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Abriß der Jugend- und Charakterkunde

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Tumlirz, Otto
Verfasser*innenangabe: von Otto Tumlirz
Jahr: 1953
Verlag: Bad Heilbrunn/Obb., Klinkhardt
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Otto Tumlirz oder Ota Tumlír (* 23. Juli 1890 in Rosenberg; † 3. Januar 1957 in Graz) war ein österreichischer Psychologe und Pädagoge. Er unterrichtete ab 1930 als Nachfolger des Philosophen und Pädagogikers Eduard Martinak als Professor an der Universität Graz. 1936/37 war er Dekan der Philosophischen Fakultät. Während seines Studiums wurde Tumlirz Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Graz.[1] Er war ein engagierter Vertreter der Rassenideologie des NS-Regimes. Er wurde in der NS-Zeit Vorstand des Pädagogischen Seminars, 1944 übernahm er das neu errichtete Psychologische Institut an der Universität Graz. Nach dem erzwungenen Abgang Karl Bühlers 1938 in Wien wurde dessen Lehrstuhl zunächst von Tumlirz suppliert; er erhielt aber nicht den Ruf als Nachfolger Bühlers, sondern die Professur ging am 1. April 1939 an den Königsberger Volkskundler Gunther Ipsen. Somit war der Psychologie der wichtigste Lehrstuhl in der sog. Ostmark verloren gegangen. Allerdings hat Ipsen, er war vom Frühsommer 1939 an als Offizier zur Wehrmacht eingerückt, in Wien nie unterrichtet. Nach Kriegsbeginn lotste er vielmehr seinen früheren Königsberger Kollegen Arnold Gehlen auf ein Philosophie-Ordinariat nach Wien, dem schließlich in Vertretung Ipsens die kommissarische Leitung des Wiener Psychologischen Instituts übertragen wurde.[2] Turmlirz scheint auch bei der Salzburger Heerespsychologie mitgearbeitet zu haben, die ab 1. Juli 1939 von Heinrich Roth als wissenschaftlichem Leiter geführt wurde. Roth ist im Gegenzug von der Universität Graz zum Prüfungsmitglied für die Diplompsychologenprüfung bestellt worden.[3] Turmlirz ließ an seinem Bekenntnis zum Nationalsozialismus keinen Zweifel; er war bereits im September 1937 illegales Mitglied der NSDAP[4] und hielt im Wintersemester 1938/39, also im Jahr des Anschlusses, eine Vorlesung zu dem Thema Die Gedanken des Führers und ihre Verwirklichung im Dritten Reich. 1940 war es dann die Vorlesung Anthropologische Psychologie auf rassischer Grundlage und 1944 hielt er Rassendiagnostische Übungen ab.[5] Massive Elemente der NS-Ideologie finden sich auch in Otto Tumlirz' Hauptwerk Anthropologische Psychologie von 1939 wieder: "Diese neue geistige Umwelt, die sich auf den nordischen Gedanken der Rassenreinheit […] aufbaut, kann jedoch […] nur auf jene Rassen wirken, die der nordischen Blutsgemeinschaft angehören oder ihr in ihren Wesenszügen nahestehen. Es ist daher ausgeschlossen, dass Juden oder andere Fremdrassige eine Wesensprägung im nationalsozialistischen, also im deutschen Geiste erfahren können, da ihre Rasseanlagen diesem Geiste widerstreben." - Otto Tumlirz: Anthropologische Psychologie[6] "Zwei Gruppen von Grundformen des menschlichen Seins … von besonderer Wichtigkeit, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und zwischen den Rassen." - Otto Tumlirz: Anthropologische Psychologie[7] Tumlirz wurde im Juni 1945 im Zuge der Entnazifizierung als Universitätsprofessor pensioniert und erhielt eine leicht gekürzte Pension. 1948 erhielt er den Auftrag, als psychologischer Berater des Steirischen Landesjugendamtes und gerichtlicher Sachverständiger "besonders schwierige Fälle von Fürsorgezöglingen psychologisch zu begutachten". In dieser Funktion bearbeitete er die Akten von 880 Fürsorgezöglingen, die zum Teil auch in seine Arbeit über die "Jugendverwahrlosung" einflossen.[4] Ab 1952 durfte er wieder lehren. Ein Gesinnungswandel hatte bei ihm nicht stattgefunden, davon zeugen die von ihm verfassten, nach dem Krieg nur unwesentlich verändert wieder aufgelegten Werke, wie Tumlirz' Anthropologische Psychologie, in der immer noch von "seelischen Rassenunterschieden" die Rede war, wenn auch statt Hitler nun Cäsar als Beispiel diente. Inhalt Einleitung: 1. Gegenstand und Aufgabenkreis der Jugend- und Charakter- kunde 7 I. Übersicht über die seelischen Er- lebnisse 2. Grundgebilde und Vorgänge.. 10 3. Disposition, Anlage, Eigen- schaft 11 4. Bewußte und unbewußte see- lische Tatsachen 12 5. Schichtenaufbau des Seelischen. 12 6. Triebe.und Instinkte . . . . 13 7. Gefühle . . . . . . . . . . 15 8. Wollen und Wünschen. . . . 17 9. Empfindung und Wahrnehmung 18 10. Erinnerungsvorstellungen, _Ge- dächtnis 19 II. Subjektive Anschauungsbilder 21 12. Phantasievorstellungen. Formen der Phantasie 22 13. Das Denken . . ' 23 14. Aufmerksamkeit und Interesse 23 15. Geistige Verarbeitung (Apper- o zeption) 24 16. Abstraktion und Begriffsbil- dung 25 17. Schließen 26 II.. Körperliche Grundlagen 18. Der Zusammenhang zwischen Leib und Seele 27 19. Hauptmerkmale der körper- lichen Entwicklung 28 20. Wachstumskurve und Gestalt- wandel .o . 29 21. Geschlechtsunterschiede und Geschlechtsreifung . . . . . 32 22. Körperliche Entwicklung und körperliche Schulung . . . . 33 23. Körperliche Leistung und kon- stitutionelle Körperbautypen . 35 III. Die Stufen der geistigen Ent- wicklung 24. Stufen und Übergänge in der geistigen Entwicklung . . . . 37 25. "Wiederholungen" in der Ent- wicklung 39 26. Das Säuglingsalter 41 27. Die frühe Kindheit 43 28. Der erste Übergang 45 29. Das Schulalter 46 30. Das zweite Trotzalter (zweiter Übergang) 48 31. Die Reifejahre 50 32. Das höhere"Jugendalter (dritter Übergang) . . . .' 54 33. Die o Weiterentwicklung im Mannes- uifd Frauenalter . . 56 34. Seelische Geschlechtsunter- schiede 57 IV. Das Werden der Eigenwelt 35. Die Abhebung des Ichs vom Nicht-Ich in der frühen Kind- heit . . . . . . . 61 36. Die Entäußerung des Ichs im Schulalter. Entwicklungsver- frühungen 62 37. Die Trotzhaltung der zweiten Übergangszeit . 64 38.. Die Entdeckung der Eigenwelt während der Reife jähre . . . 65 39. Der eigenpersönliche Wesens- mittelpunkt 67 40. Die Bedeutung des körperlichen Seins für die Eigenwelt . . . 69 41. Die Bedeutung des Zeiterlebens für die Eigenwelt 70 42. Übersicht über die Entwick- lungsstufen o 72 V. Fehlentwicklungen 43. Geistiger Schwachsinn . . . . . 74 44. Moralischer Schwachsinn . . 76 45. Schizophrenie . 7 7 " 46. Manisch-depressives Irresein . 78 47. Epilepsie 79 48. Dementia praecox 80 49. Psychopathien 81 50. Hysterie 82 51. Trieb verkehrungen . . . . . 83 52. Psychotherapeutik 85 53. Formen und Ursachen der Ver- wahrlosung 86 VI. Jugendliche Charaktere 54. Persönlichkeit und Charakter . 90 55. Die Persönlichkeitstypen Spran- gers, Jaensch's und Pfahlers . 91 56. Der Aufbau des Charakters nach o Klages und Lersch 94 57. Abänderung der Charaktertypen bei Kindern und Jugendlichen 95 58. Entwicklungsstufen und Cha- raktertypen 98 59. Möglichkeiten und Schwierig- keiten der Ausdrucksforschung 99 60. Der Ausdruck bei Kindern und Jugendlichen 102 61. Selbstverstehen und Fremdver- , stehen 103 62. Intuition und Einfühlung . . 105 63. Einordnung der Persönlichkeit in größere Gruppen 106 64. Die Lebenslauferforschung . . 107 65. Der Kristallisationsprozeß . . 108 66. Das psychologische Gutachten 109 Schrifttum . in Namens- und Sachverzeichnis . 113

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Tumlirz, Otto
Verfasser*innenangabe: von Otto Tumlirz
Jahr: 1953
Verlag: Bad Heilbrunn/Obb., Klinkhardt
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.AT
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Beschreibung: 5., erw. Aufl., 122 S.
Schlagwörter: Jugendpsychologie
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. [116] - 117
Mediengruppe: Buch