Viele Patient_innen mit z.B. frühen traumatischen Erfahrungen, emotionalen oder körperlichen Vernachlässigungen haben nicht gelernt, sich selbst mit Verständnis, Güte und Mitgefühl zu begegnen. Vor diesem Hintergrund wurde die Compassion Focused Therapy (CFT) entwickelt. Diese hat zum Ziel, Mitgefühl für sich und andere in einem therapeutischen Kontext zu fördern.
Um das eigene Leid zu verstehen und gezielt Mitgefühl für sich und andere aufzubauen, stehen im Praxisbuch zunächst eine spezifische Psychoedukation sowie die Entwicklung eines Störungsmodells im Fokus. Es folgt das sog. Compassionate-Mind-Training mit spezifischen Interventionen wie
- Imaginationsübungen
- Mitfühlendes Selbst
- Verhaltens- und Situationsanalysen
- Mitgefühlsorientierte Stuhlarbeit
- Mitgefühlsorientiertes Briefeschreiben
Das Praxisbuch dient als therapeutische Grundlage für die Anwendung gezielter Therapiebausteine und Interventionen der Compassion Focused Therapy.
Inhalt
Vorwort 9
I Grundlagen 11
1 Compassion Focused Therapy: Ursprung und Grundlagen 13
1.1 Anerkennung von Leiden als Grundlage der Compassion Focused Therapy 13
1.2 Mitgefühl und Selbstmitgefühl 15
1.3 Ursprung und Hintergrund der Compassion Focused Therapy 16
1.3.1 Entstehung 16
1.3.2 Theoretische Grundlagen der Compassion Focused Therapy (CFT) 16
1.3.3 Gängige Vorurteile gegenüber Mitgefühlsarbeit 18
1.3.4 Ziele und Prozesse der Compassion Focused Therapy (CFT) 19
2 Therapeutische Beziehung und Rollen in der Compassion Focused Therapy 21
11 Praxis 25
3 Psychoedukation und Fallkonzeption 27
3.1 Psychoedukation Schritt 1: Was ist eigentlich Mitgefühl? 28
3.1.1 Definition von Mitgefühl in der Compassion Focused Therapy 28
3.1.2 Mitgefühlsprozesse in der Compassion Focused Therapy 29
3.1.3 Attribute und Fertigkeiten 30
3.2 Psychoedukation Schritt 2: Wissen, warum uns Mitgefühl so schwerfällt 34
3.2.1 Evolutionäres Erbe 34
3.2.2 Altes und neues Gehirn: Tricky Brain 35
3.2.3 Einfluss von Bindung und sozialen Lernerfahrungen auf Mitgefühl 38
3.3 Die drei Affektregulationssysteme der Compassion FocusedTherapy -
das 3-Kreise-Modell 40
3.3.1 Kreis 1: das Bedrohungssystem (Selbstschutzsystem) 41
3.3.2 Kreis 2: das Antriebs-Anreiz-System 41
3.3.3 Kreis 3: das Fürsorge-Beruhigungs-System 43
3.4 Fallkonzeption 45
3.5 Blockaden, Ängste und Widerstände 49
4 Compassionate Mind Training: den Fokus auf die Veränderung legen 53
4.1 Achtsamkeit 55
4.2 Commitment für Mitgefühl 63
4.3 Das Fürsorge-System ausbauen 63
4.3.1 Arbeit mit dem Körper 63
4.3.2 Basis: Soothing Rhythm Breathing 65
4.4 Arbeit mit Imagination 68
4.5 Mitfühlendes Briefeschreiben 82
4.6 Mitfühlendes Verhalten 85
4.6.1 Das Mitfühlende Selbst im Alltag 86
4.6.2 Selbstfürsorge 88
5 Gezielt an Selbstkritik arbeiten 91
5.1 Der innere Kritiker 92
5.2 Arbeit mit multiplen Selbstanteilen 92
5.2.1 Die unterschiedlichen Selbstanteile entdecken 93
5.2.2 Emotions about Emotions 95
5.2.3 Das Mitfühlende Selbst bei der Arbeit mitmultiplen Selbstanteilen 95
5.2.4 Stuhldialoge zur Visualisierung der Selbstanteile 97
III Integration 101
6 Compassion Focused Therapy in der Gruppe 103
7 Compassion Focused Therapy in der klinischen Anwendung:
störungsspezifische Ansätze 107
7.1 Compassion Focused Therapy bei Persönlichkeitsstörungen 108
7.2 Compassion Focused Therapy in der Traumabehandlung 108
7.3 Compassion Focused Therapy bei Angststörungen 109
7.4 Compassion Focused Therapy bei Psychosen 109
7.5 Compassion Focused Therapy bei Essstörungen 111
7.6 Weitere Adaptionen 112
8 Evidenzbasierung und Wirksamkeit 115
9 Integration der Compassion Focused Therapy in die bestehende
therapeutische Praxis 119
Anhang 121
Hinweise zum Arbeitsmaterial 123
Arbeitsblätter 127
Literatur 153
Sachwortverzeichnis 157