Eine stabile, sichere Bindung zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen, seien es Mutter, Vater, Großeltern oder pädagogische Fachkräfte, ist grundlegend für ihre Entwicklung. Welche Faktoren für eine sichere Bindungsbeziehung ausschlaggebend sind und wie Bezugspersonen die Grundbedürfnisse nach Beziehung, Bindung und Kontrolle in den ersten Lebensjahren erfüllen können, zeigt das Buch. Dabei werden u.a. folgende Fragen beantwortet: Wie gehe ich feinfühlig mit meinem Kind um, insbesondere wenn es noch nicht sprechen kann? Kann sich der Vater genauso gut um einen Säugling kümmern wie die Mutter? Schadet eine Krippenbetreuung der kindlichen Bindungsentwicklung? Lässt sich eine sichere Bindung zum Kind aufbauen, wenn die eigene Kindheit unglücklich war? Der Band bietet Grundlagenwissen aus der internationalen Entwicklungsforschung sowie Beispiele und Reflexionsimpulse für die Umsetzung im Erziehungsalltag. Abgeschlossen wird er mit einer Übersicht zu evaluierten bindungstheoretischen Präventionsprogrammen in Familienbildung und Frühen Hilfen.
Inhalt
Persönliches Vorwort 5
1 Einleitung 13
2 Was ist »Bindung«? 19
2.1 Wann beginnt der Bindungsaufbau? 21
2.2 Wie entwickelt sich Bindung in den ersten
Lebensjahren? 23
2.3 Warum sind Bindungsbeziehungen langfristig so
entwicklungsbedeutsam? 28
2.4 Explorationssicherheit – die zweite Dimension
psychischer Sicherheit 31
2.5 Der Kreis der Sicherheit 35
3 Exkurs: ›Aus den Augen des Kindes‹ –
Wissenschaftliche Reflexionen zu einer allzu
leichtfertig eingenommenen Perspektive 41
3.1 Was sind Botschaften ›vom Kinde aus‹? –
Verstehende Annäherungen an das kindliche
Erleben 42
3.2 Wie erleben Kinder ihren Vater (und ihre
Mutter)? – Eine Auswahl an Befunden 45
4 Woran erkennt man eine sichere
Bindungsbeziehung? 50
4.1 Sichere Bindung 53
4.2 Unsicher-vermeidende Bindung 54
4.3 Unsicher-ambivalente Bindung 56
4.4 Hochunsicher-desorganisierte Bindung 58
4.5 Die Bindungsstörung 60
5 Welche Faktoren beeinflussen die Ausbildung
einer sicheren Bindung zwischen Kind und
seiner Bezugsperson? 63
5.1 Die Qualität der Fürsorge 64
5.2 Generationsübergreifende Weitergabe von
Bindungs(un)sicherheit 76
5.2.1 Sicher-autonome Bindungsrepräsentation 82
5.2.2 Unsicher-distanzierende Bindungsrepräsentation 83
5.2.3 Unsicher-verstrickte Bindungsrepräsentation 84
5.2.4 Unverarbeitete Bindungsorganisation – mit
ungelöstem Trauma und/oder Verlust 86
5.3 Die Mentalisierungsfähigkeit 89
5.4 Einflussfaktoren des Kindes 94
6 Die Kind-Vater-Bindung – nur eine Bindung
›zweiter Ordnung‹? 99
7 Bindungsbeziehungen in frühpädagogischen
Settings (Krippe, Kindergarten) 106
8 Exkurs: Jungen, Gefühle und
Bindungsbeziehungen 117
9 Wie lässt sich die Bindungsqualität erfassen? –
Methoden der Bindungsdiagnostik 122
9.1 Interaktions- und Bindungsdiagnostik im
Kindesalter 124
9.2 Bindungsdiagnostik im Jugend- und
Erwachsenenalter 132
9.3 Verteilungshäufigkeiten von kindlichen
Bindungsmustern in Familie und öffentlicher
Kindertagesbetreuung 134
10 Bindungstheoretisch fundierte
Interventionsansätze im Bereich der Prävention 138
10.1 Interventionsebenen bindungstheoretisch
fundierter Maßnahmen 141
10.2 Methoden bindungstheoretisch fundierter
Frühförderprogramme 143
10.3 Ausgewählte Programme 147
10.4 Resümee und Ausblick 159
11 Praktische Handlungsempfehlungen für Eltern
und pädagogische Fachkräfte 162
Literaturverzeichnis 174