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Brief an Gandhi

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Buber, Martin
Verfasser*innenangabe: Martin Buber
Jahr: 1939
Verlag: Zürich, Die Gestaltung
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Kurz nach den November-Pogromen erschien Ende 1938 ein offener Brief Mahatma Gandhis unter der Überschrift „Die Juden“, in dem er zur Judenverfolgung im nationalsozialistischen Deutschland, zum Zionismus und zum Palästinakonflikt Stellung bezog. Gegen diesen Text wandte sich nicht nur Martin Buber. Gandhi betonte zwar seine Sympathien für das jüdische Volk, lehnte aber den Zionismus als ungerecht gegenüber den Arabern ab, denen Palästina ebenso zustehe wie England den Engländern und Frankreich den Franzosen. Ein Krieg gegen Deutschland könne zur Verhinderung der „frevelhaften Verfolgung eines ganzen Volkes“ gerechtfertigt werden. Allerdings könnten die Juden der Verfolgung mit gewaltlosem, organisiertem, zivilen Widerstand begegnen. Es gebe Gemeinsamkeiten zur Situation der Unberührbaren in Indien und zur Diskriminierung der Inder in Südafrika.[5] Buber widersprach in seiner scharfen Replik dem Vergleich zwischen der antisemitischen Gewalt mit der Diskriminierung der Inder durch die Briten und Buren. Gandhi kenne die Lage in den deutschen Konzentrationslagern nur unzureichend. Das Ausmaß des nationalsozialistischen Terrors sei ihm nicht bewusst. Buber drückte seine Enttäuschung darüber aus, dass der von ihm geschätzte und verehrte Gandhi oberflächlich urteile, denn die Inder in Südafrika würden diskriminiert, seien aber weder vogelfrei noch würden sie systematisch beraubt oder sogar umgebracht und zu „Geiseln für das erwünschte Verhalten des Auslands“ gemacht. Jahrelanger gewaltloser Widerstand jüdischer Deutscher habe die Nationalsozialisten nicht an ihren Unrechtstaten hindern können, sondern die Gewalt eher verstärkt. Gandhis Behauptung, Palästina gehöre ausschließlich den Arabern, sei historisch, rechtlich und moralisch falsch. Vielmehr stehe Palästina beiden Völkern bzw. allen Völkern zu, die geschichtlich mit diesem Land verbunden seien. Nur ein gemeinsames gewaltfreies Leben miteinander führe zu Frieden und Gerechtigkeit.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Buber, Martin
Verfasser*innenangabe: Martin Buber
Jahr: 1939
Verlag: Zürich, Die Gestaltung
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.Q
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Beschreibung: 30 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Gandhi, Mohandas Karamchand
Mediengruppe: Buch