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Die interpersonale Theorie der Psychiatrie

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Sullivan, Harry Stack
Verfasser*innenangabe: Harry S. Sullivan. Aus d. Amerikan. von Monika Kruttke
Jahr: 1980
Verlag: Frankfurt am Main, S. Fischer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Harry Stack Sullivan (eigentlich Herbert Stack Sullivan; * 21. Februar 1892 in Norwich, New York; † 14. Januar 1949 in Paris, Frankreich) war ein US-amerikanischer Psychiater und Vertreter der Neopsychoanalyse. Sullivan verwendete für die Psychiatrie den Begriffsrahmen der modernen Physik (Feldtheorie): Menschliches Verhalten verstand er nicht mehr als isolierte Einzelereignisse, sondern als Abfolge von Prozessen, die sich aus der Interaktion verschiedener Kräfte innerhalb eines Wirkungsfeldes ergeben. Er war von Adolf Meyer beeinflusst, der der damals unzeitgemässen Auffassung war, dass jedes menschliche Verhalten in Gesundheit und Krankheit eine Antwort und versuchte Lösung der Lebensfragen bedeute. In diesem Sinne musste auch das Verhalten schizophrener Patienten irgendwie sinnvoll sein, und es war viel mehr der Fehler des Psychiaters als des Patienten, dass sich die beiden nicht verstanden. Meyers „dynamisches Konzept“ veranlassten Sullivan nach den eigentlichen schwer verständlichen Zielen und Absichten seiner Patienten zu forschen und er fand Wege, um die sogenannten „unheilbaren Geisteskranken“ rein psychotherapeutisch heilen zu können. Das Entwicklungsprinzip steht im Zentrum von Sullivans Lehre. Die Persönlichkeitswerdung wird ganz aus der zwischenmenschlichen (interpersonalen) Beziehung erklärt: Die Persönlichkeit entsteht aufgrund von „relativ dauerhaften Mustern immer wiederkehrender interpersonaler Situationen, die das menschliche Leben kennzeichnen“. Für die Prägung des Individuums sind nach Sullivan die kulturellen Faktoren mit zu berücksichtigen. Obwohl der Mensch von angeborenen biologischen Faktoren abhängt, werden die bedeutsamen Unterschiede in der menschlichen Persönlichkeit in erster Linie von individuellen interpersonalen Erfahrungen festgelegt. Hier zeigen sich frappante Übereinstimmungen mit der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie und der Selbstpsychologie. Neben der großen Bedeutung der interpersonalen Erfahrung während der frühen Kindheit, wies er auf die Wichtigkeit der Jugendzeit für korrigierende Erfahrungen hin. Dem Therapeuten wies Sullivan die Rolle eines teilnehmenden Beobachters zu. Sullivan hat seine Theorie in seinem wichtigsten Buch The Interpersonal Theory of Psychiatry festgehalten, welches 1953 posthum veröffentlicht wurde und 1980 auf Deutsch unter dem Titel Die interpersonale Theorie der Psychiatrie.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Sullivan, Harry Stack
Verfasser*innenangabe: Harry S. Sullivan. Aus d. Amerikan. von Monika Kruttke
Jahr: 1980
Verlag: Frankfurt am Main, S. Fischer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NK.HM
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ISBN: 3-10-076503-6
Beschreibung: [1. - 2. Tsd.], 432 S.
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie, Lehrbuch, Psychiatrie, Theorie, Genetische Psychologie, Psychogenese <Entwicklungspsychologie>, Theorien
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Originaltitel: The interpersonal theory of psychiatry <dt.>
Mediengruppe: Buch