Cover von Was Europa kann wird in neuem Tab geöffnet

Was Europa kann

die Vision des Erasmus von Rotterdam
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Felici, Lucia
Verfasser*innenangabe: Lucia Felici ; Wolfgang Schröder (Vorwort) ; aus dem Italienischen von Katja Fels
Jahr: 2022
Verlag: Marburg, Schüren Verlag GmbH
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GE.E Fel / College 2d - Geschichte Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Politische und konfessionelle Grenzen überwinden und eine neue europäische Gemeinschaft bilden: Dies war das Ziel des Erasmus von Rotterdam. Das Engagement, das der Humanist im Leben für religiöse und kulturelle Erneuerung als Gelehrter aufwendete, ist bekannt. Die Tätigkeiten der Erasmusstiftung, die die Ideale des Erasmus in konkrete Tätigkeit wandelte, sind allerdings weniger bekannt. Ein grenzenloser und religionsübergreifender Wandel in einer friedlichen Atmosphäre waren Sinn und Zweck seines Lebens. Dieser Gedanke erfüllte ihn bei seiner intellektuellen und pädagogischen Arbeit. Daher war die Gründung einer Stiftung zur Unterstützung von Studenten, Verbannten, Gelehrten und Armen jeglicher Konfession in einem von Staatsgrenzen und religiösen Barrieren zersplitterten Europa eine wesentliche Konsequenzen seines kosmopolitischen Denkens. Die Stiftung wurde 1538 mit dem Nachlass des Erasmus von dem berühmten Juristen Bonifacius Amerbach in der toleranten Stadt Basel gegründet: Schon im 16. Jahrhundert vergab sie viele Stipendien und Beihilfen an Menschen, ungeachtet deren Geschlechts, Glaubens oder Herkunftshintergrundes, die freiweillig oder aus Not in Europa umherzogen. In einem durch religiöse und staatliche Barrieren geteilten Europa stellte die Erasmus-Stiftung mit ihrer transnationalen und multikonfessionalen Bestimmung ein Unikat dar: ein kosmopolitisches Modell, das zur Festigung einer neuen gesellschaftlichen Ethik beitrug und auf das noch heute zurückgegriffen werden kann, um die Werte Solidarität, Kultur und Gastfreundschaft zu bekräftigen. Noch eine andere Problematik wird bei der Beschäftigung mit der Erasmusstiftung erkennbar: die Toleranz der europäischen Gesellschaft in Theorie und Praxis. Neuere historische Studien zeichnen ein facettenreiches Bild des Zusammenlebens der unterschiedlichen Kulturen und Religionen im „Zeitalter der Konfessionen“. Der wachsenden Unversöhnlichkeit der Kirchen standen immer kühnere Theorien über religiöse und staatliche Freiheiten gegenüber, aber auch konkretes Handeln und der Wert des Allgemeinwohls überhaupt, die sich in einer möglichst friedlichen und toleranten Welt entwickeln sollten. Zuversichtlich hoffte man, damit Konflikte zu entschärfen, Konfessionsbarrieren zu überwinden und schließlich die Säkularisierung der europäischen Gesellschaft anzustoßen. Das Verständnis der Gegenwart und die Planung der Zukunft hängen vom Wissen über die Vergangenheit ab. Die genauere Kenntnis der Erasmusstiftung vermag Argumente zu liefern gegen immer neu aufflammende nationalistische, religiöse und fanatische Tendenzen, die die Chancen einer gesellschaftlichen und persönlichen Verbesserung verhindern und den friedlichen europäischen Raum, der auf den Trümmern von schrecklichen Kriegen aufgebaut wurde, zerstören wollen. Die Abhandlung über ein Europa ohne Grenzen im Sinn von Erasmus ist eine Hommage an eine Gesellschaft, die auf Werte wie Dialog, Austausch und Inklusion setzt und in der sich die Vorstellung vom Weltbürger abzeichnet. Sie soll die Utopie des Humanisten von einer wahrhaft menschlichen Menschheit ins Gedächtnis rufen. (Verlagstext)Vorwort von Wolfgang Schroeder 7 Einführung 11 1. Kapitel Erasmus von Rotterdam und seine Stiftung 19 1. Der Weltbürger Erasmus 19 2. Auf der Bühne der Welt: Der soziale Geist von Erasmus 37 3. Erasmus und die Situation der Frauen 44 2. Kapitel Die Erasmus-Stiftung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation 53 1. Bonifacius Amerbach, Erasmus von Rotterdams Erbe 53 2. Die Gründung der Erasmus-Stiftung 62 3. Die neue Tendenz der Fürsorge im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation 70 4. Die Stiftungen pro studiosis et pauperibus 81 5. Weniger Armut durch mehr Wohltätigkeit 86 3. Kapitel Die Erasmus-Stiftung im kulturellen und studentischen Kontext in Basel 91 1. Basel 91 2. Die Stipendiaten der Erasmus-Stiftung 107 3. Stipendiaten und Verwalter der Erasmus-Stiftung - ein Geflecht an Beziehungen 109 4. Familiäre Bande - Empfängerdynastien 126 5. Perspektiven oder wie Stipendien aus der Erasmus-Stiftung helfen konnten, dem Leben eine Wende zu geben 131 4. Kapitel Was verbindet die Erasmus-Stiftung mit der frühneuzeitlichen Mobilität in Europa 139 1. Das Wirken der Erasmus-Stiftung - ein Überblick 139 2. Studenten 142 3. Schüler 163 5. Kapitel Grenzen überwinden - Die Erasmus-Stiftung und die Religionskonflikte 169 1. Das Exil 169 2. Die Unterstützung von Verbannten wurde zur Mission 172 6. Kapitel Gelehrte, Akademiker, Geistliche, Adlige: Streifzüge durch Europa 221 1. Schreiber und Schullehrer 222 2. Geistliche 225 3. Akademiker 229 4. Adlige auf Reisen 242 7. Kapitel Die Erasmus-Stiftung als Wohltätigkeitseinrichtung 245 1. Das soziale Netz in Basel 245 2. In usus pauperum: Die Fürsorgetätigkeit der Stiftung 252 3. Die Armen der Erasmus-Stiftung 255 4. Frauen in Not 263 5. Mutterschutz: Fürsorge von Wöchnerinnen 274 6. Puellae nupturae et adulescentes bonae spei: Die Investition in die Zukunft junger Menschen 276 7. Überbrückungshilfen: Die Darlehen 281 Fazit: Gibt es ein Europa unter dem Zeichen von Erasmus 289 Anhang Abkürzungsverzeichnis 291 Satzungen 293

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Felici, Lucia
Verfasser*innenangabe: Lucia Felici ; Wolfgang Schröder (Vorwort) ; aus dem Italienischen von Katja Fels
Jahr: 2022
Verlag: Marburg, Schüren Verlag GmbH
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.E
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-7410-0278-6
2. ISBN: 3-7410-0278-X
Beschreibung: 316 Seiten
Schlagwörter: Erasmus, Desiderius, Europa, Geschichte, Abendland, Erasmus <von Rotterdam>, Erasmus Roterodamus, Desiderius, Landesgeschichte, Okzident, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Fels, Katja [Übersetzerin]; Schröder, Wolfgang
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Senza Frontiere
Mediengruppe: Buch