Der 25. Band des Philosophicum Lech widmet sich einem drängenden Thema unserer Zeit: Hass. Herausgegeben von Konrad Paul Liessmann. --- Hass ist allgegenwärtig. Hasspostings überschwemmen die sozialen Medien, "Hate Speech" ist zu einem beunruhigenden Phänomen geworden, Hassprediger treiben nicht nur im Netz ihr Unwesen, Hass und Hetze sind so weit verbreitet, dass manche Staaten mit Rechtsmitteln und Verboten dagegen vorgehen, verschiedene digitale Plattformen üben eine freiwillige Zensur aus und versuchen, den Hass aus ihren Foren zu verbannen. In der Ablehnung von Hass und Hetze sind sich alle einig. Aber selten wird gefragt, was Hass eigentlich für ein Gefühl ist, aus welchen Quellen es sich speist, was das Aggressive, Verletzende und Verstörende am Hass ausmacht, aber auch, was das Befriedigende, vielleicht sogar Lustvolle am Hass sein kann. Wer hasst eigentlich wen, wer oder was kann zu einem Objekt des Hasses werden? Gibt es plausible Gründe für den Hass? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Kritik, Abneigung, Antipathie, Missbilligung und Hass? In welchem Verhältnis steht der Hass zu anderen starken Affekten wie Neid und Eifersucht, Angst und Demütigung, Machtwünschen und Ohnmachtserfahrungen? Und nur allzu oft wird die alte Einsicht, dass der Hass die Kehrseite der Liebe ist, vergessen. Wenn dem Hass eine Liebe vorausging, die sich verraten fühlt, dann muss man bei der Analyse des Hasses tiefer ansetzen. Eine rasche moralische Verurteilung verkennt, dass es sich beim Hass um ein elementares Gefühl handelt, das in all seiner Destruktivität auch produktive Energien freizusetzen weiß und uns deshalb so irritiert.
Inhalt
Ludwig Muxel: Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Konrad Paul Liessmann: Der Hass.
Anatomie eines elementaren Gefühls . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Christoph Demmerlinq: Feindselige Gefühle.
Die dunkle Seite des Geistes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Hilde Landweer: Die simple Anatomie des Hasses
und die Raffinesse seiner Tarnungen . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3
Reinhard Haller: Der Trieb zur Grausamkeit.
Psychodynamik und Psychopathologie des Hasses . . . . 67
Ingrid Vendrell Ferran: Hassen: Warum es so
schwierig ist, damit aufzuhören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
Jeannette Fischer: Hass ist immer auch Selbsthass . . . . . . . 113
Barbara Zehnpfennig: Der Hass auf die Welt,
der Hass auf die Menschen-wie ideologisches
Denken den Blick verzerrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
Bernhard Heinzlmaier: Angst, Hass und
Ressentiments in den Jugendkulturen. . . . . . . . . . . . . . . 154
Svenja Flaßpöhler: Vom Umgang mit Hass 180
Alexander Somek: Hassrede: Der Hass auf die Moral . . . . . 192
Bernhard Pörksen: Die Kunst des Miteinander-Redens
in Zeiten des Hasses 220
Barbara Bleisch: Laudatio Tractatus-Preis 2022
auf Marie Luise Knotts 370 Riverside Drive,
730 Riverside Drive. Hannah Arendt und Ralph Ellison 232
Marie Luise Knott: Über Steine und Stachelbeeren.
Dankesrede zum Tractarus-Preis 2022 240
Autorinnen und Autoren 249
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Verfasser*innenangabe:
herausgegeben von Konrad Paul Liessmann
Jahr:
2023
Verlag:
Wien, Paul Zsolnay Verlag
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Systematik:
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PI.HS
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ISBN:
978-3-552-07345-6
2. ISBN:
3-552-07345-0
Beschreibung:
252 Seiten : Diagramme
Schlagwörter:
Hass
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Enthält Literaturangaben
Mediengruppe:
Buch