Cover von Das Karussell der Empörung wird in neuem Tab geöffnet

Das Karussell der Empörung

Konflikteskalation verstehen und begrenzen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schlippe, Arist von
Verfasser*innenangabe: Arist Schlippe
Jahr: 2022
Verlag: Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HPS Schli / College 3f - Psychologie / Regal 337 Status: Entliehen Frist: 13.11.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Konflikte begleiten die Menschheit seit Urzeiten und wohl fast genauso lange versuchen Menschen, sie zu begrenzen und mit ihnen umzugehen – sei es als Betroffene oder als Helfer, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Denn wenn erst einmal ein Konfliktsystem entstanden ist, wenn sich negative Erwartungsstrukturen und mit ihnen negative Selbstverständlichkeiten und Eigengesetzlichkeiten entwickelt haben, wird es für die Beteiligten immer schwerer, diesen zu entrinnen: Die Komplexität unserer sozialen Lebenswelt, in der es für die Kommunikation ohnehin nicht leicht ist, sich zu orientieren, wird ausgeblendet. Verletztes Gerechtigkeitsempfinden, Missverständnisse und unglückliche Versuche, diese zu korrigieren, wechseln sich ab. Man beginnt, Konfliktursachen „personenbezogen“ zuzurechnen („Es liegt an dir! Deine Schuld!“), und dem Konfliktpartner negative Motive zu unterstellen („Das machst du nur, weil ...!“), der das wiederum ebenfalls tut. Eine Reihe gut untersuchter, aber wenig bekannte psychologischer Vorgänge laufen in uns ab, wenn wir in Konflikte geraten. Die Empörung über den anderen wächst, dummerweise meist auf beiden Seiten. Langsam beginnt das Karussell sich zu drehen – immer schneller, bis ... Das Buch stellt die verschiedenen psychologischen Mechanismen in den Kontext eines systemischen Verständnisses von Konflikten und erläutert Möglichkeiten wie das Karussell gebremst und verlangsamt werden kann.
 
Inhalt
 
Zum Geleit: Friedenslinde, Richard von Weizsäcker und
die »Blöde Ziege«......................................................................... 11
Eine Gebrauchsanleitung für dieses Buch -
anstelle eines Vorworts ................................................................ 14
 
Erster Teil: Keine Angst vor Theorie 19
1 Die Form des Konflikts.......................................................... 21
1.1 Was ist eigentlich ein Konflikt? ...................................... 21
1.2 Symmetrie und Komplementarität ................................ 30
2 Erwartungen und Erwartungs-Erwartungen........................ 38
2.1 Die Unwahrscheinlichkeit von Ordnung und
Verständigung.................................................................. 38
2.2 Wir sind wechselseitig füreinander undurchschaubar 41
2.3 Der Erwartungsbegriff.................................................... 43
2.4 Erwartungs-Erwartungen.............................................. 45
2.5 Ein kleiner Seitenblick.................................................... 47
2.6 Beziehungsstörungen und Metaperspektive.................. 49
2.7 Zwischenfazit ................................................................. 53
3 Empörung: Der Motor des Karussells.................................... 54
3.1 Gefühle in der systemischen Therapie .......................... 54
3.2 Das Wörtchen »sollte« und der moralische Anspruch 57
3.3 Empörung und Gerechtigkeit......................................... 59
3.4 Innere Kontenführung und Gerechtigkeit..................... 62
3.5 Ist Empörung ein Gefühl? Über affektiv-kognitive
Eigenwelten..................................................................... 66
3.6 Eine kleine Übung.......................................................... 69
4 Wie weiß die Kommunikation, wohin sie gehört? ............... 71
4.1 Der Kontext bestimmt die Bedeutung............................ 71
4.2 Kontextmarkierung........................................................ 73
4.3 Polykontexturalität.......................................................... 74
4.4 Der Systembegriff der Systemtheorie ............................ 76
4.5 Soziale Systeme sind unsichtbar..................................... 82
5 Der Erlebensdruck der Kausalität......................................... 84
5.1 Die »Brille« Kausalität..................................................... 84
5.2 Tief in uns angelegte Erkenntnisschemata..................... 86
 
Zweiter Teil: Karussellfahren - Los geht’s! 89
6 Zirkularität und Interpunktion ............................................. 91
6.1 Wer hat angefangen? ....................................................... 91
6.2 Das Paradox der Vereinfachung...................................... 95
7 Enttäuschte Erwartungen...................................................... 98
7.1 Die Kraft von Erwartungen ........................................... 98
7.2 Implizite Versprechen: Psychologische Kontrakte..........101
7.3 Enttäuschte Erwartungen und die »Tiefengeschichte« 104
7.4 Der implizite Beziehungsvertrag bei Paaren ................... 107
8 Es rumort: Erleben und Selbstwertgefühl .............................. 109
9 Der einäugige Blick: Wahrnehmung im Konflikt................... 119
9.1 Der einseitige Blick (Folge 1): Personenbezogene
Zurechnung und Motivunterstellungen...........................120
9.2 Der einseitige Blick (Folge 2): Wahrnehmungsverzerrungen ..........122
Der fundamentale Wahrnehmungsfehler...........................122
Der feindselige Wahrnehmungsfehler................................ 124
9.3 Der einseitige Blick (Folge 3): Absicherung überstabiler Muster ....... 129
9.4 Groupthink: Die Gleichschaltung der Kommunikation 130
9.5 Zwischenfazit ....................................................................130
10 Dumm, krank, böse: Dämonisierung.................................... 132
11 Aufpassen: Gefährliche Gedanken ........................................ 139
11.1 Der Glaube an den Mythos der Macht.............................140
11.2 Das Denken in Kategorien von Entweder-Oder........... 144
11.3 Die Idee der eigenen Überlegenheit und der
Andersartigkeit des anderen............................................. 145
11.4 Grundmisstrauen, Verschwörung undHeimlichkeit.... 148
11.5 Die Notwendigkeit der unmittelbaren Reaktion............149
11.6 Versunkene Kosten ...........................................................150
12 Immer schneller: Hochgeschwindigkeitskommunikation ... 152
13 Das Gedächtnis sozialer Systeme: Die transgenerationale
Weitergabe von Konflikten.................................................158
14 Wir haben ein Haustier: Der Konflikt als parasitäres Sozialsystem...... 164
14.1 Das Konfliktsystem .......................................................... 165
14.2 Demoralisierung.............................................................. 168
15 Keinen Schritt weiter: Die apokalyptischen Reiter und
der Abgrund............................................................................. 170
15.1 Die neun Stufen der Eskalation ........................................170
15.2 Die apokalyptischen Reiter............................................... 175
 
Dritter Teil: Wege im Konflikt - Der mögliche Ausstieg 183
16 Rehabilitierung der Empörung ............................................... 186
17 Wer herrscht, wenn Krieg herrscht? Gedanken über das
Management von Konflikten............................................. 190
18 »Consciousness raising«, Entautomatisierung und
Selbstarbeit............................................................................... 194
18.1 Die Kunst der unerwarteten Antwort.............................. 195
18.2 Die Erste-Hilfe-Pause ...................................................... 200
18.3 »Weder zu viele noch zu wenige Worte!«.........................201
18.4 Dem Sog der Dämonisierung widerstehen.....................203
18.5 Sprachliche Sorgfalt.......................................................... 204
18.6 Symbolische Gesten und gute Momente........................ 205
18.7 Bedauern...........................................................................208
19 Positionen und Interessen: »Wofür ist Ihnen das wichtig?« 210
20 Die Balkonperspektive und der blinde Fleck.......................... 213
20.1 Selbstbeobachtung .......................................................... 213
20.2 Das Karussell der Erwartungen ......................................214
20.3 Reflektierendes Team...................................................... 216
20.4 Reflektierende Positionen ...............................................217
21 Das »dritte Element«................................................................220
21.1 Eine Person oder ein Prinzip als »das Dritte« .................220
21.2 Die Bedeutung einer großen Geste..................................223
 
Vierter Teil: Zehn Empfehlungen für den Umgang mit Konflikten 227
Literatur..........................................................................................230
Stichwortverzeichnis ..................................................................... 243

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schlippe, Arist von
Verfasser*innenangabe: Arist Schlippe
Jahr: 2022
Verlag: Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPS
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-525-40810-0
2. ISBN: 3-525-40810-2
Beschreibung: 246 Seitten : Illustrationen
Schlagwörter: Empörung, Konflikt, Konfliktregelung, Systemische Beratung, Eskalation, Interpersonaler Konflikt, Konfliktbewältigung, Conflict, Entrüstung, Konflikte, Konfliktmanagement, Interpersoneller Konflikt, Konflikt / Bewältigung, Zwischenmenschliche Beziehung / Konflikt, Zwischenmenschlicher Konflikt
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Hertel, Anita von
Sprache: Deutsch
Fußnote: Enthält Literaturverzeichnis auf Seite [230]-242
Mediengruppe: Buch