Seit Sommer 2020 lässt die feministische Vernetzung »Claim the Space« in Wien keinen Femi(ni)zid mehr unbeantwortet und fordert damit kontinuierlich eine öffentliche Auseinandersetzung ein. Als Teil davon und anknüpfend an feministische Kämpfe in Lateinamerika und der Karibik diskutiert das Autor*innenkollektiv die Analysen von Femiziden und Feminiziden für den deutschsprachigen Raum. Dabei dient Femi(ni)zid als politischer Begriff der Benennung und Bekämpfung eines breiten Kontinuums patriarchaler Gewalt gegen Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen (FLINTA). Das Buch thematisiert die strukturellen und intersektionalen Gewaltverhältnisse, die den Morden zugrunde liegen. Die Autor* innen nehmen Bezug auf historische und transnationale Protest- und Erinnerungsformen sowie in diesem Kontext angestoßene Debatten und diskutierte Begriffe wie Femi(ni)zid-Suizid oder Transizid. Somit werden Möglichkeiten eines kollektiven, solidarischen Kampfes gegen patriarchale Gewalt – nicht trotz, sondern aufbauend auf unterschiedlichen Erfahrungen – ausgelotet.
INHALT
PROLOG 9
Keinen Femi(ni)zid mehr unbeantwortet lassen
Femizid – Feminizid – Femi(ni)zid 12
Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans
und agender Personen (FLINTAs) 13
Ein weiteres Buch über Femi(ni)zide? 14
Zum Aufbau 17
Danksagung 19
1. DAS ENTSTEHEN EINER GLOBALEN BEWEGUNG 21
Protokolle der Angst 21
Entstehungskontext eines Begriffs 24
Strategien zur Politisierung von Femi(ni)ziden 27
Die Politisierung von Femi(ni)ziden
von Mexiko bis Argentinien 35
Vielfältige Protestformen 46
2. PERSPEKTIVEN AUF FEMI(NI)ZIDE –
FEMI(NI)ZIDE ALS ANALYTISCHE PERSPEKTIVE 51
Positionierungen 51
Geschichte selber schreiben 52
Im Nexus von gesellschaftstheoretischem
und dekolonialem Feminismus 54
Der Feministische Streik als Perspektive 62
Femi(ni)zide als analytische Perspektive 65
3. FEMI(NI)ZIDE IM KONTINUUM PATRIARCHALER GEWALT 71
Übersetzungsversuche in den deutschsprachigen Kontext:
Femi(ni)zid als politischer Begriff 72
Zeitdiagnostische Analysen von Femi(ni)ziden 80
Binär-hierarchische Geschlechterverhältnisse als
Gewaltverhältnisse 90
Intersektionale Abhängigkeiten:
Gegen die Homogenisierung und
Hierarchisierung von Verletzlichkeiten 117
4. PROTESTFORMEN 125
Wie alles begann¿… 125
Claim the Space als feministische Raumnahme 129
Protestformen gegen Femi(ni)zide 134
Feministische Handlungsfähigkeiten:
Verwobenheit von Emotionen-Körper-Kollektivität 182
5. ALLES FEMI(NI)ZID? 195
Überlegungen zu Zählungen, Begriffen und Benennungen
Auslassungen und Erweiterungen 195
Was zählt? 198
Femi(ni)zid-Suizide 208
Infantizide 219
Femi (ni) zide im Namen sogenannter Ehre 222
Lesbizide 235
Transizide: Ermordungen von trans Personen 240
»Es sind die Bullen …« 256
Können FLINTAs Femi(ni)zide verüben? 264
Im Kontext femi(ni)zidaler Gewalt 269
EPILOG 273
»Uns bewegt der Wunsch …«
LITERATUR 277
DAS AUTOR*INNENKOLLEKTIV 296
Verfasser*innenangabe:
Autor*innenkollektiv Biwi Kefempom
Jahr:
2023
Verlag:
Berlin, Verbrecher Verlag
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
978-3-95732-552-5
2. ISBN:
3-95732-552-8
Beschreibung:
Erste Auflage, 296 Seiten
Beteiligte Personen:
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Hojas, Renate
Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Literaturverzeichnis: Seite 277-295
Mediengruppe:
Buch