Das »Praxishandbuch Soziale Arbeit mit Menschen mit Essstörungen« gibt erstmals einen umfassenden Überblick über Grundlagen, Methoden und inhaltliche Schwerpunkte der Sozialen Arbeit als zentraler Profession im Essstörungsbereich, und zwar praxisnah durch konkrete Handlungsempfehlungen und -beispiele.
Das »Praxishandbuch Soziale Arbeit mit Menschen mit Essstörungen« gibt erstmals einen umfassenden Überblick über Grundlagen, Methoden und inhaltliche Schwerpunkte der Sozialen Arbeit als zentraler Profession im Essstörungsbereich. Es beinhaltet praxisnahe Handlungsempfehlungen zu Diagnostik, Beratungs-, Motivations-, Gruppen- und Angehörigenarbeit, Prävention, Krisenintervention sowie Case Management. Ergänzende konkrete Hinweise zur Bearbeitung basaler Themen, wie Essverhalten, Beziehungsgestaltung und Beruf, sowie Informationen zu Kennzeichen und zur Entstehung von Essstörungen schaffen eine Bandbreite, die das Praxishandbuch auch für andere Berufsgruppen lesenswert macht.
AUS DEM INHALT
Vorwort 15
Teil 1
Hintergründe
Kapitel 1
Die soziale Säule im Gesundheitssystem: zur Begründung und Bedeutung Klinischer Sozialarbeit 18
1.1 Begriffsbestimmung 19
1.2 Theoretische Grundlagen 21
1.2.1 Die bio-psycho-soziale Perspektive 21
1.2.2 Betrachtung der Person im Kontext von Umwelt und Lebenslauf 23
1.2.3 Erkenntnisse aus der Stress- und Gesundheitsforschung 24
1.3 Zusammenfassung 28
Kapitel 2
Kalorien als Maßeinheit für Selbstwert: Merkmale und Verbreitung von Essstörungen 30
2.1 Grundlegende Merkmale von Essstörungen 31
2.2 Anorexia nervosa 34
2.2.1 Diagnostische Kriterien 34
2.2.2 Verbreitung 37
2.2.3 Verlauf 40
2.3 Bulimia nervosa 44
2.3.1 Diagnostische Kriterien 44
2.3.2 Verbreitung 46
2.3.3 Verlauf 47
2.4 Binge-Eating-Störung 50
2.4.1 Diagnostische Kriterien 50
2.4.2 Verbreitung 51
2.4.3 Verlauf 52
2.5 Atypische/andere spezifizierte und nicht spezifizierte Essstörungen 54
2.5.1 Diagnostische Kriterien 55
2.5.2 Verbreitung 57
2.5.3 Verlauf 58
2.5.4 Gestörtes Essverhalten 59
2.6 Abgrenzung zwischen den verschiedenen Arten der Essstörung 60
2.7 Differenzialdiagnose 62
2.8 Komorbidität 63
2.9 Männer und Essstörungen 64
2.9.1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede bzgl. beeinflussender Faktoren 65
2.9.2 Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Essstörungs- und sonstigen Symptomatik 67
2.9.3 Fazit 68
Kapitel 3
Wenn Essen einen seelischen Hunger stillt: ein bio-psycho-soziales Modell der Essstörung 70
3.1 Biologische Einflussfaktoren 71
3.1.1 Der Einfluss der Gene 72
3.1.2 Hormone und Neurotransmitter 73
3.1.3 Frühes Einsetzen der Menarche 74
3.1.4 Restriktives Essverhalten 74
3.2 Individuell-psychologische Einflussfaktoren 76
3.2.1 Selbstwertdefizite 76
3.2.2 Hohes Kontrollbedürfnis 79
3.2.3 Perfektionismus und weitere Persönlichkeitsmerkmale 80
3.2.4 Dysfunktionale Denkmuster 81
3.2.5 Sexueller Missbrauch 82
3.2.6 Essstörungen und Gesundheitsprobleme in der Kindheit 83
3.3 Soziale und soziokulturelle Einflussfaktoren (Person-in-ihrer-Umwelt) 83
3.3.1 Soziale Unterstützung - und Ansteckung 84
3.3.2 Familiäre Faktoren 86
3.3.3 Bildungsstand und sozioökonomischer Status 90
3.3.4 Psychosozialer Stress 90
3.3.5 Schlankheitsideal und Rollenanforderungen 91
3.3.6 Medieneinflüsse 95
3.4 Einordnung in den Entwicklungsverlauf 101
3.4.1 Neurobiologische Zusammenhänge 101
3.4.2 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter 103
3.4.3 Frauen in der Lebensmitte 104
Kapitel 4
Eine Zusammenfassung in sechs Thesen 106
4.1 These 1: Essstörungen sind weit verbreitet 106
4.2 These 2: Essstörungen haben gravierende Auswirkungen auf die Betroffenen 107
4.3 These 3: Essstörungen sind bio-psycho-sozial bedingt 108
4.4 These 4: Essstörungen bleiben oft unerkannt und stellen hohe Anforderungen an professionelle Helferinnen 109
4.5 These 5: Essstörungen erfordern ein ressourcenorientiertes Vorgehen 110
4.6 These 6: Die Prävention und Intervention bei Essstörungen bedarf der (Klinischen) Sozialarbeit 111
4.7 Die weiteren Kapitel dieses Buches - Förderung basaler
Kompetenzen der (Klinischen) Sozialarbeit 112
Teil II
Grundlagen und Methoden der Beratung und Fallarbeit
Kapitel 5
Der Blick hinter die Symptomatik: zur (sozialen) Diagnostik von Essstörungen 116
5.1 Screening auf Essstörungen 116
5.2 Die multiprofessionelle Anamnese 118
5.2.1 Medizinisch-psychiatrische Anamnese 120
5.2.2 Anamnese der Essstörungssymptomatik 120
5.2.3 Anamnese des Überweisungskontextes 122
5.2.4 Familienanamnese 123
5.2.5 Sozialanamnese 124
5.2.6 Traumatische Ereignisse 124
5.2.7 Anamnese der Ressourcen 125
5.3 Die soziale Diagnostik der Essstörung 126
5.3.1 Qualitätsmerkmale sozialer Diagnostik 127
5.3.2 Situationsanalyse: Das Person-in-Environment-System 129
5.3.3 Einschätzung von Ressourcen und Belastungen 131
5.3.4 Netzwerkanalyse 132
5.3.5 Familiendiagnostik mittels Genogramm 137
5.3.6 Biografische Einordnung 140
5.4 Das "Etikett" Essstörung 142
5.5 Zusammenfassendes Fazit 147
Kapitel 6
Habe ich jetzt viel gegessen?
Grundlegende Hinweise zur Gesprächsführung und Beratung 149
6.1 Grundlegendes zur Behandlung der Essstörung 149
6.1.1 Inanspruchnahme professioneller Hilfe 150
6.1.2 Zum Stand der Therapieforschung 152
6.1.3 Setting, Ziele und Inhalte der Essstörungsberatung und -therapie 156
6.1.4 Grundlegende Wirkfaktoren Klinischer (Sozial-)Arbeit 160
6.2 Das (erste) Gespräch mit Betroffenen 163
6.2.1 Hinweise für und Fallstricke in der Gesprächsführung 164
6.2.2 Hinweise für die Arbeit mit dem Klientinnensystem 169
6.3 Beratung im Netz 170
6.3.1 Möglichkeiten, Grenzen und Qualitätsanforderungen 171
6.3.2 "Lesen zwischen den Zeilen": Anforderungen an die Beraterin 177
6.4 Nützliche systemische und lösungsorientierte Fragetechniken 178
6.4.1 Anknüpfung an die Klinische Sozialarbeit 179
6.4.2 Systemische Fragetechniken 180
6.5 Psychoedukation 185
6.6 Zusammenfassendes Fazit 187
Kapitel 7
Wenn ich nur wollen könnte!
Zur Motivation und Motivierung Betroffener 189
7.1 Phasen und Wege der Motivation 189
7.1.1 Fünf Phasen der Motivation 191
7.1.2 Vier Wege der Motivation 193
7.2 Motivierende Gesprächsführung 194
7.2.1 Basale Prinzipien der Motivierenden Gesprächsführung 194
7.2.2 Zentrale Strategien der Motivierenden Gesprächsführung 196
7.2.3 Vor- und Nachteile herausarbeiten 198
7.2.4 Geduld, Geduld, Geduld 203
7.3 Ziele setzen und Handlungen planen 204
7.4 Umgang mit Rückschritten 207
7.5 Zusammenfassendes Fazit 208
Kapitel 8
Wider den "Drehtür-Effekt": Case Management und Integrierte Versorgung 210
8.1 Vernetzung 210
8.1.1 Vom Netzwerk zur Versorgungskette 211
8.1.2 Empfehlungen für erfolgreiche Vernetzungsprozesse 212
8.2 Case Management 215
8.2.1 Definition und Leitprinzipien 216
8.2.2 Ebenen und Phasen des Case Management 217
8.3 Integrierte Versorgung im Essstörungsbereich 220
8.4 Zusammenfassendes Fazit 227
Kapitel 9
Gemeinsam den Weg gehen: Hilfreiche Methoden in der Gruppenarbeit 228
9.1 Gruppe oder Einzel? 228
9.2 Grundlagen der Sozialen Gruppenarbeit 231
9.2.1 Phasen und Rollen 232
9.2.2 Organisatorische Aspekte 233
9.2.3 Methoden 236
9.3 Gruppenangebote im Essstörungsbereich 238
9.3.1 Selbsthilfegruppen 238
9.3.2 Gesprächsgruppen 241
9.3.3 Psychoedukationsgruppen 248
9.3.4 Gruppenangebote zum Training Sozialer Kompetenz 249
9.3.5 Gruppenangebote zum Körperbild und -gefüihl 252
9.3.6 Gruppenangebote zum Essverhalten 255
9.3.7 Gruppenangebote zur Reflexion familiärer Strukturen und Beziehungsmuster 256
9.4 Erlebnispädagogische Ansätze 258
9.5 Zusammenfassendes Fazit 262
Kapitel 10
Von "Känguru" und "Vogel Strauß" -
Arbeit mit Angehörigen 264
10.1 Merkmale von Familien mit Angehörigen mit Essstörungen 265
10.2 Die Familie als "Mobile": Auswirkungen der Essstörung auf andere Familienmitglieder 267
10.2.1 Auswirkungen auf Eltern und Geschwister 268
10.2.2 Auswirkungen auf Partnerinnen und Freundinnen 270
10.2.3 Auswirkungen auf Kinder von Betroffenen 271
10.3 Die Arbeit mit den Angehörigen 273
10.3.1 Mit oder ohne Familie? 274
10.3.2 Ziele und Themen der Angehörigenarbeit 275
10.3.3 Hilfreiche Metaphern und Methoden in der Angehörigenarbeit 278
10.4 Familienarbeit ohne Familie 289
10.5 Zusammenfassendes Fazit 290
Kapitel 11
Was Hänschen nicht isst... - Zur Prävention von Essstörungen 294
11.1 Grundlagen der Prävention 294
11.2 Anforderungen an Präventionsmaßnahmen 296
11.3 Zur Prävention von Essstörungen 298
11.3.1 Maßnahmen auf der Makro-Ebene 298
11.3.2 Maßnahmen auf der Mikro-Ebene 299
11.3.3 Maßnahmen auf der Meso-Ebene 302
11.3.4 Vorsicht, Falle! 305
11.4 Zusammenfassendes Fazit 306
Kapitel 12
Suizid auf Raten?
Krisenintervention und Suizidprophylaxe
12.1 Krisenintervention
12.2 Suizidalität
12.2.1 Risikofaktoren und Anzeichen
12.2.2 Vorgehen
12.2.3 Dokumentation
12.2.4 Verträge
12.2.5 Nach einem Suizid
12.2.6 Selbstreflexion
12.3 Zusammenfassendes Fazit
Teil III
Inhaltliche Schwerpunkte
Kapitel 13
Essen? Wenn es sein muss... -
Veränderung des Essverhaltens und des Körperbildes 320
13.1 Arbeit an Essverhalten und Purging-Verhalten 320
13.1.1 Erhebung von Ist- und Ziel-Zustand 321
13.1.2 Aufbau einer geregelten Mahlzeitenstruktur 325
13.1.3 Normalisierung des Gewichts 327
13.1.4 Integration verbotener Lebensmittel 336
13.1.5 Abbau von Essanfällen und Purging-Verhalten 338
13.1.6 Und nicht zuletzt: Essen mit Genuss! 346
13.2 Arbeit am Körperbild 347
13.2.1 Aspekte des Körperbilds 348
13.2.2 Direkte Arbeit am Körperbild 349
13.2.3 Arbeit an den Kognitionen rund um den Körper 352
13.2.4 Positive Körperfursorge 353
13.3 Rückfallprophylaxe 354
13.4 Umgang mit Psychopharmaka 355
13.5 Zusammenfassendes Fazit 356
Kapitel 14
Meine Freundin, die Magersucht... -
Beziehung zu sich selbst und anderen 357
14.1 Selbstwertgeföhl, Emotionen und soziale Integration 357
14.1.1 Arbeit an Wahrnehmung, Differenzierung, Ausdruck und Regulation von Emotionen 358
14.1.2 Arbeit am Selbstwertgefuhl 361
14.1.3 Soziale (Re-)Integration 365
14.1.4 Stressbewältigung 367
14.2 Arbeit an den Kognitionen 369
14.2.1 Typische Denkmuster Betroffener 369
14.2.2 Umdenken lernen 371
14.3 Sexualität 377
14.4 Zusammenfassendes Fazit 378
Kapitel 15
Wenn das Leben an der Waage hängt: Tagesstruktur, Freizeitverhalten und Wohnsituation 380
15.1 Tagesstrukturierung und Freizeitverhalten 380
15.1.1 Aufbau des Freizeitverhaltens 380
15.1.2 Aufbau einer Tagesstruktur 382
15.2 Wohnsituation 383
15.2.1 Zur Auswahl individuell geeigneter Wohnmöglichkeiten 384
15.2.2 Gestaltung der Wohnsituation in (teil-)stationären Einrichtungen 388
15.3 Zusammenfassendes Fazit 389
Kapitel 16
Sich etwas zutrauen außer hungern:
Arbeit an beruflicher Integration 391
16.1 Strukturieren des Arbeitsalltags 393
16.2 Berufliche Orientierung, Berufsfindung 394
16.3 Umgang mit schulischen und beruflichen Leistungsanforderungen 397
16.4 Offenlegen der Essstörung im schulischen bzw. beruflichen Umfeld 399
16.5 Zusammenfassendes Fazit 399
Kapitel 17
Die Kosten der Essstörung: Hilfe in finanziellen Angelegenheiten 401
17.1 Sparen bzw. ausgeben lernen 401
17.2 Umgang mit Geld und der Auszahlung von Geldbeträgen in (teil-)stationären Einrichtungen 403
17.3 Zusammenfassendes Fazit 404
Kapitel 18
Bloß keine Gespräche übers Essen!
Selbstfürsorge professioneller Helferinnen 405
18.1 Der Teufelskreis des "Ausbrennens" 406
18.2 Selbstreflexion als Grundlage professioneller Arbeit 409
18.2.1 Selbstreflexion I: Wie ist die "ideale" (Klinische) Sozialarbeiterin? 409
18.2.2 Selbstreflexion II: Wie stehe ich zu Essen, Figur,
Gewicht, Essstörungen? 411
18.2.3 Selbstreflexion III: Was lösen meine Figur, mein Alter, mein Geschlecht bei der Klientin aus? 414
18.3 Intervision, Supervision und Selbstfursorge 416
18.4 Zusammenfassendes Fazit 419
Teil IV
Fazit
Kapitel 19
Fazit: Grundlegende Inhalte, Methoden und Kompetenzen der (Klinischen) Sozialarbeit mit Menschen mit Essstörungen 422
Teil V
Mitwirkende und Literatur
Mitwirkende 428
Literatur 430