Verlagstext:
Noch ist die Welt nicht bereit, von der Droge »Wachstum« zu lassen. Aber die Diskussion über das Ende der Maßlosigkeit nimmt an Fahrt auf. Der Umweltökonom Niko Paech liefert dazu die passende Streitschrift, die ein »grünes« Wachstum als Mythos entlarvt. Nach einer vollen Arbeitswoche möchte man sich auch mal etwas gönnen: ein neues Auto, ein iPad, einen Flachbildfernseher. Ruckzuck steckt man im Teufelskreis aus Konsumwunsch und Zeitmangel. Und nicht nur das: der stete Ruf nach »mehr« lässt Rohstoffe schwinden und treibt die Umweltzerstörung voran. Dabei gelten »grünes« Wirtschaftswachstum und »nachhaltiger« Konsum als neuer Königsweg. Doch den feinen Unterschied – hier »gutes«, dort »schlechtes« Wachstum – hält Niko Paech für Augenwischerei. In seinem Gegenentwurf, der Postwachstumsökonomie, fordert er industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgungsmuster zu stärken.
Das von Paech skizzierte Wirtschaften wäre genügsamer, aber auch stabiler und ökologisch verträglicher. Und es würde viele Menschen entlasten, denen im Hamsterrad der materiellen Selbstverwirklichung schon ganz schwindelig wird.
Stimmen zum Buch
"[...] Wo man auch liest in diesem Buch: Der Mann hat Recht! Herr Paech hält uns gewissermaßen einen Spiegel vor Augen, in dem wir uns so sehen, wie wir wirklich sind. All´ die schicken neuen Kleider, auf die wir eitlen Kaiser und Kaiserinnen so stolz sind und von denen wir meinen, dass wir sie unbedingt benötigen, werden von Herrn Paech wie von dem kleinen Jungen in dem Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen „Des Kaisers neue Kleider“ nicht nur als Lug und Trug entlarvt, sondern auch als unser eigenes Leben und das der zukünftigen Generationen gefährdend, zutreffend beschrieben. Da bleibt nur noch Urlaub auf einem entfernten Planeten!
Und noch ein Verweis sei gestattet. Herr Paech hat die Wachstumskritiker Ivan Illich und Ernst Friedrich Schuhmacher gelesen. Mit letzterem beklagt er u.a., dass moderne Technologien den Menschen die Handarbeit rauben. Wir werden immer unselbständiger. „Immer mehr Verrichtungen, die als Arbeit gelten, bestehen offenkundig in nichts anderem als reiner Informationsverarbeitung oder Koordination“ (S. 44). An praktischen Beispielen wie dem elektrischen Schraubendreher, einem „vollwertigen Energiesklaven“, belegt Herr Paech, wie nahezu jede Leistung, die den Menschen in Gesellschaften wie der unsrigen zugerechnet werden kann, in nichts anderem als darin besteht, „selbst nur Leistungen abzurufen“ [...]"
Quelle: Joachim Thönnessen, socialnet.de
/ AUS DEM INHALT: / / /
7 Einleitung
Wohlstandsdämmerung - Aussicht auf mehr Glück?
13 Kapitel I
Über seine Verhältnisse leben -
ein vermeintliches Menschenrecht
25 Kapitel II
Fortschritt als Illusion - Wohlstand durch Plünderung
71 Kapitel III
Freiheit als Illusion - neue Abhängigkeiten
6 9 Kapitel IV
Mythos Entkopplung - die Mär
vom "grünen Wachstum"
103 Kapitel V
Genug ist nie genug - Wachstumszwänge
und Wachstumstreiber
113 Kapitel VI
Weniger ist mehr - Umrisse einer
Postwachstumsökonomie
143 Fazit
Wir haben (noch) die Wahl!
150 Die Postwachstumsökonomie im Überblick (Grafik)
152 Zitierte und weiterführende Literatur
154 Dank
155 Über den Autor