Die Sozialpädagogische Familienbegleitung (SPF) kommt dann zum Zug, wenn das Wohl eines Kindes oder Jugendlichen gefährdet ist. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig, oft sind es gar mehrere Probleme auf einmal: Sucht (Alkohol, Drogen, Spielsucht, Handy), ein alleinerziehender Elternteil, eine andere Kultur oder Sprache, Erziehungs-, Schulprobleme, Armut, fehlende soziale Integration, Krisen wie Todesfälle, Scheidung oder schwere Krankheit, psychische oder kognitive Beeinträchtigungen oder Behinderungen. Anhand von Beispielen, Gesprächen und Erfahrungen aus der Praxis zeigt die Autorin Sabine Arnold, was Familienbegleitung leisten kann, aber auch, wo deren Grenzen sind. Warum und wann soll/muss in eine Familie eingegriffen werden? Nach welchen Maßstäben und mit welchen Werten arbeiten SPF-Fachpersonen? Was sind die Nutzen und Kosten? Sabine Arnold hat neben Fachleuten mehrere betroffene Familienmitglieder besucht. Die Autorin erzählt in einer Reportage von einem alleinerziehenden und selbständig tätigen Vater, der seinen Alltag umgekrempelt hat, damit er sich um sein Kind im Kindergartenalter kümmern kann oder von einem jugendlichen Ex-Hooligan, der mithilfe eines Familienbegleiters aus der gewalttätigen Szene gefunden hat. Das Buch richtet sich nicht nur an Fachpersonen, sondern ebenso an Politiker:innen, Studierende der Sozialen Arbeit sowie betroffene Familien selbst. Und nicht zuletzt an alle, denen das Wohl der Kinder am Herzen liegt.
INHALT
Vorwort .......................................................................................08
Sabine Fux und Silvana Ferrari
Mit den Füssen auf dem Boden, mit dem
Kopf im Himmel..........................................................................10
Sabine Arnold über die Vielfalt der Sozialpädagogischen
Familienbegleitung
Pro Juventute, «Die Super Nanny» und «Sozial-Irrsinn» -
wie SPF in der Deutschschweiz entstand..............................14
Was ist Sozialpädagogische
Familienbegleitung? ................................................. 28
Von Ressourcen, Lebenswelten und Hilfe zur Selbsthilfe
Eine Aufgabe mit bittersüssem Beigeschmack....................32
«Der Helfer muss sich rechtzeitig überflüssig machen» .. 46
Hafermilch statt Vollmilch?......................................................56
Unterwegs mit einer Familienbegleiterin..............................62
Der Ex-Hooligan......................................................................... 86
Gucken Sie doch mal in der Familie nach,
was da los ist!.................. 92
Ein Gespräch über die Wirksamkeit von SPF
«Als Sie mit den Eltern sprachen,
horchten wir an der Wand» .................................... 122
Eine Tochter und eine Mutter blicken zurück....................124
Zwischen den Kulturen............................................................136
Der alleinerziehende Vater..................................................... 146
«Eine Krise als Chance zu nutzen ist für die
Vertrauensbildung äusserst wertvoll»..................................156
Aktenführung oder die Konstruktion einer Wirklichkeit .. 164
Sie stossen das System Familie leicht an ......... 170
10 Porträts von engagierten Familienbegleiterinnen
Brigitte Fischer.......................................................................... 172
Sarah Gnädig.............................................................................. 174
Christoph Leu..................................................... 176
Johann Kupeczki........................................................................178
Markus Reichlin........................................................................180
Ronnie Hollenstein....................................................................182
Shefkije Aliu................................................................................184
Ursula Carlen..............................................................................186
Christine Kramer......................................................................188
Tina Schütz................................................................................190
Wir müssen über Geld reden ..................................... 192
Kosten und Nutzen....................................................................194
Wer bezahlt das Ganze?............................................................198
«Niemand macht gerne Schulden»....................................... 208
Kantonale Gesetze in Bewegung............................................212
«Starke Familien haben nicht
keine Probleme, aber sie können
sich selbst passende Hilfe holen» ................. 222
Andreas Rhyner über die professionelle Arbeit mit und in Familien
Anhang .................. 234
Anmerkungen............................................................................235
Angebote in der Nähe finden................................................. 242
Biografie..................................................................................... 243
Dank........................................................................................... 244