Wer eine Therapie oder eine Beratung mit dem ersten offiziellen Gesprächstermin beginnen lässt, hat das Beste versäumt. Schon das Telefonat zur Terminvereinbarung birgt nämlich für beide Seiten enorme Chancen: Richtig genutzt, kann es dem Klienten Vertrauen in seinen Entschluss zur Veränderung geben, eine motivierende Beratungsatmosphäre herstellen, den Therapieverlauf erleichtern bzw. den Beratungszeitraum verkürzen. In der Mehrzahl der Fälle lässt sich eine problematische Situation so schon vor dem eigentlichen Start verbessern. Manfred Prior demonstriert in diesem Buch, wie man in einem Telefonat von 10 bis 15 Minuten eine positive und zuversichtliche Erwartungshaltung beim Klienten herstellen kann, wie man ihn auf seine Ressourcen hin orientiert und für eine klare Zielvorstellung gewinnt. Dem Therapeuten bzw. Berater helfen Priors Hinweise, sich optimal auf seine Arbeit vorzubereiten – damit der erste Termin nicht zum Blind Date wird.
"Ein echter Prior ist dieses Buch: die typische Leichtigkeit und die völlig stimmige, selbstverständliche Ressourcen- und Zielorientierung, gleichzeitig die hohe Genauigkeit bei jeder Facette der Interventionen – und das schon im telefonischen Vorgespräch mit potenziellen Klienten. Das Telefonat wird so zur Schlüsselsituation im Veränderungsprozess. Detailliert, methodisch brillant, mit vielen Praxisbeispielen." Matthias Lauterbach
AUS DEM INHALT
Vorwort 9
Danksagung 12
1. Einführung 14
2. Eine exemplarische Fallgeschichte:
"Butter bei die Fische" 25
3. Ausgangspositionen bei der Vereinbarung
eines Termins 32
3.1 Aspekte meiner Ausgangsposition als Berater
bzw. Therapeut 32
3.2 Aspekte der Ausgangsposition des Anrufers 34
4. Der Ablauf des ersten Telefonats 39
4.1 Information einholen: Was kommt auf mich zu? 39
4.1.1 "Stichwort", "Überschrift" 41
4.1.2 Zielorientierung bereits in der Eingangsfrage
vermitteln 42
4.1.3 Von Anfang an: "Gespräche", "Termine",
"Beratung", "Coaching" 43
4.1.4 Schaffung günstiger Rahmenbedingungen
für das Telefonat 44
4.2 Wie man auf die ersten Kurzbeschreibungen
des Anliegens reagieren sollte 45
4.2.1 Verstehen und Verständnis vermitteln 47
4.2.2 An das Verständnis die Ziel- und
Lösungsorientierung anschließen -
die Ziele des Anrufers verstehen 49
4.2.3 Beiläufig Stärken des Anrufers oder Ausnahmen
vom berichteten Problem identifizieren 58
4.2.4 Von "Therapie" zu "Coaching",
"lösungsorientierten Gesprächen ",
"Unterstützung in einer Krise" etc 61
4.2.5 Mögliche Effekte der ersten Reaktionen
auf die Kurzbeschreibung des Anliegens 64
4.3 Terminvereinbarung 66
4.4 Den Anrufer darüber informieren, "was mir
im Gespräch am ... wichtig sein wird" 67
4.5 Ankündigung von Fragen nach Zielen 71
4.6 Ankündigung von Fragen nach bisher versuchten
Strategien, um diese Ziele zu erreichen 78
4.7 Ankündigung von (Fragen nach) Besserungen
bis zum Gespräch 82
4.8 Weitere Informationen und Verabschiedung 97
4.8.1 Ankündigung der Frage nach Einverständnis
mit Videoaufzeichnung 97
4.8.2 Honorar 98
4.8.3 Verabschiedung 98
4.9 Effekte einer solchen 5- bis 15-minütigen
Terminvereinbarung 99
5. Weitere Fragen und Themen im
ersten Telefonat 103
5.1 "Zahlt das die Krankenkasse?" 103
5.2 "Wie viele Termine werden wir brauchen?" 104
5.3 Wenn mir kontinuierlichere Termine erst
in drei bis sechs Monaten möglich sind 105
5.4 Anrufe von Ärzten, die einen Patienten
überweisen wollen 106
5.5 Terminwünsche für Verwandte, Freunde, Bekannte . . . . 106
5.6 Paar- und Familienprobleme - zusätzliche
Informationen für alle Beteiligten in einem Brief 107
5.7 Wunsch nach Therapie wegen "psychosomatischer"
Beschwerden 108
5.8 Absagemodalitäten 112
6. Das Vorbereiten eines Beratungs- oder
Therapiegesprächs in anderen Kontexten 113
6.1 Termine zur Therapie im Rahmen von
Krankenkassen Vereinbarungen 113
6.2 Termine im Rahmen von Beratungsstellen für
Partnerschafts-, Ehe-, Lebens- oder Erziehungsfragen . . 119
6.3 Termine zur Schwangerschaftskonfliktberatung 124
6.4 "Psychologische Gespräche", "Beratung" oder
"Therapie" im Rahmen von Kliniken 128
6.5 Informierung über Briefe, Broschüren, Internet 130
7. Beispiele 132
Literatur 145
Stationäre Psychotherapie in einer psychosomatischen
Klinik: Optimale Vorbereitung aus
hypnosystemischer Sicht (Günther Schmidt) 147
Vorüberlegungen 147
Erleben als Ausdruck von Aufmerksamkeitsfokussierung 149
Aufbau des Therapiesystems
(Kybernetik 2. Ordnung) 152
Der Erstkontakt 157
Vernetzung mit Zuweiserinnen 157
Transparente " Produktinformation "
über unsere Angebote 158
Der kompetenzfokussierende Eigenbericht
vor der Aufnahme 162
Die Kommunikation von Regeln und eventuellen
Einschränkungen 167
Die "Heimatbeziehungssysteme" (z. B. Familie)
als kotherapeutisches Helfersystem 169
Klienten untereinander als kollegiales Helfersystem
und "positives Spekulieren" zu Beginn 172
Literatur 174
Anhang 1: Ablaufschema fürs Telefonat 178
Anhang 2: Brief an Anrufer 180
Anhang 3: Bitte um Feedback, Diskussionsforum
im Internet und Rezensionen 186
Über die Autoren 187