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Kinder brauchen Erziehung

die vergessene pädagogische Verantwortung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ahrbeck, Bernd
Verfasser*innenangabe: Bernd Ahrbeck
Jahr: 2004
Verlag: Stuttgart, Kohlhammer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Erziehungsschwierigkeiten, Verhaltensstörungen und psychosoziale Beeinträchtigungen sind bei Kindern und Jugendlichen weit verbreitet. Sie resultieren wesentlich aus einer tiefen Verunsicherung der Erwachsenengeneration, die sich in Erziehungsfragen reserviert verhält und Erziehungsaufgaben nur ungern wahrnimmt. Die Gründe für die offenen und versteckten Formen dieser Erziehungsvermeidung werden im einzelnen analysiert. Sie liegen in der rückwärts gewandten Sorge, Begrenzungen und Einschränkungen des kindlichen Willens könnten zur alten autoritären Erziehung zurückführen. Noch wichtiger ist inzwischen jedoch, dass sich das gängige Leitbild kindlicher Entwicklung grundlegend gewandelt hat. Kinder und Jugendliche gelten demnach als Konstrukteure ihres Selbst, als kompetente Gestalter ihrer Entwicklung oder als Experten ihres Lebens, die dementsprechend gut für sich selbst sorgen können. Zahlreiche wissenschaftliche Neuerungen aus unterschiedlichen Disziplinen stärken diese Sichtweise. Sie tragen dadurch entscheidend zu einer Schwächung des Erziehungsgedankens bei. Sträflich übersehen wird nämlich, wie sehr Kinder und Jugendliche auf andere angewiesen sind. Und auch, dass sie der Erziehung bedürfen, wenn sie sich gut entwickeln sollen. Erziehung setzt die Anerkennung generationaler Differenzen voraus. Kinder brauchen, bei aller Selbsttätigkeit, auch Erwachsene, die ihnen den Weg ins Leben weisen. Erst durch Erziehung können sie ihre Potenziale entfalten und Entwicklungsziele erreichen, die ihnen ansonsten verschlossen bleiben.
 
INHALT
Einleitung 7 / 1 Ein Blick in die Vergangenheit: Erziehung im Nationalsozialismus 15 / 1.1 Eine verspätete Analyse: Adolf Hitler, die deutsche Mutter und ihr erstes Kind 15 / 1.2 Das Vergangene in der Gegenwart 19 / 1.3 Eine problematische Lösung: Das zwanglose Aufwachsen in einer spannungsfreien Mutter-Kind-Beziehung 20 / 1.4 Schlussfolgerungen 28 / 2 Entwicklung ohne Konflikt: Der kompetente Säugling 31 / 2.1 Die neue Säuglings- und Kleinkindforschung 31 / 2.1.1 Forschungsintentionen und -grundlagen 32 / 2.1.2 Einige wichtige Ergebnisse 33 / 2.1.3 Folgerungen: Primärer Narzissmus, Symbiose, Trieb 38 / 2.2 Kritische Überlegungen zur empirischen Säuglings- und Kleinkindforschung 41 / 2.2.1 Erkenntniswege der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie - Möglichkeiten und Grenzen 41 / 2.2.2 Empirische Säuglingsforschung als Sonderweg? 44 / 2.2.3 Der neue Säugling: Aktiv, unabhängig, konfliktfrei 46 / 2.2.4 Der "kompetente" und der "wirkliche" Säugling - der Beitrag Metzgers 49 / 2.2.5 Therapeutische Konsequenzen 55 / 3 Erziehungsvermeidung am Beispiel der Kinder- und Jugendkriminalität / 57 / 3.1 Über alte Ideale und ungelöste Probleme 57 / 3.2 Die Entwicklung der Kinder- und Jugenddelinquenz 60 / 3.3 Hilfen zur Erziehung: Zum Umgang mit gefährdeten Kindern und Jugendlichen 63 / 3.3.1 Lebensweltorientierung in Krisen- und Grenzsituationen 63 / 5 / 3.4 Auch delinquente Heranwachsende brauchen Erziehung 75 / 3.5 Die verbindliche Unterbringung - noch immer ein Streitfall 79 / 4 Erziehungsvergessenheit: Radikaler Konstruktivismus und Systemtheorie in der Pädagogik 85 / 4.1 Einleitende Überlegungen 85 / 4.2 Grundlagen und Perspektiven des Radikalen Konstruktivismus und der Systemtheorie 87 / 4.3 Das Selbstverständnis einer systemisch-konstruktivistischen Pädagogik 90 / 4.4 Auf dem Weg in eine neue pädagogische Welt? 93 / 4.5 Praxisbeispiele kritisch betrachtet 96 / 4.6 Eine wirkliche wissenschaftliche Neuerung? 102 / 4.7 Der Rückzug aus der ErziehungsVerantwortung als gefeierter Fortschritt 104 / 5 Kundenorientierung: Erziehung als Dienstleistung 109 / 5.1 Kundenorientierung in der sozialen Arbeit 109 / 5.2 Die Schule als Dienstleister - Eltern und Kinder als Kunden 114 / 5.3 Die Demokratisierung der Schule und die Ohnmacht des Lehrers 120 / 6 Globalisierung, Persönlichkeitsverfall und das Ende der Erziehung? 127 / 6.1 Globalisierung und heutige Lebensrealität 127 / 6.2 Geschwindigkeitsrausch, psychische Entwicklung und Zeitdimension 130 / 6.3 Entwicklungsgefährdung oder Persönlichkeitsverfall 133 / 6.4 Das Ende der Erziehung? 137 / 7 Von der Selbstständigkeit des Kindes und der Notwendigkeit der Erziehung 141 / 7.1 Das selbstständige Kind 141 / 7.2 Von der Notwendigkeit der Erziehung, dargestellt am Beispiel des Lesens 143 / 7.3 Wider die Beliebigkeit von Erziehungszielen 147 / 7.4 Erziehung und generationale Differenzierung 151 / 7.5 Wird die pädagogische Aufgabe neu entdeckt? 158 / Literatur 162

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ahrbeck, Bernd
Verfasser*innenangabe: Bernd Ahrbeck
Jahr: 2004
Verlag: Stuttgart, Kohlhammer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.AE
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ISBN: 3-17-017973-X
2. ISBN: 978-3-17-017973-8
Beschreibung: 171 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Erziehungsauftrag, Pädagogischer Auftrag
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch