die Katholiken
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Systematik:
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ISBN:
3-85132-451-X
2. ISBN:
978-3-85132-451-8
Beschreibung:
91 Seiten
Sprache:
Deutsch
Originaltitel:
Le triomphe de la religion prédedé de discours au catholiques (dt.)
Fußnote:
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Mediengruppe:
Buch