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Die früh von Zeitgenossen erlebte, unterschwellig kritisierte, aber in propagandistisch gelenkter Öffentlichkeit tabuisierte Korruption innerhalb der führenden Klasse hat nach Ende des "3. Reiches" merkwürdig wenig substantielle Untersuchung und Darstellung gefunden. Dass die Nazis "Ordnung geschaffen", der Korruption einen Riegel vorgeschoben hätten, war auch nach dem Krieg beliebte und gängige Legende nicht nur im rechtsextremen Spektrum. Der Historiker und Mitarbeiter der Hamburger Forschungsstelle für Zeitgeschichte zeigt in weitgefasstem, auf gründlichen Archivstudien beruhendem Rahmen, dass Korruption, Bestechung, Bereicherung, Unterschlagung und Patronage verbreitet, geradezu konstitutiv für die NS-Herrschaftspraxis war, nicht nur auf höchster Ebene. (Verlagstext)

AUS DEM INHALT: / / Einführung 7 / 1. Kapitel / Organisiertes Selbstmitleid und Patronage / »Wiedergutmachung« für »Alte Kampfer« und / Parteigenossenforderung nach 1933 17 / Dotationen, Sonderfonds und schwarze Kassen 34 / 2. Kapitel / Kernbereiche der Korruption im »Dritten Reich« / Korruption innerhalb der NSDAP und nationalsozialistischer Organisationen 49 / Jagd, Villen, Kunstraub: Zum Lebensstil der NS-Elite 62 / »Gangster-Gau« und »Skandalizien« 75 / Lagersystem und Korruption 90 / 3. Kapitel / Judenverfolgung und Korruption / Antisemitische Gewalt und individuelle Bereicherung 101 / Die »Arisierung« als Kristallisationspunkt der Korruption 105 / Holocaust und Korruption 120 / 4. Kapitel / Die Bekampfung der Korruption und ihre Grenzen / Politische Funktionalisierung 137 / Strukturproblem der Diktatur 141 / Kameraderie, Cliquenherrschaft und Strafvereitelung 148 / Demonstrative Bauernopfer der Kriegszeit 164 / »Die Kleinen hängt man .«: Der Fall Janowsky 166 / ». die Großen läßt man laufen«: Die Falle Nothling und Mahlmeister 171 / 5. Kapitel / Korruption und »Volksmeinung« 177 / Abschließende Überlegungen 189 / Danksagung 196 / Anhang / Anmerkungen 199 / Jahresbruttoeinkünfte 235 / Quellen 236 / Literaturverzeichnis 239 / Abkürzungen 250 / Personenregister 252 /