Verlagstext:
Frydman und Goldberg glauben nicht an die Rationalität der Märkte und haben deshalb ein neues Erklärungsmodell für Marktveränderungen entwickelt.Volkswirtschaftliche Modelle gehen davon aus, dass der Markt vollkommenes Wissen besitzt. Dass sich deshalb die Kurse auf den Finanzmärkten wie von einer unsichtbaren Hand gelenkt immer wieder in ein Gleichgewicht einpendeln.Alle volkswirtschaftlichen Modelle basieren auf der sog. ceteris paribus Bedingung: "unter sonst gleichen Bedingungen" , d.h. in einem Experiment wird immer nur eine Einflussgröße verändert, während alle anderen konstant gehalten werden, um genau deren Einfluss bestimmen zu können. Doch in der Realität müssen wir ständig mit unvorhergesehenen Ereignissen, also mit Unsicherheit rechnen. Dies kann zu einem Versagen dieser volkswirtschaftlichen Modelle führen.
Das Entstehen von Spekulationsblasen lässt aber an der Rationalität der Märkte zweifeln. Volkswirtschaftliche Modelle sind eben nur bedingt geeignet, die Zukunft vorherzusagen.Und hier setzen Frydman und Goldberg an.
Sie haben die sog. Ökonomie des unvollkommenen Wissens (Imperfect Knowledge Economics Ansatz) entwickelt. Dieser stellt unvorhergesehene Veränderungen und unvollkommenes Wissen ins Zentrum der ökonomischen Analyse und ermöglicht es, Reformvorschlägen und einen neuen Handlungsrahmen für staatliche Regelungen zu entwickeln und somit rechtzeitig auf den Finanzmärkten einzugreifen, bevor alles einbricht.
/ AUS DEM INHALT: / / / Was schiefgelaufen ist und was wir dagegen unternehmen
können 17
Der fatale Fehler 17
Annahmen, die das Wichtigste einfach ausblenden 18
Unvollkommenes Wissen als Alternative 22
Von Fischern u n d Finanzmärkten 23
Das Überleben des Mythos von d e n rationalen Märkten 24
Öffnung der Ökonomie für nicht routinemäßige
Veränderungen u n d unvollkommenes Wissen 27
Die Ökonomie des unvollkommenen Wissens u n d ihre
Konsequenzen 29
Ein neues Verständnis von Kursschwankungen, Risiken u n d
der Rolle des Staates 30
TEILI Die Kritik 35
l Die Erfindung mechanischer Märkte 37
Rationalität, wie Ökonomen sie sehen, oder Märkte? 38
War Milton Friedman wirklich gleichgültig gegenüber
Annahmen? 40
Das Leben interagierender Roboter nach der Krise 44
Die ökonomische Debatte geht a n der Sache vorbei 51
Die verzerrte Sprache des ökonomischen Diskurses 54
2Der Unfug vollständig prädeterminierter Geschichte 55
Wiedersehen mit der fatalen Illusion 57
Die Anmaßung exakten Wissens 60
Der Ökonom als Ingenieur 61
Kurs halten wider jede Vernunft 64
3Die Orwell'sche Welt der "rationalen Erwartungen" 69
Muths ignorierte Warnung 73
Die Revolution der rationalen Erwartungen: Modellkonsistenz
als Standard für Rationalität 75
Das Ammenmärchen von den rationalen Erwartungen 75
Eine Welt des Stillstands und der gedanklichen Uniformität 77
Die Rationalität von Ökonomen und sozialistische Planung 80
4Das Hirngespinst vom "rationalen Markt" 83
Pseudo-Vielfalt a u f d e m nationalen Markt< 85
Die Irrelevanz eines nationalen Marktes < 88
Hüten Sie sich vor Modellen rationaler Erwartungen 89
Die fatale Illusion der Hypothese rationaler Erwartungen 91
5Luftschlösser Die Hypothese effizienter Märkte 93
Die Markt-Metapher 94
Wie m a n sich Märkte i n einer vollständig prädeterminierten
Welt vorstellt 96
Samuelsons Zweifel 101
Die illusorische Stabilität des nationalen Marktes< 104
Die Hypothese effizienter Märkte und Kursschwankungen 107
6Das Märchen, Kursschwankungen seien Blasen 115
Neuerfindung der Irrationalität 116
Blasen in einer Welt rationaler Erwartungen: Mechanisierung
der Massenpsychologie 117
Eine verführerische Schilderung von Verhaltensblasen 120
Grenzen der Arbitrage: ein Artefakt mechanistischer
Theorien 122
Das Problem mit Verhaltensblasen 124
Vergessene Fundamentaldaten 126
TEIL II Eine Alternative 127
7Keynes und Fundamentaldaten 129
War Keynes ein Verhaltensökonom? 132
Unvollkommenes Wissen u n d Fundamentaldaten 134
Sind Fundamentaldaten i m Schönheitswettbewerb
wirklich irrelevant? 136
Fundamentaldaten und Kursbewegungen: Belege aus
Bloombergs Marktberichten 140
8Spekulation und die Allokationsleistung der
Finanzmärkte 159
Kurzfrist- u n d Wertspekulanten 164
Wie Kurzfristspekulation die Wertspekulation erleichtert 166
Spekulation u n d wirtschaftliche Dynamik 169
9Fundamentaldaten und Psychologie bei
Kursschwankungen 173
Bullen, Bären u n d individuelle Prognosen 176
Anhaltende Trends bei Fundamentaldaten 178
Zurückhaltend moderate Revisionen 179
Kursschwankungen bei einzelnen Aktien u n d der Markt 182
Kursschwankungen, echte Vielfalt u n d Rationalität 183
Nachhaltige Umschwünge 183
10Begrenzte Instabilität: Verbindung zwischen Risiko und
Kursschwankungen 185
Die unerlässliche Rolle von Kursschwankungen für die
Allokation des Kapitals 187
Historische Bezugsgrößen als Indikatoren für die
längerfristigen Aussichten 189
Die Entfaltung exzessiver Kursschwankungen 192
Verbindung zwischen Risiko und Abstand zum Niveau
einer Bezugsgröße 197
Wie sich die Märkte letztlich selbst korrigieren 199
Die Rückkehr der Fundamentaldaten 202
11Kontingenz und Märkte 205
Die Hypothese kontingenter Märkte 208
Kontingenz u n d Instabilität ökonomischer Strukturen 209
Die flüchtige Profitabilität mechanischer Handelsregeln 216
Zeitweilige Profitmöglichkeiten 222
Ein intermediärer Blick a u f die Märkte u n d ein neuer
Rahmen für kluge Politik 225
12Wiederherstellung des Gleichgewichts Markt - Staat 227
Die Wichtigkeit einer Reform der Finanzmarktpolitik 227
Begründung für aktive staatliche Interventionen a n d e n Finanzmärkten
237
Exzess dämpfende Maßnahmen u n d Leitspannen 239
Aktive Exzess dämpfende Maßnahmen 247
Exzessive Kursschwankungen u n d das Bankensystem 253
Unvollkommenes Wissen u n d Kreditrating 256
Epilog 259
Was können Ökonomen wissen? 259
Das Streben nach Allwissenheit 260
Exakte versus kontingente Vorhersagen 262
Die Anerkennung unseres eigenen unvollkommenen
Wissens 263
Die Ökonomie des unvollkommenen Wissens als Grenze
der makroökonomischen Theorie 265