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The Great Transformation

politische und ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Polanyi, Karl
Verfasser*innenangabe: Karl Polanyi. [Übers. von Heinrich Jelinek]
Jahr: 1977
Verlag: Wien, Europa-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Als Great Transformation (engl., dt. Große Umformung oder Große Transformation) bezeichnete der ungarisch-österreichische Wirtschaftssoziologe Karl Polanyi 1944 den tiefgreifenden Wandel der westlichen Gesellschaftsordnung im 19. und 20. Jahrhundert vorwiegend am historischen Beispiel Englands, als die Industrialisierung und politisches Handeln (oder besser: Nicht-Handeln) zu tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen führten. Die beiden wesentlichen Momente des säkularen Wandels waren nach Polanyi die Herausbildung von Marktwirtschaften und von Nationalstaaten. Er nahm zwischen beiden Phänomenen eine starke Wechselwirkung an und nannte diesen Komplex die market society, die Marktgesellschaft. (Wikipedia) --- The Great Transformation, 1944 erschienen, geht von der These aus, daß erst die Herausbildung einer liberalen Marktwirtschaft mit ihrem "freien Spiel der Kräfte" zu jener charakteristischen "Herauslösung" und Verselbständigung der Ökonomie gegenüber der Gesellschaft geführt hat, die historisch ein Novum darstellt und die bürgerliche Gesellschaft von allen anderen Gesellschaftsformationen unterscheidet. The Great Transformation - das bezeichnet den Übergang von "integrierten" Gesellschaften, in denen die wirtschaftlichen Aktivitäten der Individuen in einen übergreifenden kulturellen Zusammenhang eingebettet waren, zur nicht integrierten Gesellschaft vom Typ der freien Marktwirtschaft. Während in nicht-marktwirtschaftlichen Gesellschaften "die Wirtschaftsordnung bloß eine Funktion der Gesellschaftsordnung", jene also von dieser abhängig ist, kehrt der Kapitalismus dieses Verhältnis um. Seine Ökonomik ist in einem spezifischen Sinne "autonom" gegenüber allen übrigen sozialen Bereichen und Bedürfnissen. In dieser Verselbständigung der Ökonomie gegenüber der Gesellschaft sieht Polanyi den Grund dafür, daß die westlichen Industriegesellschaften dabei sind, ihre eigenen sozialen Voraussetzungen, ja ihre physische Substanz zu zerstören. Polanyi begnügt sich nicht mit der Analyse und Kritik des laissez-faire-Kapitalismus; im Anschluß an die Arbeiten etwa von Marcel Mauss, Malinowski und Radcliffe-Brown befaßt er sich eindringlich mit solchen Gesellschaften, in denen die ökonomischen Transaktionen Teil der "faits sociaux totaux" (Mauss) sind. Diese Gesellschaften beruhen auf Prinzipien, z. B. dem der Reziprozität und der eigenbedarflichen Haushaltung, die einen Lebenszusammenhang garantieren, der auf Erhaltung und Schutz des sozialen und ökologischen Gleichgewichts basiert. Es sind nicht zuletzt Polanyis Untersuchungen "primitiver" Wirtschafts und Gesellschaftsformen, die bedeutenden Einfluß auf spätere anthropologische und ethnologische Forschungen ausgeübt haben.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Polanyi, Karl
Verfasser*innenangabe: Karl Polanyi. [Übers. von Heinrich Jelinek]
Jahr: 1977
Verlag: Wien, Europa-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AT
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Sammlung Duffek
ISBN: 3-203-50618-1
Beschreibung: 378 S.
Schlagwörter: Marktwirtschaft, Weltordnung, Geschichte, Freie Marktwirtschaft, Internationale Ordnung, Verkehrswirtschaft <Wirtschaftssystem>, Wettbewerbswirtschaft, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Jelinek, Heinrich
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The great transformation <dt.>
Mediengruppe: Buch