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Der Vorsorgestaat

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ewald, François
Verfasser*innenangabe: Francois Ewald
Jahr: 1993
Verlag: Frankfurt, Suhrkamp
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

"Sich über die Innenpolitik von Schäuble aufzuregen, ist eine Sache. Sich über die Grundbedingungen dieser Politik klar zu werden, eine andere. Da Aufregung schon genug herrscht, habe ich mich den Bedingungen zugewendet und dabei Spannendes gefunden: All das, was wir so scharf an der deutscher Innenpolitik kritisieren und lieber dem Sadismus unseres Innenministers zurechnen möchten, liegtin der Wirkungsweise unseres modernen Sozialstaates begründet, so die Arbeitsthese! Zwar steht es nicht exakt so in Francois Ewalds „Der Vorsorgestaat“ geschrieben - die These von oben zwängt sich aber auf. Denn was Ewald ausdrücklich sagt, ist, dass mit der Entstehung des modernen Sozialstaats der Weg frei wurde, die gesamte Existenz des Staatsbürgers zu überwachen. Die ersten Indizien dafür findet Ewald in der Reformzeit des Sozialstaats, mit der jegliche Berufs-, Lebens-, Krankheits-, und Sicherheitsrisiken selbst bei Abwesenheit eine latente Gefahr wurden, so dass Bürger und Staat zur umfassenden Vorsorge verpflichtet werden mussten. Bis heute überträgt sich diese Logik der Vorsorgepflicht in alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens. Doch fangen wir von vorne an: Ewald gräbt sich in Foucault’scher Manier durch die archäologischen Schichten des Haftungsrecht bei Arbeitsunfällen. Große Teile des Buches drehen sich – fast ermüdend – um die parlamentarischen Debatten sowie die juristische Auslegung der ersten Arbeitsgesetze in Frankreich des 19. Jahrhunderts. Jedoch genau in dieser Reformpolitik deckt Ewald eine neue sozialstaatliche Logik auf, die das Buch letztendlich doch zum Krimi werden lässt..."Der Autor versucht eine neue Perspektive der Entwicklung des modernen Staates zu geben. Dies geschieht im Sinne einer Beschreibung sogenannter "Praktiken der Verantwortung". Anhand der genauen Rekonstruktion eines Perspektivenwandels auf den "Arbeitsunfall" zeigt der Autor, wie die Kategorie des Risikos zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu einer politischen wird. Dieser Wandel habe schließlich die Gründung einer Reihe von Versicherungen und Versicherungsanstalten zur Folge. Bisher seien die Entwicklungen immer als "Geburt des Wohlfahrtsstaates" beschrieben worden. Der Autor versucht zu zeigen, daß es sinnvoll sein kann, sie unter dem Begriff "Vorsorgestaat" zusammenzufassen. Der Autor arbeitet in Anlehnung an Foucault und analysiert sowohl philosophische als auch rechtssoziologische Aspekte. Der Band enthält einen Essay von Ulrich Beck.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ewald, François
Verfasser*innenangabe: Francois Ewald
Jahr: 1993
Verlag: Frankfurt, Suhrkamp
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.S
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Sammlung Duffek
ISBN: 3-518-11676-2
Beschreibung: 1. Aufl., 557 S.
Schlagwörter: Wohlfahrtsstaat
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Fußnote: Aus dem Franz. übers.
Mediengruppe: Buch