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Der Osten und das Unbewusste

wie Freud im Kollektiv verschwand
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Petersen, Andreas
Verfasser*innenangabe: Andreas Petersen
Jahr: 2024
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

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Inhalt

(I-24/17-C3) (G ZWs / PL)
Das Buch über die unterschiedliche Geschichte der Psychologie in den kommunistischen Ländern des Ostens und im kapitalistischen Westen - Pawlow vs. Freud, materialistische Psychologie vs. Psychoanalyse - zeigt anschaulich, wie sehr psychologisches Wissen Gesellschaften prägt, und bietet damit auch eine plausible Erklärung für die unterschiedliche gesellschaftliche und politische Entwicklung der Staaten in Ost und West nach dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989. --- Pawlow statt Freud oder wie der Osten die Psychoanalyse verbannte - Andreas Petersen verfolgt die historischen Linien des Unbewussten in Ost und West. Er beschreibt, wie die Tiefenpsychologie in der Sowjetunion zunächst gefördert und dann in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts vollständig verworfen wurde. Während es in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem »psychological turn« kam, blieb das Unbewusste in Osteuropa offiziell tabu. Dies galt bis 1989 – mit Folgen bis in die Gegenwart.
 
Ausgehend von Freuds Entdeckung des Unbewussten vollzog sich in den USA und dann in Westeuropa im 20. Jahrhundert ein »psychological turn«, der in einer Neupositionierung von Individuum und Gesellschaft mündete. Selbstverwirklichung und Glücksversprechen durch Individualisierung wurden zum prägenden Gesellschaftsmodell für die Nachkriegsgesellschaften. Und der Osten? Nach einem anfänglich starken Interesse an Tiefenpsychologie und Analyse wurden unter Stalin alle individualpsychologischen Ansätze verbannt und durch die rein biologistische Theorie von Ivan Pawlow ersetzt. Andreas Petersen zeichnet diese weniger bekannte, doch gesellschaftlich eminent folgenreiche Entwicklung plastisch nach, auch anhand charakteristischer Biographien von Analytikern, Klinikärzten und Psychologen, die harten Kämpfen und Verfolgungen ausgesetzt waren. Die zunehmende Entfremdung zwischen Ost und West hat ihre Wurzeln auch in der unterschiedlichen psychohistorischen Prägung.
 
Inhalt
 
Prolog 9
 
1 Budapest-Wien-USA: Vom Nukleus einer
neuen Anthropologie
Lilly Hajdu - der weibliche Weg der Budapester Schule 13
Wiener Allianzen 42
Gemeinschaftsgefühl überall 60
 
2 Moskau: Die Schaffung des Neuen Sowjetmenschen
Aron Borissowitsch Salkind - der pädologische Antisexer 75
Strukturaufbau 86
Allmachtsphantasien 93
Kinderheim-Laboratorium 99
Der Untergang 103
Der Große Terror 109
Iwan Pawlow - Leben ohne Emotion 113
 
3 BRD: Die durchtherapeutisierte Gesellschaft
Alexander Mitscherlich - der Popularisierer 139
Demokratieaufbau 145
Krankenkassenumschlag 152
Vom Gang nach Innen 155
 
4 Osteuropa: Sowjetischer Nachvollzug
Dietfried Müller-Hegemann - tödliche Schlaftherapie 169
Osteuropäische Parallelitäten 203
Tschechoslowakei - Kindswohl 205
Bulgarien - vom Luxus der Selbstbeobachtung 216
Rumänien - Verbot ohne Verbot 227
Polen, Baltikum, Ukraine, Belarus - doppelte
Auslöschung 237
Jugoslawien - Selbstbestimmung und Terror 253
Ende der Sowjetunion - von einer Zeit vor Freud 261
 
Anhang
Dank 269
Anmerkungen 273
Ausgewählte Literatur 325
Bildnachweis 343
Register 345

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Petersen, Andreas
Verfasser*innenangabe: Andreas Petersen
Jahr: 2024
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.H, I-24/17
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ISBN: 978-3-608-98720-1
2. ISBN: 3-608-98720-7
Beschreibung: 349 Seiten : llustrationen
Schlagwörter: Geschichte, Osteuropa, Tiefenpsychologie, Central Europe <Osteuropa>, Europa <Ost>, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte, Östliches Europa
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Enthält Literaturverzeichnis auf Seite 325-341
Mediengruppe: Buch