Während die Historische Musikpädagogik sich bisher vorwiegend mit der Geschichte der Schulmusik beschäftigt hat, thematisiert dieser Band die Geschichte des Instrumentalunterrichts. Der vorliegende Band verfolgt – jenseits der bekannten Namen um Leo Kestenberg – einen breiten kulturgeschichtlichen Ansatz und lenkt den Blick auf gesellschaftliche Zusammenhänge, auf Berufsbedingungen und Aufstiegshoffnungen der Lehrkräfte, auf die wissenschaftliche Fundierung und Entwicklung von Unterrichtsinhalten und nicht zuletzt auf Fachvertreterinnen, die bisher im Schatten der männlichen Protagonisten standen und in Praxis und Theorie wesentlich zur Reform des Lehrenlernens beigetragen haben. (Velagstext)
Einleitung
Konsolidierung von Fach und Beruf
- Ivo I. Berg: „Musikpädagogische Unterscheidung“? Die Entwicklung eines instrumentalpädagogischen Fachverständnisses im 19. Jahrhundert aus diskursanalytischer Perspektive
- Freia Hoffmann: „Förderung der Kunst und der Volksbildung“. Die Einrichtung von Seminaren für Gesangs- und Instrumentallehrkräfte an Konservatorien des deutschsprachigen Raums
- Matthias Goebel: Von der Konfrontation zur Kooperation. Entstehung und Ausdifferenzierung eines Berechtigungswesens im Bereich des Privatmusikunterrichts
- Martin Skamletz: „Zum Zwecke der Verbesserung des gesamten Musikunterrichtswesens“. Der Schweizerische Musikpädagogische Verband auf dem Weg zu seinen ersten Diplomprüfungen 1913
Wissenschaftliche Fundierung und Entwicklung von Unterrichtseinheiten
- Wilfried Gruhn: Wissenschaftliche Grundlegung der Musikpädagogik. Leo Kestenberg und die Anfänge empirischer musikpsychologischer und physiologischer Forschung
- Wolfgang Lessing: „Denn alle Kunstübung findet ihre Grenzen in der Natur“. Die physiologischen Instrumentalschulen des frühen 20. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Vermittelbarkeit und Nicht-Vermittelbarkeit
- Volker Timmermann: Violinunterricht an Konservatorien im 19. Jahrhundert. Ein Blick auf die Studieninhalte und das Personal
Impulse und Innovationen
- Verena Liu: Rhythmiker:innen der ersten Stunde. Die Methode Jaques-Dalcroze in der Instrumental- und Gesangspädagogik des frühen 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum
- Anna-Christine Rhode-Jüchtern: „Neue Wege des musikalischen Denkens“. Maria Leo: Pionierin einer reformpädagogischen Instrumentallehrerinnenausbildung zu Beginn des 20. Jahrhunderts
- Ulrich Mahlert: „Musikalischer Gesamtunterricht“. Hans Mersmanns Konzeption eines Musikseminars
- Anna Maria Kalcher: Bedeutende und spezifische Beiträge. Frauen als wichtige Impulsgeberinnen der „Elementaren Musikübung“
- Silke Kruse-Weber: Singen, Hören, Spielen und Erfinden im Klavierunterricht. Die Klavierpädagogik von Frieda Loebenstein im Kontext geistesgeschichtlicher Leitideen und des Seminars für Musikerziehung
Kontexte und Handlungsmöglichkeiten
- Nuppu Koivisto-Kaasik: Erzieherinnen, Künstlerinnen, Konzertorganisatorinnen. Musiklehrerinnen im Finnland und Estland des frühen 20. Jahrhunderts
- Katharina Pecher-Havers: Vom Musikanten zum Zitherlehrer. Konstruktion und Vermarktung eines Berufsbildes
- Luisa Klaus: Musikerzieherische Neuanfänge in Israel. Leo Kestenberg im Austausch mit der Musikwissenschaftlerin Edith Gerson-Kiwi
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Verfasser*innenangabe:
herausgegeben von Ivo I. Berg und Freia Hoffmann ; Matthias Goebel, Wilfried Gruhn, Anna Maria Kalcher, Luisa Klaus, Nuppu Koivisto-Kaasik [und weitere]
Jahr:
2022
Verlag:
Mainz, Schott Music
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Systematik:
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KM.MH4
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ISBN:
978-3-7957-2483-2
2. ISBN:
3-7957-2483-X
Beschreibung:
224 Seiten
Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch