Als vor über 100 Jahren Sigmund Freuds Buch "Traumdeutung" erschien, entstand die moderne Traumkunde. Erstmals in der Kulturgeschichte wurde der Traum als individuelle Gestaltung aus dem Seelenleben begriffen. Er wurde zum Weg, auf dem das Unbewusste ergründet werden konnte. Traumdeutung wurde fortan zum Kernstück der psychoanalytisch begründeten Psychotherapie. Ursprünglich auf rein psychologischen Erkenntnissen aufgebaut, entwickelte sie sich, angestoßen durch die Schlafforschung, zu einer umfassenden Traumwissenschaft weiter, in der psychologische und neurowissenschaftliche Ansätze zusammentreffen.
Der Autor zeichnet diese Entwicklung nach. Dabei berücksichtigt er verschiedene tiefenpsychologische Richtungen und verweist auf Befunde neurowissenschaftlicher Traumforschung. Abschließend erläutert er die Besonderheiten des therapeutischen Umgangs mit niederstrukturierten Träumen, die bei schweren Persönlichkeitsstörungen und im Zustand tiefer Regression auftreten.
AUS DEM INHALT
Vorwort zur 1. Auflage (2005) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1. Vorlesung
Freuds "Traumdeutung" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Die Bedeutung der Traumdeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Biographischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Freuds Selbst-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Der Initialtraum der Psychoanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Assoziationen und Kommentare . 23
2. Vorlesung
Zur Metapsychologie des Träumens und der Träume . . . . . . . . . 29
Das dynamische Unbewusste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Das Verdrängte und das Bewusste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Grammatik der Träume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Primärvorgang und Traumarbeit 33
Traumzensur 34
Detaildeutung von Träumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Der Traum als Wunscherfüllung und Hüter des Schlafes . . . . . . . 40
3. Vorlesung
Traumdeutung nach Freud Weiterentwicklungen -
Alternative - Neuerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Weiterentwicklungen:
Die Neubewertung des manifesten Traums . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Der Ansatz der Ich-Psychologie 44
Der Ansatz der Neopsychoanalyse 47
Der Ansatz der Selbst-Psychologie 48
Die Alternative: C.G. Jung - Traum und Individuation . . . . . . . . 49
Jungs Traumlehre . 49
Archetypisches Wissen 52
Jungs Umgang mit Träumen . 53
Der Traum bei Jung und Freud im Vergleich 54
Neuerungen: Traum, unbewusstes Denken und
unbewusste Phantasie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Traum und unbewusste Phantasien 57
Traum und unbewusstes Denken 60
Traum und Revérie . 61
4. Vorlesung
Der Traum und die Neurowissenschaften
Oder: Träumen, Gehirn und Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Kasuistik . 65
Kognitive Traumpsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Explizites und implizites Gedächtnis 67
Dynamik des Gedächtnisses . 69
Traumbiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Neuroanatomische Grundlagen 71
Das Neuron 73
Ergebnisse der Schlaf-Traum-Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Traumerinnerung 79
Der Traummechanismus . 80
Traumerzählungen und die Wirkung der Traumdeutung . . . . . . . 82
5. Vorlesung
Archaische Ich-Zustände und niederstrukturiertes Träumen . . . . 85
Merkmale von niederstrukturierten Träumen . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Kasuistik . 86
Phänomenologie . 87
Entstehung und Funktion niederstrukturierter Träume . . . . . . . . 90
Therapeutische Konsequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Niederstrukturierte Träume und die Übertragung . . . . . . . . . . . . 95
Implizite Übertragung in niederstrukturierten Träumen . 95
Implizite Beziehungsarbeit 97
Schlusswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103