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Kaltblütig

wahrheitsgemäßer Bericht über einen mehrfachen Mord und seine Folgen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Capote, Truman
Verfasser*innenangabe: Truman Capote. Aus dem Engl. von Thomas Mohr
Jahr: 2013
Verlag: Berlin [u.a.], Kein & Aber
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Im November 1959 dringen die ehemaligen Zuchthäusler Richard Hickock und Perry Smith ins Haus des wohlhabenden Farmers Herbert Clutter in Holcomb (Kansas) ein, weil sie dort Geld vermuten. Als sie nur 40 Dollar finden, ermorden sie die vierköpfige Familie auf bestialische Weise und fliehen. In der Kleinstadt bricht Panik aus, ihre Bewohner fürchten, dass die Mörder mitten unter ihnen leben. Wenige Wochen später werden Hickock und Smith in Las Vegas (Nevada) gefasst. Truman Capote reist nach Kansas, um Ablauf, Motive und Hintergründe des grauenhaften Verbrechens vor Ort zu ermitteln. Er interviewt einfache Bürger, Polizisten, Justizbeamte und die inhaftierten Mörder. Sie werden zum Tod verurteilt und am 14. April 1965, fünfeinhalb Jahre nach der Tat, im Staatsgefängnis von Kansas gehängt.
Bereits mit seinem Untertitel Wahrheitsgemäßer Bericht über einen mehrfachen Mord und seine Folgen gibt sich das für ein neues literarisches Genre wegweisende Werk von Truman Capote als Tatsachenroman (Nonfiction novel) zu erkennen. Aus rund 6000 Seiten Notizen über die Ermittlungen des FBI, biografischen Angaben der Täter und atmosphärischen Details formte Capote eine »eigenartige Mischform«, die er für eine »große, unerforschte Kunstgattung« hielt. Sein Stil ist knapp und doch lückenlos, sachlich und anrührend zugleich. Das rastlose Leben auf der Straße während der Flucht der Gangster schildert Capote in Anlehnung an literarische Vorbilder wie Jack Kerouac und Jack London. Der Roman nutzt kriminologische (Rekonstruktion, Indiziensammlung), journalistische (Interview, Reportage) und filmische Techniken (Parallelmontage, Vorwärts- und Rückblende). Der Skrupellosigkeit des Verbrechens stellt Capote die moralische »Anständigkeit« des konservativen Westens der USA gegenüber. Die anfangs völlig verständnislose Tat erweist sich im Verlauf des Romans als tragisches Ergebnis sozialer und biografischer Umstände sowie psychopathischer Kurzschlusshandlungen.
Der Roman löste schon beim Vorabdruck in der Zeitschrift New Yorker heftige Reaktionen aus. Einige Kritiker wie der Engländer Ken Tynan warfen Capote vor, nichts getan zu haben, um die Mörder vor der Hinrichtung zu bewahren. Capote verwies auf die Chancenlosigkeit eines solchen Ersuchens angesichts des drakonischen Strafrechts in Kansas.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Capote, Truman
Verfasser*innenangabe: Truman Capote. Aus dem Engl. von Thomas Mohr
Jahr: 2013
Verlag: Berlin [u.a.], Kein & Aber
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Systematik: Suche nach dieser Systematik DR
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Krimi
ISBN: 978-3-0369-5903-0
2. ISBN: 3-0369-5903-3
Beschreibung: [Neuausg.], 534 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Mohr, Thomas (Übersetzer)
Originaltitel: In cold blood
Mediengruppe: Buch