Soziale Phobien sind sehr verbreitet. Sie stellen die häufigste Angststörung und (neben Depression und Alkoholabhängigkeit) eine der häufigsten psychischen Störungen dar. In der Praxis werden sie allerdings noch selten erkannt und hinsichtlich der oft gravierenden Beeinträchtigungen unterschätzt. Sie erleben sich als in ihrem Schneckenhaus eingeschlossen, gehen nur zögerlich nach draußen, haben Angst vor ungefährlichen Situationen und vermeiden sie. Ihr Bewegungsradius ist begrenzt. Obwohl in den letzten Jahren wirksame Methoden der Psychotherapie entwickelt wurden, finden nur wenige Betroffene gezielte Hilfe. Darum wird im vorliegenden Behandlungsmanual viel Gewicht auf die Diagnostik gelegt: Woran erkennt man, dass Sozialangst vorliegt? Ist sie mit depressiver Verstimmung gepaart?
Das Manual bietet ein Basiskonzept kognitiver Verhaltenstherapie, das individuell angepasst werden kann. Konkret und praxisnah werden die aufeinander aufbauenden Behandlungsschritte beschrieben und mit Hilfe von Fallbeispielen illustriert. Zusätzlich erleichtern Arbeitsmaterialien und eine klare Struktur des Trainings die praktische Umsetzung.
"Stangier, Heidenreich und Peitz haben ein gut ausgearbeitetes Manual vorgelegt, das besonders für die Kurzzeitbehandlung (fünf probatorische Sitzungen zur Diagnostik und Motivationsklärung sowie 25 anschließende Therapieeinheiten) im Rahmen der heilkundlichen Psychotherapie geeignet ist." www.socialnet.de
"Damit dies auch in der Praxis umsetzbar ist, enthält das Buch viele gute Patientenmaterialien, von spezifischen Fragebogen für die Therapieplanung und Begleitdiagnostik, über psychoedukative Informationsblätter bis hin zu Arbeits- und Übungsmaterialien. Auch in unserer eigenen therapeutischen Praxis wenden wir dieses Modell immer wieder mit großem Erfolg bei Sozialphobikern an." Verhaltenstherapie
"So können z. B. die einzelnen Behandlungsschritte vom Patienten noch einmal nachgelesen und damit besser verstanden werden. Für viele Praktiker dürfte dieser Teil des Buches von hoher Relevanz sein. Es ist erfreulich, dass mit dem hier besprochenen Behandlungsmanual ein Behandlungsprogramm für die Soziale Angststörung im Einzelsetting zur Verfügung steht, vor allem da die vorgestellte Behandlung in ihrer Wirksamkeit dem bisher am besten belegten gruppentherapeutischen Vorgehen nach Heimberg nachgewiesenermaßen mindestens ebenbürtig ist. Besonders hervorzuheben ist auch die sehr gute Benutzerfreundlichkeit, die sicherstellt, dass KollegInnen, die mit grundlegenden kognitiven und verhaltenstherapeutischen Techniken vertraut sind, in kurzer Zeit die Behandlungsmethodik erfolgreich einsetzen können. Dem Buch ist vor diesem Hintergrund eine weite Verbreitung sehr zu wünschen." Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie
AUS DEM INHALT
Vorwort zur 2. Auflage IX
Vorwort zur 1. Auflage X
Teil I Störungsbild
1 Das Erscheinungsbild Sozialer Phobien:
Woran erkennt man Soziale Phobien? 3
1.1 Beschreibung des Störungsbildes 3
1.2 Epidemiologie und Verlauf 16
1.3 Komorbidität 18
1.4 Verpasste Chancen: Belastungen durch Soziale Phobien 20
1.5 Zusammenfassung 22
2 Erklärungsmodelle 23
2.1 Lerntheorien 23
2.2 Bindungstheoretische und psychodynamische
Erklärungsansätze 24
2.3 Entwicklungspsychologische Theorien 24
2.4 Neurobiologische und evolutionäre Theorien 25
2.5 Kognitive Theorien 27
2.5.1 Das kognitive Modell von Beck 27
2.5.2 Das kognitive Modell von Clark & Wells 29
2.6 Zusammenfassung und Fazit 34
3 Diagnostik 36
3.1 Diagnosestellung 37
3.1.1 Diagnostische Interviews 37
3.1.2 Abgrenzung von anderen psychischen Störungen 38
3.2 Diagnostische Hilfsmittel 41
3.2.1 Standardisierte Fragebögen 41
3.2.2 Fragebögen zur Erfassung zentraler Aspekte
des kognitiven Modells 43
3.2.3 Verhaltensanalyse der Sozialen Phobie 44
3.3 Therapieevaluation 46
3.4 Zusammenfassung 46
4 Stand der Therapieforschung 48
4.1 Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie 48
4.2 Wirksamkeit von Pharmakotherapie 50
4.3 Effektivität des vorgestellten Behandlungsansatzes 52
4.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen für die Praxis 53
Teil II Praxis
5 Behandlung/Übersicht 57
5.1 Grundlegende Behandlungsprinzipien 57
5.1.1 Die kognitive Fallkonzeption 57
5.1.2 Ziel: Verbesserung der Informationsverarbeitung
in sozialen Situationen 58
5.1.3 Bereitstellung korrektiver Rückmeldung 60
5.1.4 Der Behandlungstil: Geleitetes Entdecken 61
5.1.5 Die therapeutische Beziehung 63
5.1.6 Motivierung zur Exposition 66
5.2 Grundlegende Techniken 67
5.3 Struktur der Therapiesitzungen 72
5.4 Therapiebezogene Diagnostik und Evaluation 73
5.5 Zeitlicher Ablauf eines standardisierten
Therapieprogramms 75
6 Phase i: Eingangsdiagnostik und Modellableitung 78
6.1 Erstgespräch und Eingangsdiagnostik 78
6.2 Indikationsstellung 82
6.3 Ableitung eines individuellen Erklärungsmodells
und vorläufige Zieldefinition 85
7 Phase 2: Kognitive Vorbereitung auf die Exposition 96
7.1 Verhaltensexperiment zur Selbstaufmerksamkeit
und Sicherheitsverhalten 96
7.1.1 Vorbereitung: Operationalisierung der Modellkomponenten
und Rationale 96
7.1.2 Exposition: Aktivierung der Angstreaktion im Rollenspiel 99
7.1.3 Test: Erfassung der Modellkomponenten 100
7.1.4 Schlussfolgerung: Auswertung und Bewertung
der Ergebnisse 101
7.2 Videofeedback 108
8 Phase 3: Exposition in vivo
und Verhaltensexperimente 114
9 Phase 4: Verbale Überprüfung
negativer Kognitionen 121
9.1 Antizipatorische und nachträgliche Verarbeitung 122
9.2 Bearbeitung negativer automatischer Gedanken 126
9.3 Identifizierung und Bearbeitung von Grundannahmen
und niedrigem Selbstwertgefühl 141
10 Phase 5: Therapieabschluss und Rückfallprophylaxe 152
11 Erweiterung der Therapiemaßnahmen 157
11.1 Kognitiv-behaviorale Gruppentherapie 157
11.2 Training sozialer Kompetenzen 158
11.3 Entspannungstraining 160
11.4 Problemlösetraining 161
11.5 Stationäre Behandlung 162
12 Ein kurzer Ausblick zu Forschung und Praxis 164
Teil III Anhang
Arbeitsblätter
Arbeitsblatt i Checkliste zur Diagnose Soziale Phobie 169
Arbeitsblatt 2 Fragebogen zu sozialphobischen Kognitionen - SPK 171
Arbeitsblatt 3 Fragebogen zu sozialphobischem Verhalten - SPV 173
Arbeitsblatt 4 Fragebogen zu sozialphobischen Einstellungen - SPE 175
Arbeitsblatt 5 Schema für ein kognitives Modell 178
Arbeitsblatt 6 Wochenprotokoll 179
Arbeitsblatt 7 Protokollblatt für Verhaltensexperimente zu
Sicherheitsverhalten (Rollenspiele) 180
Arbeitsblatt 8 Verhaltensexperiment-Tagebuch 181
Arbeitsblatt 9 Liste angstauslösender Situationen 182
Arbeitsblatt 10 Gedankentagebuch 183
Arbeitsblatt ti Merkblatt zur Rückfallprophylaxe 184
Informationsblätter
Informationsblatt 1 Was sind Soziale Phobien? 185
Informationsblatt 2 Wie entsteht soziale Angst? 187
Informationsblatt 3 Auswirkungen von Sicherheitsverhalten und
Selbstaufmerksamkeit 189
Informationsblatt 4 Niedriges Selbstwertgefühl überwinden 191
Literatur 193
Sachregister 200