Eine Inklusion, die auf bedarfsgerechte Teilhabe am Niedriglohnsektor abzielt, steht im Kontrast zu den sozialen Interessen von Menschen mit Behinderung auf der Suche nach guter Arbeit. Andrea Fischer-Tahir setzt die Themen Behinderung, Digitalisierung und Arbeit in Bezug zueinander, ermittelt den Gebrauchswert assistiver Technologie und spürt den Rekonfigurationen von Lebensentwürfen nach. Anhand von Interviews und Fokusgruppen untersucht sie aus der Perspektive kritischer Sozialtheorie Möglichkeiten und Grenzen des digitalen Kapitalismus für Sehbehinderte und rekonstruiert Erfahrungen von Exklusion im beruflichen Feld sowie Machtverhältnisse in Inklusionsmaßnahmen.
Inhalt
Danksagung und technische Vorbemerkung..................................................... 9
Einleitung................................................................................................. 11
1 Methodische Überlegungen und Verfahren............................................... 19
2 Kontextualisierungen..........................................................................39
2.1 Die Konstruktion von Sehbehinderung...................................................... 39
2.2 Die Vorstrukturierung von Partizipation an Arbeit........................................60
3 Leben und Arbeit mit Sehbehinderung....................................................75
3.1 Barrieren im öffentlichen Raum.............................................................. 75
3.2 Neue und alte Barrieren im beruflichen Feld.............................................. 88
3.3 Assistive Technologie: Möglichkeiten, Grenzen, Markt................................. 106
4. Anpassung 4.0:
Handlungsmacht und Disziplin.................................................... 129
4.1 Räume der Anpassung....................................................................... 129
4.2 Funktionen und Formen von Wissen...................................................... 144
4.3 Ordnen und Disziplinieren.....................................................................163
5 Rekonfigurationen von Lebensentwürfen............................................. 199
5.1 Sich der Marginalisierung widersetzen.................................................... 199
5.1.1 »Durch Sehbehinderung spirituell geworden« -
Anastasia, die Chemikerin.......................................................... 201
5.1.2 »Versuch es, sei mutig!« *
Hannah, die Entwicklungsmanagerin............................................. 212
5.1.3 »Uns weder abschreiben noch zwingen« -
Jene N., die Apothekerin.................................................... 225
5.2 Zwischen Exklusion und Inklusion figurieren............................................. 245
5.2.1 »Der Welt auch etwas zu geben haben« -
Harry, immer am Rand............................................................... 246
5.2.2 »Weitestgehend normal funktionieren« -
David, Hoffnung auf Klassenerhalt................................................. 258
5.3 Den Lebenstraum verteidigen oder:
Markus und der Blick des Unternehmers.................................................. 273
Fazit: Partizipation rekonfigurieren!............................................................. 289
Literaturnachweise................................................................................... 297