VERLAGSTEXT: / / Die Revolution der Arbeiter und Soldaten von 1918 war eine historische Chance ¿ dafür, ein demokratisches Deutschland zu schaffen, das stärker gewesen wäre als die Weimarer Republik. In wenigen Tagen erreichen sie, was der Sozialdemokratie in Jahrzehnten nicht gelungen war: die überlebte, autoritäre Ordnung des Kaiserreichs zu stürzen. Es ist die Tragödie der Revolution, dass ihre eigenen Führer sie fürchteten ¿ zu Unrecht. Denn das Ziel der meisten Revolutionäre war nicht, wie es in der Rückschau oft erschien, ein kommunistisches Regime wie in Russland zu errichten. Das Aufbegehren in Deutschland hatte vor allem die Absicht, die alten Eliten der Kaiserzeit zu entmachten, besonders das Militär und die Kriegstreiber von 1914. Für einige wenige Wochen hat die Revolutionsregierung, geführt von der SPD, die Gelegenheit dazu ¿ und nutzt sie nur halbherzig. So bleiben die Todfeinde der deutschen Demokratie mächtig, mit fatalen Folgen für die junge Republik. Joachim Käppner wertet Quellen und neueste Forschungsergebnisse aus und zeichnet ein gerechteres Bild der Arbeiter und Matrosen, die eine Welt aus den Angeln hoben. / /
AUS DEM INHALT: / / »Behüt dich Gott, es wär zu schön gewesen«: Einführung 11 / »Dann fahr mal alleine los!«: Oktober 1918 - eine deutsche Revolution 21 / »Geh weg, Schwein, stinkst«: Hochmut und Hybris der Marine 21 / »Der 1. Schuß hat unberechenbare Wirkung«: / Der Funke von Wilhelmshaven 24 / »Soldaten, schießt nicht auf Arbeiter!«: Feuer in Kiel 28 / Zwei Revolutionäre: Karl Artelt und Lothar Popp 34 / Tod auf SMS König: Die Revolution und ihre Feinde 38 / Flammen des Aufruhrs: Die Revolution breitet sich aus 45 / Rückblick: Die SPD und das Kaiserreich bis 1918 48 / »Der Dreck des Parlamentsapparats«: Im wilhelminischen Deutschland 48 / Sozialismus, Freiheit, Ohnmacht: Die Welt der Arbeiterbewegung 54 / Götter und Genossen: Das Militär gegen den »inneren Feind« 64 / »Nicht schießen wollen wir auf euch«: Die SPD als Friedenspartei 74 / Burgfrieden, Friedhofsruhe: Im Ersten Weltkrieg 79 / »Das Herz hätte einem springen mögen«: Um die Seele der Partei 79 / »Mich fröstelt, und ich brauche Wärme:« Die Spaltung der Sozialdemokratie 91 / Feindliche Brüder: Friedrich Ebert und Hugo Haase 104 / »Da lehnen sie, die weichen Besen«: Entscheidung in Gotha 112 / »1500 Hände wie zum Schwur«: Die Januarstreiks 1918 121 / Novembersturm: Die Throne wanken 138 / »Sie sehen aus wie Gespenster«: Die brechende Front 138 / » Bist Du von Gott verlassen ? «: Die Bürde der Macht 152 / Fake News 1918: Die Geburt der Dolchstoßlegende 155 / »Die Toten reiten schnell«: Der Sturz des Kaiserreichs 160 / »Die Nacht verlief verhältnismäßig ruhig, abgesehen von kurzen Schießereien«: Die Revolution überrollt das Reich 163 / Freiheit des Andersdenkenden: Die gespaltene Arbeiterbewegung 178 / »Es lebe die deutsche Republik«: Der 9. November 1918 184 / »Ersatzbataillon 48 versagt den Gehorsam«: Generäle ohne Soldaten 184 / »Nicht unter dem Befehl Eurer Majestät«: Die Stunde des Kanzlers 188 / »Scheidemann, komm schnell«: Die Ausrufung der Republik 192 / »Wie eine vom Marder umkreiste Hühnerschar«: / Das Dilemma der USPD 199 / Das Gefühl, dass etwas fehlte: Die Regierung der Volksbeauftragten 207 / »Du Hund wirst uns alles verderben«: Machtkampf im Zirkus Busch 207 / »Hierzu hat mich die Revolution autorisiert«: / Die sozialistische Einheitsregierung 212 / »Träger des Wehrgedankens«: Das »Bündnis« Ebert-Groener 217 / Unter der roten Fahne: Macht und Ohnmacht der Räte 224 / » Die Magna Charta der Revolution «: Erfolge 230 / »Verfluchte Kontinuität«: Versäumnisse 238 / Und bist du nicht willig: Die Gewalt des Militärs 260 / »Schwarzes Herz auf rotem Grund«: Der erste Putschversuch, 6. Dezember 1918 260 / »Die stehen mit den anderen«: Eine Regierung fürchtet ihre Verteidiger 275 / »15 gut disziplinierte Divisionen«: Zweiter Putschversuch, 10. Dezember 290 / »Dutzende wilde Männer«: Der Reichsrätekongress 299 / »Warum hat man nicht alle Generäle entlassen?«: die » Hamburger Punkte « 305 / »Verhängnisvolle Abstinenz«: Die USPD entleibt sich selbst 311 / Triumph der Generäle: Die MSPD knickt ein 315 / »Ich machte kehrt«: Kontrollversuche 320 / Das Schloss der roten Matrosen: Blutige Weihnachten 326 / »Ein sehr vernünftiger, besonnener Mann«: / Die Völksmarinedivision - Porträt einer revolutionären Truppe 326 / »Warum sind wir betrogen?« Die Völksmarinedivision - Schicksal einer revolutionären Truppe 335 / »Wir können hier nicht bleiben«: Die Einheitsregierung zerbricht 351 / »Verliert nicht den Mut, Kinder!«: Frauen in der Revolution 357 / Vom Herd zum Maschinengewehr: Frauenrollen, Rollenbilder 357 / Die Rebellin: Toni Sender 370 / Die Farben der Gewalt: Weißer Terror 378 / Der »Bluthund«: Noske 378 / »Ihr macht euch euren Radikalismus ein bißchen sehr bequem«: / Die Gründung der KPD 383 / »Die deutsche Revolution ist tot, der weiße Schnee färbt sich blutrot«: Spartakus 386 / Suppes Kampf: Das letzte Gefecht der Republikaner 399 / » Schlagt alle tot!«: Die Freikorps 406 / »Sie sind tot, gemeuchelt, gemeuchelt«: Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht 411 / »Einheit, Freiheit, Vaterland«: Die Nationalversammlung 418 / Scheinriese der Demokratie: Die Weimarer Koalition 418 / Im Frühling blüht der Hass: In den deutschen Bürgerkrieg 424 / »Dann war es ein Traum«: München 1919 - / Epitaph einer Revolution 435 / »Es hat nicht sollen sein«: Schluss 452 / Nach 1919: Revolutionäre Lebenswege 461 / Dank 470 / Bibliografie (Auswahl) 472 / Anmerkungen 483 / Abbildungsverzeichnis 514 / Register 515
Verfasser*innenangabe:
Joachim Käppner
Jahr:
2017
Verlag:
München, Piper
Aufsätze:
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Systematik:
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GE.DZF
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ISBN:
978-3-492-05733-2
2. ISBN:
3-492-05733-0
Beschreibung:
Originalausgabe, 523 Seiten, 16 ungezählte Seiten : Illustrationen
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Fußnote:
Bibliografie: Seite 472-[482]
Mediengruppe:
Buch