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Vorbestellen	Zweigstelle: 02., Zirkusg. 3	Standorte: GE.SNO Emba	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0
Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GE.OV Emb / College 2d - Geschichte	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Hugo Bettauers Prophezeiung von der „Stadt ohne Juden“ war fast Wirklichkeit geworden. Ende 1945 zählte die nach dem Holocaust wieder errichtete Israelitische Kultusgemeinde keine 4.000 Mitglieder. Von den 120.000 vertriebenen Juden und Jüdinnen kehrten später noch wenige tausend nach Österreich zurück.

Wie die Historikerin Helga Embacher aufzeigt, waren die meisten Wiener Juden trotz Shoah weiterhin um Assimilation bemüht und verstanden sich als loyale Österreicher. Jüdische Flüchtlinge aus Osteuropa, die sogenannten „Displaced Persons“ sicherten schließlich das Überleben der jüdischen Gemeinde. Von den über 100.000 Flüchtlingen, die zwischen 1945 und 1948 zum Teil auch illegal durch Österreich gezogen sind, ließen sich einige tausend vor allem in Wien nieder. Die Autorin schildert aber nicht nur den Wiederaufbau der Israelitischen Kultusgemeinde und die Problematik jüdischer Identitätssuche nach der Shoah, sondern fragt vor allem auch, wie Österreich mit Juden umgegangen ist. Österreich war es gelungen, sich als erstes Naziopfer zu definieren, und konnte sich im Unterschied zu Deutschland von seiner Verantwortung an der Enteignung, Vertreibung und Ermordung der Juden lossagen. Die Israelitische Kultusgemeinde mußte bald erkennen, daß sie ihrem Selbstverständnis einer moralischen Instanz im Staat nicht gerecht werden konnte und der schleppenden Entnazifizierung, den Freisprüchen von NS-Verbrechern oder dem ungebrochenen Antisemitismus letztendlich machtlos gegenüberstand. (Verlagstext)