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Die Weimarer Verfassung

Aufbruch und Scheitern : eine verfassungshistorische Analyse
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Di Fabio, Udo
Verfasser*innenangabe: von Udo Di Fabio
Jahr: 2018
Verlag: München, C.H. Beck
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Vor einem Jahrhundert, am 14. August 1919 wurde die Weimarer Reichsverfassung verkündet. Sie war das Ergebnis einer Revolution, die für die einen zu weit ging und für die anderen unvollendet blieb. Es war die erste republikanische Verfassung der Deutschen, von gewählten Vertretern des Volkes beschlossen und in Kraft gesetzt. Die Verfassung von Weimar war es aber auch, auf deren Grundlage der Reichspräsident am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler ernannte, deren Erosion und Scheitern für den Zusammenbruch von Demokratie, Rechtsstaat und Zivilisation in der Mitte Europas steht. Auch heute bleibt die Frage offen, ob die Weimarer Demokratie mit daran gescheitert ist, weil ihre Verfassung institutionell falsch angelegt war. Es lohnt sich hier, vorgeblich altbekanntes Terrain neu zu vermessen, um aus der Vergangenheit etwas für die Gegenwart zu lernen. Di Fabio analysiert verfassungshistorisch tragende staatsorganisationsrechtliche Entscheidungen, ihre Folgen im praktischen politischen Prozess, aber auch die Kräfte, denen das Recht mitunter machtlos gegenübersteht. Es geht dabei nicht so sehr um den rechtstechnischen Vergleich zum Grundgesetz, sondern weit mehr um die Einsicht, wie Recht einer Demokratie die Spielregeln vorgibt, sie damit stützen, fördern, aber auch blockieren kann. Die institutionelle Analyse zeigt aber auch, dass letztlich keine rechtliche Sicherung vor einem Verfall der politischen Kultur zu schützen vermag. Das Recht behält nur dann seine Wirkung, wenn die Kultur der Demokratie in den Köpfen und Herzen der Menschen verwurzelt ist.
 
AUS DEM INHALT: / / Vorwort 5 / A. Einleitung / I. Die kurzlebige Verfassung 13 / II. Die Lehren aus Weimar: zwischen kanonisierter Gewissheit und neuer Kontingenz 15 / III. Gewandelte Welt, verwandelter Blick 17 / IV. Was kann eine verfassungshistorische Analyse leisten? 19 / B. Verfassungsentstehung zwischen Revolution und Kontinuität / I. Funktion der Verfassungsgebung: Korrektur oder Zäsur 23 / II. Deutschland im Herbst 1918 - zwischen Revolution und Implosion 24 / III. Eine republikanische Deutung: Revolution der teleologischen Kontinuität 30 / IV. Transformierende Kontinuität: die Legitimität der Verfassung vom 11. August 1919 37 / V. Verratene Revolution oder Verrat durch Revolution: die Narrative der Extreme 43 / C. Ideelle Prägekräfte und kulturelle Strömungen der Republik / I. Wirkmächtige Einstellungen der Vorkriegszeit und Kriegserfahrungen 49 / II. Tiefenströmungen: westliche Moderne und antimoderner Protest 54 / III. Geschichtsphilosophie und Zukunftserwartung 58 / IV. Religiöse Dispositionen und vagabundierende Religiosität 60 / V. Kultur und Kunst in der verletzten und zerklüfteten Gesellschaft der zwanziger Jahre 61 / VI. Wertbestimmtheit, Liberalismuskritik und antiwestlich-romantische Unterströmungen 64 / VII. Gesellschaftliche und politische Wirkung von kulturellen Tiefenströmungen: / zur Theorie politischer Herrschaft 67 / D. Der Reichspräsident / I. In die Verfassung hineinkopierte Ambivalenz: der Kanzler des Reichspräsidenten 71 / II. Verfassungshistorische Analyse: die Reichspräsidenten 79 / E. Wirtschaft als Schicksal der Demokratie / I. Die Verfassungsentscheidung für die soziale Republik 107 / II. Antagonistische Interessenpolitik und Konturen Sozialer Marktwirtschaft 110 / III. Ordnungspolitische Defizite und die imperative Kraft internationaler Bedingungen 118 / IV. Im Sog der Weltwirtschaftskrise 125 / F. Parlament, Parteien, Öffentliche Meinung / I. Verfassungsrechtliche Ausgangslage 131 / II. Öffentliche Meinung, Parteienlandschaft und Möglichkeiten wehrhafter Verfassung 134 / III. Der parlamentarische Betrieb 138 / IV. Öffentliche Meinung: der unterschätzte politische Prägeraum 146 / V. Plebiszitäre Dialektik 151 / G. Die Rolle der Reichswehr / I. Verfassung und Wehrgesetz 157 / II. Aus Dünkel und Not: Staat im Staat 159 / III. Politisierende Reichswehr mit dem fatalen Projekt der Rechtsverschiebung 161 / H. Der abschüssige Weg: Sturz der Regierung Müller und Regierung Brüning / I. Vorboten des Präsidentialismus 167 / II. Von Müller zu Brüning: die Rechtsverschiebung und die Dynamik der Weltwirtschaftskrise 174 / III. Das präsidiale Regierungssystem in der Phase des Reichskanzlers Brüning 179 / IV. Auflösung des Reichstags und Aufstieg der NSDAP 190 / I. Von oben deformiert, von unten abgewählt: / das Scheitern der verfassungsstaatlichen Demokratie / I. Radikalisierung der Gesellschaft und erneut das nach innen schlagende Außen 201 / II. Endspiel um die Demokratie 209 / III. Preußenschlag und Notstandspläne 222 / IV. Die Reichsregierung im Abwärtsstrudel: von Papen zu Schleicher und wieder zurück? 231 / V. Ende der Republik 241 / J. Einsichten und Entwicklungslinien in die Gegenwart 247 / Anmerkungen 259 / Personenregister 295 / Bildnachweis 299 /
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Di Fabio, Udo
Verfasser*innenangabe: von Udo Di Fabio
Jahr: 2018
Verlag: München, C.H. Beck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.DZF
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ISBN: 978-3-406-72388-9
2. ISBN: 3-406-72388-8
Beschreibung: 1. (berichtigter) Nachdruck, 299 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Geschichte, Verfassung, Weimarer Republik, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch