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Die Philosophie der Erlösung

Mainländer, Philipp
Philipp Mainländer
2021
Hildesheim ; Zürich ; New York, Olms
Bände

Inhalt

Auf der Metaphysik von Schopenhauer aufbauend sieht Mainländer den Willen als den innersten Kern des Seins, die ontologische Arche. Er weicht jedoch in wichtigen Punkten von Schopenhauer ab. Bei Schopenhauer ist der Wille eine einfache Einheit und jenseits von Zeit und Raum. Schopenhauers transzendentaler Idealismus lässt ihn zu dem Schluss kommen, dass wir nur durch introspektive Beobachtung unseres eigenen Körpers Zugang zu einem bestimmten Aspekt des Dings an sich haben. Was wir als Willen beobachten, ist alles, was zu beobachten ist, nichts weiter. Es gibt keine versteckten Aspekte. Außerdem können wir durch Selbstbeobachtung nur unseren individuellen Willen beobachten. Dies führt Mainländer auch zur philosophischen Position des Pluralismus. Die Ziele, die er sich und seinem System gesetzt hat, erinnern an die antike griechische Philosophie: In welchem Verhältnis steht die ungeteilte Existenz des „Einen“ zu der sich ständig verändernden Welt des Werdens, die wir erleben?
 
Zusätzlich hebt Mainländer die Idee der Erlösung für die gesamte Schöpfung hervor. Dies ist ein weiterer Aspekt, in dem er seine Philosophie von der von Schopenhauer unterscheidet. Bei Schopenhauer ist das Ruhen des Willens ein seltenes Ereignis. Das künstlerische Genie kann diesen Zustand vorübergehend erreichen, während nur wenige Heilige im Laufe der Geschichte sich vollständig vom Willen losgelöst haben. Für Mainländer bewegt sich der gesamte Kosmos langsam, aber sicher in Richtung der Aufhebung des Willens zum Leben und der „Erlösung“.
 
Nach Mainländers Theorie zerfiel eine ursprüngliche Einheit in die Vielheit und expandierte zu unserem Universum. So stellte er der immanenten Welt der Vielheit eine vergangene transzendente Einheit gegenüber. Dies bot einen reibungslosen Übergang zwischen Monismus und Pluralismus. Mainländer glaubte, dass mit der Zeit alle Arten von Pluralismus und Vielfalt zum Monismus zurückkehren würden, und dass es ihm mit seiner Philosophie gelungen sei, diesen Übergang von der Einheit zur Vielfalt und zum Werden zu erklären.[12]

Details

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Verfasser*innenangabe: Philipp Mainländer
Jahr: 2021
Verlag: Hildesheim ; Zürich ; New York, Olms
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