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Schuld und Schuldgefühl

zur Psychoanalyse von Trauma und Introjekt
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hirsch, Mathias
Verfasser*innenangabe: Mathias Hirsch
Jahr: 2017
Verlag: Göttingen ; Bristol, CT, U.S.A., Vandenhoeck & Ruprecht
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HLM Hirs / College 3f - Psychologie / Regal 3f-3/4 Status: Entliehen Frist: 05.08.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Schuld und das Gefühl von Schuld sind zentrale Topoi der menschlichen Existenz. In der Mythologie, in der Dramatik, im täglichen Umgang zwischen Menschen überall gilt Schuld wie ein Kompass für das Verhalten. Selbstverständlich hat sich Sigmund Freud beim Entwurf seiner Tiefenpsychologie von Anfang an der Schuld und des Schuldgefühls angenommen und in dieser Differenzierung bereits die Dialektik von Schuld und Schuldgefühl deutlich gemacht: Schuldgefühl ist nicht nur ein Problem des Täters, sondern, im Ödipus-Konflikt etwa, das untätige Fühlen und Wünschen allein bringt das Gefühl von Schuld hervor. Das Gewissen, bei Freud das Über-Ich, konstituiert sich aus Schuldgefühlen und macht so den Menschen erst schuldfähig, aber dadurch auch fähig zu reifen. In der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie kann die Schuld des Täters als eine Seite des Traumas gesehen werden, das durch Gewalttätigkeit gegen das Opfer, ihrer Annahme und Introjektion und schließlich Identifikation zum Schuldgefühl des Opfers geworden ist. Wenn die Psychoanalyse die so beschaffene Schuld des einstigen Opfers erkennt, muss sie in der Therapie zwischen Schuld und Schuldgefühl sorgfältig unterscheiden. Mathias Hirsch stellt in diesem grundlegenden Werk eine Systematik des Schuldgefühls vor, die ein differenziertes Feld erschließt: ein Basisschuldgefühl (aufgrund der bloßen unerwünschten Existenz), ein Vitalitätsschuldgefühl (aufgrund behinderter vitaler Bedürfnisse), ein Trennungsschuldgefühl (wegen verspäteter Autonomiebestrebungen), ein traumatisches Schuldgefühl (aufgrund der Internalisierung traumatischer Gewalt).
 
AUS DEM INHALT: / / / Einleitung 9 / / I. Schuld / / Schuld fängt »bei Adam und Eva« an 15 / Schöpfungsmythen als Bild für die Phylogenese der Menschen 16 / Die Schöpfungsgeschichte als Bild für die Ontogenese 22 / Überblick über den Schuldbegriff 28 / Schuld und Gewissen 31 / Kritik des psychoanalytischen Gewissensbegriffs 35 / Der Schuldbegriff der Daseinsanalyse 37 / Schuld und Gewissen im Kontext von Beziehung 39 / Kollektivschuld und Generationenhaftung 40 / Christliche Religion 43 / Schulddialektik und Schulddilemma 46 / Schuldbewältigung 47 / Schuldbewusstsein und Reue 48 / Schuldanerkennung, Umkehr und Vergebung 53 / Juristische Schuldbewältigung 55 / Schuldabwehr 56 / Schuldzuweisung 58 / »Schuld der Mütter« 60 / Psychoanalyse und Schuld 62 / / II. Schuldgefühl / / Überblick 67 / Über-Ich 75 / »Frühes« Über-Ich 79 / »Reifes« Über-Ich 81 / / / Abwehr von Schuldgefühl 84 / Regression 84 / Identifikation 85 / »Verbrechen aus Schuldgefühl« 86 / Introjektion 90 / Unbewusstes, entlehntes Schuldgefühl (Freud 1923) 92 / Das Introjekt 96 / Ferenczi: »Sprachverwirrung zwischen den Erwachsenen und dem Kind« (1933) 100 / Identifikation mit dem Introjekt 106 / Identifikation mit dem Aggressor 107 / Subtile Traumata 118 / Sexualisierung 123 / Wiederholungszwang 124 / Erste Gruppe der Schuldgefühle: Basisschuldgefühl 127 / Die Existenz des Kindes ist nicht gewollt 133 / Rollenumkehr 141 / Die Existenz ist gewollt, aber das Kind ist nicht »richtig« 152 / Die »tote Mutter« als eigenes basales Falsch-Sein erlebt 169 / Adoption 172 / Familiengeheimnisse 174 / Zweite Gruppe der Schuldgefühle: Schuldgefühl aus Vitalität 176 / Ödipales Schuldgefühl 177 / Sexualität und Schuldgefühl I 180 / Scheitern am Erfolg I - Erfolg bedeutet Übertreffen 182 / »Terrorismus des Leidens« 187 / Geschwisterrivalität 197 / Überlebendenschuldgefühl 199 / Dritte Gruppe der Schuldgefühle: Trennungsschuldgefühl 207 / Trennungsschuldgefühl 208 / Sexualität und Schuldgefühl II - Sexualität bedeutet Trennung 219 / Scheitern am Erfolg II - Erfolg bedeutet Trennung 223 / Vierte Gruppe der Schuldgefühle: Traumatisches Schuldgefühl 242 / Familiäre Traumata 243 / Verluste 246 / Folter und KZ-Haft 255 / Transgenerationale Weitergabe 260 / / / III. Schuld und Schuldgefühl / / Das Schuldgefühl ist mehrfach determiniert 275 / Die Schuld des O pfers. 277 / Überschneidung von Schuld und Schuldgefühl 284 / Abwehr von Schuld durch Schuldgefühl 288 / Zur Differenzierung von Schuld und Schuldgefühl in der analytischen Psychotherapie 292 / »Unschuldsvermutung« 292 / Durcharbeiten 294 / Trennung 298 / / Literatur 304 / / Filme 318 / / Register 319

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hirsch, Mathias
Verfasser*innenangabe: Mathias Hirsch
Jahr: 2017
Verlag: Göttingen ; Bristol, CT, U.S.A., Vandenhoeck & Ruprecht
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HLM
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ISBN: 978-3-525-01473-8
2. ISBN: 3-525-01473-2
Beschreibung: 7., überarbeitete Auflage, 324 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Psychoanalyse, Schuldgefühl, Psychoanalytische Therapie, Schuld / Bewusstsein, Schuldbewusstsein
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverzeichnis: Seite 304-317
Mediengruppe: Buch