(I-21/06-C3) (GM ZWs / LX)
Die Ergebnisse der Langzeitstudie "Religion im Leben der Österreicher*innen 1970-2020" werden von dem Theologen P. M. Zulehner auf ihre zentralen Aussagen über Leben, Tod und Gottesbilder hin beleuchtet und zukunftsweisend kommentiert.
»Früher war das Leben ein Großunternehmen in öffentlicher Hand. Heute ist es ein Kleinstunternehmen in privater Hand«, so der Religionssoziologe Thomas Luckmann. Jede und jeder baut sich eine »kleine Lebenswelt« und richtet sich diese ein. Doch wie weit reicht »meine Welt«, also die Wirklichkeit, in der ich lebe? Bis an die Grenze des Todes, mit dem alles definitiv aus ist? Oder ist der Tod eine unvorstellbare Wandlung unserer Existenz? Schließlich richten wir uns alle ein Glaubenshaus ein. Manche bedienen sich bei der Wissenschaft, andere holen sich die Einrichtung aus den Erzählungen der Religionen aus aller Welt. Sollen wir uns dabei mit einer religiösen Gemeinschaft verbünden oder im Alleingang Architekten unseres Lebenshauses sein? Und: Welche Auswirkungen haben unsere höchst unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen auf unser Leben und das Zusammenleben im Land, in Europa, in der Welt? Das Buch stützt sich auf eine Langzeitstudie, in der über 50 Jahre hinweg beobachtet wurde, wie die Menschen mit solchen Fragen zurechtgekommen sind. Paul M. Zulehner stiftet zum Nachdenken darüber an, wie und wo heute bei allen kulturellen Veränderungen »Spuren des Himmels« zu finden sind.
Inhalt
Präludium ............................................................... 8
Zur Studie Wandlung..................................................... 9
Verbuntung und Wandlung............................................ 10
Herausforderung für Gesellschaft und Kirche............. 12
"Sterbliche" und "Unsterbliche".............................. 15
Der Orpheusmythos: der Tod oder die Liebe ............... 15
Der alte Mythos wird christlich "umerzählt"............... 17
Anhänger beider Mythen............................................... 19
Die vielen "Wirklichkeiten" heutiger Menschen........... 22
Unterschiedliche Reichweiten der Wirklichkeit........... 26
"Unsterbliche" sind nicht jenseitsflüchtig..................... 28
Soziale Vergewisserung der konstruierten "Wirklichkeit"............... 30
Auferstehungshoffnung ................................................. 36
"Wie die anderen, die keine Hoffnung haben"............. 37
Universelle Auferstehung............................................... 44
Wirklichkeitsbilder und Lebenspraxis........................... 45
Gutes Leben der "Begrenzten" und der "Entgrenzten"........................ 53
Galerie der Gottesbilder........................................... 64
Entstehen neuer Gottesbilder.......................................... 64
Aus dem Hintereinander wurde ein Nebeneinander ... 67
Atheismus ...................................................................... 68
Glaubenskosmen der weltanschaulichen Typen........... 74
Lebenspraktische Auswirkungen der Gottesbilder........ 75
Gesellschaftspolitische Aktivitäten der Kirchen nach weltanschaulichem Hintergrund......... 84
Verteilung der weltanschaulichen Typen in der Bevölkerung................. 87
Verbuntung auch der Gottesbilder................................ 95
Update der Kirchengestalt....................................... 96
Wandel der Ära ............................................................... 96
Paradigmenwechsel......................................................... 97
Wandel in der Kirchengestalt.......................................... 99
Kirchenaus- und -eintritte.............................................. 100
Warum Mitglied?............................................................. 108
Der unterschätzte Sonntagskirchgang........................... HO
Kirchen sind politisch parteilich................................. 121
Parteipolitik und Kirchen................................................ 122
Politische Präferenz hat weltanschaulichen Hintergrund.......... 125
Kirchen und Staat............................................................. 134
Islam(isierung).......................................................... 137
Islamophobie.................................................................... 137
Islam: eine friedliebende Religion?................................ 140
Leitbilder fürs Zusammenleben .................................... 145
Säkulare und gläubige Muslimas und Muslime........... 153
Unterwegs in die Zukunft....................................... 157
Wenn wir so weitermachen wie bisher........................... 157
Wirklich katholisch werden............................................ 159
Männer und Frauen......................................................... 192
Kognitive Minderheiten leben vom Austausch............. 213
Postludium............................................................... 222
Anhang........................................................................ 231
Tabellen................................................................................ 231
Abbildungen........................................................................ 252