Reichtum und Armut sind die beiden Pole sozialer Ungleichheit. In der Forschung hat Armut bisher deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten als Reichtum. Zu Letzterem gibt es weit weniger Datenmaterial und verbreitetes Faktenwissen. Reichtum fasziniert dafür medial, beispielsweise über Reichenrankings und Millionärs- oder Millionärinnen-Homestories. Die so entstehenden Bilder haben einen Nachteil: Sie verschleiern die wirtschafts- und sozialpolitische Dimension von Reichtum und tragen zur Mystifizierung bei.
Dieses Buch stellt den bestehenden Mythen des Reichtums Fakten entgegen. Es deckt Lügen auf und kennzeichnet die Verbreitung von Nonsens. Aus verschiedenen Perspektiven wird den Strategien der Rechtfertigung von Reichtum und sozialer Ungleichheit nachgegangen. Dabei setzen sich die AutorInnen mit Gerechtigkeits- und Leistungsbegriffen auseinander, erörtern die empirische Vermögensforschung, auch mit Bezug auf die vieldiskutierten Arbeiten von Thomas Piketty, und untersuchen die Gefahren der Vermögenskonzentration für die Demokratie.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorbemerkung 7
Reichtum - was ist das? 9
Mythen übers Reichwerden und Reichsein
1Wer hart arbeitet, wird reich 19
2Alle können alles erreichen 29
3Reich werden kann jede, genauso wie jeder 40
4Wir sind alle Teil der Mittelschicht 51
5Das soziale Netz reduziert die Ungleichheit stark 60
Mythen über Reichtum und seine Folgen
6Von vielen Reichen profitiert die ganze Gesellschaft 69
7Reiche schaffen viele Arbeitsplätze 79
8Niemand ist so wohltätig wie die Reichen 89
9Reiche können besser mit Geld umgehen als der Staat 99
10Reiche zahlen die meisten Steuern 109
Mythen über Reichtum und Macht
11Reiche will der Staat ausspionieren,
Arme überhäuft er mit Sozialleistungen 119
12Die Reichen haben in der Krise viel verloren 131
13Dank Fleiß und Überlegenheit ist Europas Norden
reicher als der Süden 139
14Demokratie ist nicht käuflich 149
Warum eine aktive Verteilungspolitik notwendig ist 159
Nachwort: Unglaublich, aber unwahr
von Elfriede Jelinek 169
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